Windröschen
Windröschen | ||||||||||||
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Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anemone | ||||||||||||
L. |
Die Windröschen (Anemone) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Zu dieser Gattung zählen rund 150 Arten, die vor allem auf der Nordhalbkugel und dort schwerpunktmäßig in den gemäßigten Zonen Asiens heimisch sind.
Als Zierpflanze haben viele Arten auch in mitteleuropäischen Gärten Verbreitung gefunden. Die wichtigste darunter ist die Garten-Anemone (A. coronaria) und die meist aus der Türkei importierte Strahlen-Anemone (A. blanda), auch Balkan-Windröschen genannt.
Der botanische Name geht auf die Antike zurück. Plinius der Ältere bringt ihn mit dem griechischen anemos = Wind in Verbindung. Anemona war auch eine Nymphe am Hofe der Göttin Flora. Der Sage nach soll sich Floras Gatte Zephyr, der Gott des Windes, in Anemona verliebt haben, worauf sie von der eifersüchtigen Göttin in eine Blume verwandelt wurde.
Beschreibung
Anemone-Arten wachsen als ausdauernde, krautige Pflanze, je nach Art können sie sehr unterschiedliche Wuchshöhen (10 bis 60 cm) erreichen. Es werden Rhizome oder Knollen als Überdauerungsorgane gebildet. Die Laubblätter sind meist nur grundständig; zur Blütezeit fehlen die Grundblätter bei einigen Arten. Die gestielten Grundblätter sind einfach oder zusammengesetzt. Die Blattspreite kann gelappt oder geteilt sein. Die Blattränder sind glatt bis gezähnt.
Am Stängel befindet sich je nach Art in unterschiedlicher Höhe ein Quirl (Wirtel) meist zwei bis sieben (selten bis zu neun) laubblatt- oder kelchblattähnlichen Hochblättern. Die endständigen, zymösen oder doldigen Blütenstände sind selten ein-, meist zwei bis neunblütig.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die 4 bis 20 (selten bis 27) freie Blütenhüllblätter sind 1,5 bis 40 mm lang. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von weiß über rosa bis rot, von violett bis blau, grün und gelb. Nektarien sind vorhanden. Es sind 10 bis 200 Staubblätter vorhanden. Es sind viele freie Fruchtblätter vorhanden, jeweils nur eine Samenanlage enthalten. Ein Griffel ist ausgebildet.
Je Blüten werden viele, gestielte oder ungestielte, eiförmige bis verkehrt-eiförmige Früchte (Balgfrüchte oder Nüsschen) gebildet. Die Früchte sind bis zu 40 (selten bis 50) mm lang und manchmal behaart. Auf den Früchten ist meist der Griffel noch gut erkennbar.
Giftigkeit
Alle Arten sind im frischen Zustand durch Protoanemonin schwach giftig, deshalb wurde früher daraus Pfeilgift gewonnen. Beim Trocknen und Kochen wird das enthaltene Gift in das ungefährliche Anemonin umgewandelt. Im frischen Futter können Anemonen Vergiftungen beim Vieh hervorrufen.
Verwendung
Heute wird der frisch gepresste Saft in der Homöopathie verwendet.
Arten (Auswahl)
Die etwa 150 Arten sind weltweit auf allen Kontinenten verbreitet außer auf Antarktika. Hauptsächlich liegen die Areale in den Gemäßigten Zonen. Alleine in China gibt es 53 Arten, 22 davon sind dort endemisch. In Nordamerika sind 25 Arten heimisch.
Alle in der folgenden Liste angegebenen Arten der Gattung Windröschen (Anemone) sind in Europa heimisch oder in europäischen Gärten zu finden. Für die Kultivierung in Gärten war neben der schönen Blüte entscheidend, dass diese Arten ausdauernd, winterhart und leicht zu vermehren sind.
Die Leberblümchen mit dem in Europa heimischen Leberblümchen (Anemone hepatica) waren früher eine eigene Gattung (Hepatica), die 6 Arten umfasste: Außer Hepatica nobilis, Hepatica transsylvanica aus Rumänien und vier Arten aus eng umgrenzten Arealen in Ostasien, H. falconeri, H. henryi, H. maxima und H. yamatutai. Sie werden nach aktuellem taxonomischen Stand in die Gattung Anemone eingegliedert. [1] [2] [3]
- Europäische Arten
- Apennin-Windröschen (Anemone apennina L.)
- Tiroler Windröschen (Anemone baldensis L.)
- Balkan-Windröschen, auch Strahlen-Anemone (Anemone blanda Schott & Kotschy)
- Kaukasus-Windröschen (Anemone caucasica Willd. ex Rupr.)
- Kronen-Anemone, auch Garten-Anemone (Anemone coronaria L.)
- Stern-Anemone (Anemone hortensis L.)
- Narzissen-Windröschen oder Berghähnlein (Anemone narcissiflora L.)
- Buschwindröschen, volkstümlich auch "Hexenblume" (Anemone nemorosa L.)
- Handförmige Anemone (Anemone palmata L.)
- Anemone pavoniana Boiss. (Spanien - Kantabrisches Gebirge)
- Pfauen-Anemone (Anemone pavonina Lam.) (Zentrales und östliches Mittelmeergebiet)
- Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides L.)
- Großes Windröschen (Anemone sylvestris L.)
- Dreiblatt-Windröschen (Anemone trifolia L.)
Dazu:
- Leberblümchen (Anemone hepatica L., Syn.: Hepatica nobilis Schreber)
- Asiatische Arten:
- Anemone altaica Fischer ex C.A. Meyer (Asien, Altai Gebirge)
- Herbstanemone (Anemone hupehensis (E. Lémine) E. Lémoine) (Chinesische Provinz Hupeh, Japan)
- Anemone leveillei Ulbr. (Westchina)
- Anemone polyanthes D. Don (östlicher Himalaya und Pakistan)
- Bach-Windröschen (Anemone rivularis Buch.-Ham. ex DC.) (Indien und Südwestchina)
- Filzblättrige Anemone (Anemone tomentosa (Maxim.) C. Pei) (Ostasien)
- Weinblättrige Anemone (Anemone vitifolia Buch.-Ham. ex DC.) (südlicher Himalaya)
- Nordamerikanische Arten:
- Kanada-Buschwindröschen (Anemone canadensis L.) (Kanada)
- Anemone cylindrica A. Gray (Nordamerika)
- Anemone multifida Poir. (Nordamerika)
Bilder
Weißblütige Windröschen-Arten:
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides):
zusammen mit Scharbockskraut
Herbstanemone (Anemone hupehensis):
Einzelnachweise
- ↑ Sara B. Hoot, Anton A. Reznicek, Jeffrey D. Palmer: Phylogenetic Relationships in Anemone (Ranunculaceae) Based on Morphology and Chloroplast DNA. - Systematic Botany 19 (1): 169–200. 1994.
- ↑ Otto Schmeil & Jost Fitschen: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. 94. Aufl. 2009
- ↑ Anemone hepatica in der Schweiz
- Wang Wencai; Svetlana N. Ziman, Bryan E. Dutton: Anemone in der Flora of China, Volume 6, S. 307, 2001 Online
- Bryan E. Dutton, Carl S. Keener & Bruce A. Ford: Anemone in der Flora of North America, Volume 3 Online
- Eintrag bei GRIN