Winteraceae
- Seiten mit Skriptfehlern
- Bedecktsamer
- Magnoliopsida
Winteraceae | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Winterrinde (Drimys winteri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Winteraceae | ||||||||||||
R.Br. ex Lindley |
Die Winteraceae sind eine Pflanzenfamilie der Magnoliids. Sie ist vor allem durch das Fehlen von Tracheen gekennzeichnet.
Merkmale
Habitus und Stamm
Die Winteraceae sind Bäume und Sträucher. Die Knoten sind bilakunär mit drei Blattspuren, möglicherweise auch trilakunär. Ein internes Phloem ist vorhanden. Ein wichtiges Merkmal der Familie ist, dass sie im Xylem keine Tracheen besitzt. Die Siebröhren-Plastiden gehören dem S-Typ an.
Blätter
Die Blätter stehen spiralig, selten auch annähernd quirlig. Sie sind gestielt und weichlaubig bis lederig. Sie besitzen Drüsen, keine Haare. Sie sind einfach mit ganzrandiger Blattspreite, die Nervatur ist fiedrig. Die Stomata sind paracytisch. Im Mesophyll befinden sich runde Zellen mit ätherischen Ölen, wodurch die Blätter aromatisch durften. Weiters gibt es im Mesophyll sklerenchymatische Idioblasten. Die minor leaf veins besitzen keine Phloem-Transferzellen.
Blütenstände und Blüten
Die meisten Arten sind zwittrig. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie) oder durch Insekten (Entomophilie).
Die Blüten stehen einzeln oder in zymösen Blütenständen. Die Blüten sind mittelgroß. Die Blütenhülle ist in Kelch und Krone gegliedert. Der Kelch besteht aus zwei bis vier (sechs) Kelchblättern in einem Blütenkreis, die zumindest teilweise verwachsen sind und eine Kalyptra bilden (Blütendeckel). Die (zwei) fünf bis 50 Kronblätter stehen i ein bis drei Kreisen. Die des äußersten Kreises sind manchmal teilweise verwachsen.
Die Staubblätter stehen frei in zwei bis fünf Kreisen. Sie werden zentripetal angelegt, reifen aber zentrifugal. Es gibt 15 bis 100 Staubblätter, die sämtlich fertil sind. Sie sind oft flächig, seltener fadenförmig. Die Antheren sind adnat und öffnen sich mit einem Längsschlitz. Die Antherenwand besitzt zwei bis vier Zellschichten. Der Pollen wird in Aggregaten oder einzeln ausgestreut, meist in Tetraden. Die Pollenkörner sind monoporat oder trichotomocolpat, und zweizellig.
Das Gynoeceum besteht aus (ein) drei bis 20 Fruchtblätter in einem Blütenkreis. Sie stehen oberständig. Die Fruchtblätter sind vollständig oder unvollständig geschlossen. Meist sind die Fruchtblätter nicht miteinander verwachsen (apokarp), können aber auch verwachsen sein (synkarp). Ein Griffel kann ausgebildet sein. Pro Fruchtblatt werden ein bis 100 Samenanlagen in marginaler oder disperser Plazentation ausgebildet. Bei verwachsenen Fruchtblättern besteht der Fruchtknoten aus zwei bis 20 Fächern und besitzt ebenso viele Narben, sowie ein bis 50 Samenanlagen pro Fach.
Die Samenanlagen sind anatrop, bitegmisch und crassinucellat. Der Embryosack entspricht dem Polygonum-Typ. Die Polkerne verschmelzen vor der Befruchtung. Die drei Antipodenzellen bleiben erhalten. Das Endosperm ist zellulär.
Früchte
Die Früchte sind Beeren oder Kapseln. Es können Sammelfrüchte sein. Das Endosperm ist glatt und ölhaltig. Der Embryo ist gut differenziert, aber sehr klein.
Chemische Merkmale
Proanthocyanidine, Cyanidin und Flavonole treten regelmäßig auf. Cyanogene Glykoside und Alkaloide sind teilweise vorhanden. Iridoide und Ellagsäure fehlen.
Verbreitung
Die Winteraceae sind in den temperaten bis tropischen Breiten beheimatet, vor allem in den Bergregionen der Tropen. Sie sind von Malaysia bis zum Pazifik, in Ost-Australien und Neuseeland zu finden, aber auch in Zentral- und Südamerika, sowie auf Madagaskar.
Systematik
Es gibt vier bis sieben Gattungen, je nach Quelle. Die für die Familie namensgebende Gattung Wintera ist heute in Pseudowintera eingegliedert. Nach Kew Gardens[1] gibt es folgende vier Gattungen:
- Drimys J.R.Forst. & G.Forst., mit etwa 9-21 Arten (die etwa 5-14 asiatischen Arten werden oft als eigene Gattung Tasmannia R. Br. ex DC. von den vier bis sieben südamerikanischen Drimys-Arten abgetrennt; darunter:
- Winterrinde (Drimys winteri J.R. Forst. & G. Forst.), Heimat: Chile und Argentinien
- Pseudowintera Dandy, mit drei Arten in Neuseeland
- Takhtajania Baranova & J.-F. Leroy (die Gattung wurde nach dem armenischen Botaniker Armen Tachtadschjan benannt), mit nur einer Art auf Madagaskar:
- Takhtajania perrieri (Capuron) Baranova & J.-F. Leroy wird oft in eine eigene Unterfamilie Takhtajanioideae oder sogar eine eigene Familie Takhtajaniaceae gestellt
- Zygogynum Baill., mit etwa sechs Arten, die zwischen Neuguinea und Neukaledonien vorkommen.
Weitere Gattungen:
- Bubbia Tiegh., mit nur einer Art, die aber auch zu Zygogynum gestellt wird:
- Bubbia howeana (F. Muell.) Tiegh.; sie kommt nur auf der Lord-Howe-Insel östlich von Australien vor
- Exospermum Tiegh., mit nur einer Art in Neukaledonien:
- Exospermum stipitatum (Baill.) Tiegh.
Quellen und weiterführende Informationen
Der Artikel beruht vor allem auf folgenden Weblinks:
- Winteraceae auf der APWebsite (engl.)
- Winteraceae in L. Watson and M.J. Dallwitz (1992 onwards), The families of flowering plants
- David John Mabberley: The Plant Book. A portable dictionary of the higher plants. Cambridge University Press 1987. ISBN 0-521-34060-8
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7