Zypressengewächse
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Zypressengewächse | ||||||||||||
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Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cupressaceae | ||||||||||||
Rich. ex Bartling 1830 |
Die Zypressengewächse (Cupressaceae) bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Koniferen (Coniferales). Sie umfassen auch die früher oft als eigenständige Familie betrachteten Sumpfzypressengewächse (Taxodiaceae). Zypressengewächse sind eine sehr alte Pflanzengruppe: Es gibt Fossilfunde von Cupressaceae ab dem Jura, und molekulare Daten (genetische Distanzen) können mit einigen dieser Fossilien kalibriert werden, wodurch die biogeographische Geschichte der Familie detailliert nachvollzogen werden kann.[1]
Innerhalb der Koniferen sind die Zypressengewächse die einzige Familie, die - bis auf die Antarktis - auf allen Kontinenten und in beiden Hemisphären der Erde vorkommt. Die Zypressengewächse weisen außerdem die meisten Gattungen auf. Allerdings gehören nur 133 rezente Arten zu dieser Familie. Zahlreichen Gattungen wird nur eine Art zugeordnet.[2]
Beschreibung
Es sind Bäume oder strauchförmig wachsende verholzende Pflanzen.
Ein gemeinsames Kennzeichen sind die Blattorgane, die als Nadel- oder Schuppenblätter ausgebildet sind. Oft sind junge Triebe völlig von den kreuzweise gegenständigen oder wirtelig angeordneten, schuppenförmigen Blattorganen verdeckt. Dabei werden die seitlich liegenden Kantenblätter von den an der Ober- und Unterseite liegenden Flächenblättern unterschieden (siehe schematische Darstellung). Flächen- und Kantenblätter können sich sowohl in Größe als auch in Form unterscheiden.[3]
Sie sind meistens einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch); die Wacholder (Juniperus) bilden eine Ausnahme und sind zweihäusig (diözisch). Es werden 1 bis 20 Samen pro Zapfen gebildet. Die Samen haben meist keine Flügel, es gibt auch Taxa mit zwei bis drei Flügeln am Samen. Keimlinge haben zwei bis fünf Keimblätter (Kotyledone), bei Taxodium sind es bis zu neun Keimblätter.
Lebensraum
Die Arten, die in der Familie der Zypressengewächse zusammengefasst sind, kommen mit sehr unterschiedlichen Lebensraumbedingungen zurecht. Einige Gattungen wie etwa die Thuja und die Sequoia präferieren feuchte Lebensräume in Küstengebieten. Chamaecyparis und Taiwania kommen dagegen in hochgelegenen Monsunwäldern vor. Einige Arten der Wacholder dagegen kommen auch mit regenarmen Bedingungen zurecht. Cupressus dupreziana kommt sogar im Tassili n'Ajjer-Massiv in der Zentralsahara Algeriens vor [4]. Sie bilden dort zusammen mit Sahara-Myrte einen lichten Baumbestand, 300 km von dem nächsten Baumvorkommen entfernt. Je nach Quelle gibt es an diesem einzigen Standort nur noch 153 bis 213 Individuen. Die wenigen Exemplare sind Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Tassili n'Ajjer und stark vom Aussterben bedroht.
Systematik
In der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) gibt es sieben Unterfamilien und 29 Gattungen mit 142 Arten; viele Gattungen (17) sind monotypisch, bestehen also nur aus einer Art:
- Unterfamilie Athrotaxidoideae Quinn: Mit der einzigen Gattung:
- Schuppenfichten (Athrotaxis D. Don): Mit drei Arten.
- Unterfamilie Callitroideae Saxton: Mit fünf bis zehn Gattungen:
- Actinostrobus Miq.: Mit drei Arten.
- Chilezeder (Austrocedrus Florin & Boutelje): Es ist eine monotypische Gattung, die nur in Chile und West-Argentinien vorkommt:
- Austrocedrus chilensis (D. Don) Pic. Serm. & Bizzarri
- Schmuckzypressen (Callitris Vent.): mit 19 Arten, in Australien und Neukaledonien.
- Diselma Hook. f., monotypisch, kommt nur in West-Tasmanien vor:
- Tasmanische Zypresse (Diselma archeri Hook. f.)
- Patagonische Zypresse oder Alerce (Fitzroya Hook. f. ex Lindl.): Es ist eine monotypische Gattung, die nur in Südchile und Nordpatagonien vorkommt:
- Patagonische Zypresse oder Alerce (Fitzroya cupressoides (Molina) I.M. Johnst.)
- Libocedrus Endl.: Mit fünf Arten.
- Neocallitropsis Florin: Es ist eine monotypische Gattung, sie kommt nur in Neukaledonien vor:
- Neocallitropsis pancheri (Carrière) de Laub.
- Papuacedrus H.L. Li: Es ist eine monotypische Gattung von Neuguinea und den Molukken:
- Papuacedrus papuana (F. Muell.) H.L. Li
- Chilenische Flusszeder (Pilgerodendron Florin): Es ist eine monotypische Gattung von Argentinien und Chile:
- Pilgerodendron uviferum (D. Don) Florin
- Widdringtonia Endl.: Mit vier Arten.
- Unterfamilie Cunninghamioideae (Sieb. & Zucc.) Quinn: Mit nur einer Gattung mit einer oder zwei Arten:
- Spießtanne (Cunninghamia R. Br.): Mit einer bis zwei Arten
- Unterfamilie Cupressoideae Rich. ex Sweet: Mit elf Gattungen:
- Weihrauchzedern (Calocedrus Kurz): Mit vier Arten.
- Scheinzypressen (Chamaecyparis Spach): Mit fünf Arten.
- Zypressen (Cupressus L.): Mit zwölf bis 24 Arten.
- Fujian-Zypresse (Fokienia A. Henry & H.H. Thomas): Es ist eine monotypische Gattung aus China (Fukien):
- Fokienia hodginsii A. Henry & H.H. Thomas
- Wacholder (Juniperus L.): Mit etwa 50 bis 67 Arten.
- Sibirischer Zwerglebensbaum oder Fächerwacholder (Microbiota Kom.): Es ist eine monotypische Gattung:
- Microbiota decussata Kom. aus Ostsibirien
- Morgenländischer Lebensbaum (Platycladus Spach): Es ist eine monotypische Gattung aus China und Korea:
- Platycladus orientalis (L.) Franco
- Sandarakbaum oder Gliederzypresse (Tetraclinis Mast.): Es ist eine monotypische Gattung, die in Nordwestafrika, Libyen, Malta und Spanien (Cartagena) vorkommt:
- Tetraclinis articulata (Vahl) Mast.
- Lebensbäume (Thuja L.): Mit fünf Arten.
- Hiba-Lebensbaum (Thujopsis Siebold & Zucc. ex Endl.): Es ist eine monotypische Gattung aus Japan:
- Thujopsis dolobrata (Thunb. ex L. f.) Siebold & Zucc.
- Xanthocyparis Farjon & T.H. Nguyên: Mit zwei Arten.
- Unterfamilie Sequoioideae (Luerss.) Quinn (Mammutbäume): Mit drei Arten in monotypischen Gattungen:
- Küstenmammutbaum (Sequoia Endl.) Es ist eine monotypische Gattung, mit der einzigen Art in Nordamerika:
- Sequoia sempervirens (D. Don) Endl.
- Riesenmammutbaum (Sequoiadendron J. Buchholz) Es ist eine monotypische Gattung, mit der einzigen Art in Kalifornien:
- Sequoiadendron giganteum (Lindl.) J. Buchholz
- Urweltmammutbaum (Metasequoia Hu & W.C. Cheng): Es ist eine monotypische Gattung, mit der einzigen Art in China:
- Metasequoia glyptostroboides Hu & W.C. Cheng
- Küstenmammutbaum (Sequoia Endl.) Es ist eine monotypische Gattung, mit der einzigen Art in Nordamerika:
- Unterfamilie Taiwanioideae (Hayata) Quinn: Mit nur einer Gattung:
- Taiwanien (Taiwania Hayata): Mit nur einer Art, die auf Taiwan vorkommt:
- Taiwania cryptomerioides Hayata
- Taiwanien (Taiwania Hayata): Mit nur einer Art, die auf Taiwan vorkommt:
- Unterfamilie Taxodioideae Endl. ex K.Koch: Mit drei Gattungen:
- Sicheltanne oder Sugi (Cryptomeria D. Don): Es ist eine monotypische Gattung aus Japan und China:
- Cryptomeria japonica (Thunb. ex L. f.) D. Don
- China-Zypresse oder Wasserfichte (Glyptostrobus Endl.): Es ist eine monotypische Gattung aus China und Vietnam:
- Glyptostrobus pensilis (Staunton ex D. Don) K. Koch
- Sumpfzypressen (Taxodium Rich.): Mit nur zwei Arten.
- Sicheltanne oder Sugi (Cryptomeria D. Don): Es ist eine monotypische Gattung aus Japan und China:
Quellen
Einzelnachweise
Literatur
- Colin Tudge: The secret life of trees. Penguin Books, London 2006, ISBN 978-0-14-101293-3.
- Kangshan Mao, Richard I. Milne, Libing Zhang, Yanling Peng, Jianquan Liu, Philip Thomas, Robert R. Mill, Susanne S. Renner: Distribution of living Cupressaceae reflects the breakup of Pangea. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. Band 109, Nr. 20, S. 7793–7798, DOI:10.1073/pnas.1114319109.
- Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
Weblinks
- Christopher J. Earle: The Gymnosperm Database: Cupressaceae (engl.).
- Populäre Zusammenfassung der Biogeographie der Familie (engl.)