†Plesiadapis (Plesiadapidae)
Plesiadapis ist eine Primatengattung innerhalb der Familie Plesiadapidae, deren 18 Mitglieder ab dem frühen Paläozän lebten, das vor ungefähr 56,0 Millionen Jahren begann und bis vor vor 33,9 Millionen Jahren andauerte. Viele Überreste wurden in Vereinigte Staaten von Amerika (USA) gefunden.
Plesiadapis ist eine artenreiche Gattung von Primaten aus der Famile Plesiadapidae (Überfamilie Plesiadapoidea innerhalb der Euprimateformes), die vor 58 - 55 Millionen Jahren in Nordamerika und Europa verbreitet war.
Plesiadapis hatte in etwa die Größe eines heutigen Eichhörnchens. Plesiadapis hatte noch Krallen und seine Augen befanden sich an den Seiten des Kopfes, wodurch er sich sicherer und schneller auf dem Boden bewegen konnte als in den Bäumen. Aber Plesiadapis begann bereits bei der Suche nach Früchten und Blättern längere Zeit im unteren Geäst zu verbringen.
Die Gattung entstand wahrscheinlich in Nordamerika und wanderte auf einer Landbrücke über Grönland nach Europa ein. Dank der großen Anzahl der Arten und ihrer rasanten Evolution findet man die Fossilien der Gattung Plesiadapis recht häufig in spätpaläozänen, kontinentalen Sedimenten. Sie spielen daher eine wichtige Rolle bei der Korrelation der Tierwelt beiderseits des Atlantiks.
Physiologie | |
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Gewicht: | ? |
Schwestertaxa | |
In französischen Seeablagerungen in der Nähe von Menat im Département Puy-de-Dôme in der Auvergne fand man zwei bemerkenswerte Skelette von Plesiadapis, von denen eines fast vollständig erhalten ist. Obwohl der Zustand der Hartteile nicht besonders gut ist, zeigen diese Skelette noch Reste von Haut und Haaren als kohligen Film - das ist einzigartig unter den fossilen Säugetieren des Paläozäns. Bei den Fossilien aus Cernay, auch Frankreich, sind die Details der Knochen besser erhalten - Plesiadapis ist dort eines der häufigsten Säugetiere.
Der Schädel von Plesiadapis ist relativ breit und flach mit einer langen Schnauze und nagetierähnlichem Kiefer mit langen, durch eine Lücke von den Backenzähnen getrennten Schneidezähnen. Die Augen lagen immer noch an der Seite des Kopfes, was Plesiadapis im Gegensatz zu modernen Primaten, deren Augen nach vorne gerichtet sind, kein räumliches Sehen ermöglichte. Obwohl die Hirnschale nach heutigen Standards klein war, war das Gehirn bereits größer als bei den zur selben Zeit lebenden Huftieren.
Plesiadapis hatte sehr bewegliche Gliedmaßen mit stark gekrümmten Klauen sowie einen langen buschigen Schwanz, der bei einem der Menat-Skelette wunderschön erhalten ist. Über das Verhalten der Plesiadapis ist in der Vergangenheit viel spekuliert worden. Eine kletternde Fortbewegungsweise könnte man von einem Verwandten der Primaten zwar erwarten, jedoch sind Fossilfunde von Baumbewohnern in so großer Anzahl, wie man sie von Plesiadapis kennt, sehr selten. Basierend auf diesen und anderen Überlegungen, haben einige Paläontologen geschlossen, dass diese Tiere hauptsächlich auf dem Boden lebten und ein ähnliches Verhalten an den Tag legten, wie die heutigen Murmeltiere oder am Boden lebende Eichhörnchen. Neuere Untersuchungen haben jedoch bestätigt, dass sich die Anatomie von Plesiadapis sehr gut eignet, um geschickt in den Bäumen zu klettern und am ehesten mit baumlebenden Beuteltieren, wie z. B. den Opossums, verglichen werden kann.
Plesiadapis churchilli
Das Typusexemplar mit der Bezeichnung PU 21234 ist ein linker Unterkiefer mit einem Schneidezahn und fünf Prämolaren. Die Überreste wurden in der Long Draw Quarry in Montana gefunden. Die Schicht, in der das Fossil eingebettet war, ist zwischen 60,2 und 56,8 Millionen Jahre alt. Plesiadapis churchilli war ein baumlebender Pflanzenfresser. Aufgrund seiner Zähne schätzt man das Körpergewicht dieses kleinen Primatenverwandten auf etwa 1,4 Kilogramm.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation |
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Gao Mine | Paskapoo | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Lithographie | ||
said to be late Tiffanian (Fox 1988) or "Ti4b or Ti5" (Scott 2010) | "fine siltstone with sparse molluscs" (Scott 2010) |
Plesiadapis cookei
Aufgrund der Zahnmorphologie schätzt man das Körpergewicht des baumlebenden, pflanzenfressenden Säugetiers auf etwa 5,16 Kilogramm.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation | Kommentar zur Sammlung |
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Buckman Hollow | Wasatch | Almy; La Barge Creek | ||
Lithographie | Kommentar z. Taxonomie | |||
"reddish, pebbly clay, partly conglomeratic" | see also Gazin 1956d, Rose 1981a\nNISP 73\nspecimen counts based on Gazin 1956 and exclude new UM collections of Rose\nappears to include "Chappo-12" and "Chappo-18" of Gingerich 1976\nstratigraphic position relative to Chappo Type Locality and Chappo Oil Well indeterminate: see Dorr and Gingerich 1980; contra Gingerich 1976 |
Plesiadapis dubius
Die Funde dieser Spezies stammen aus Colorado und Wyoming, USA und sind zwischen 60,2 und 55,4 Millionen Jahre alt. Aufgrund der Zahnmorphologie der oberen und unteren Molare schätzt man das Gewicht dieses baumlebenden Säugetiers auf etwa 903,3 Gramm.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation |
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Low Locality/Rohrer Locality | Lower Variegated Sequence | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Kommentar z. Taxonomie | ||
said to be late Tiffanian to Clarkforkian | said to be late Tiffanian or Clarkforkian both by McKenna and by Archibald et al. 1987 |
Plesiadapis fodinatus
Das Typusexemplar (Princeton No. 13278) ist ein rechter Unterkiefer mit Schneidezahn und Molar. Er wurde im Princeton Steinbruch in Wyoming gefunden. Die Schichten, in denen das Fossil eingebettet war, sind zwischen 60,2 und 56,8 Millionen Jahre alt. Plesiadapis fodinatus war ein baumlebender Primat, der sich herbivor (pflanzenfressend) ernährte. Aufgrund der Größe der Zähne schätzen Forscher das Gewicht dieses kleinen Säugetiers auf etwa 1,2 Kilogramm.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation | Kommentar zur Sammlung |
---|---|---|---|---|
Dell Creek Quarry | Hoback | UM-Sub-Wy Locality 1 | ||
Kommentar z. Stratigraphie | ||||
said to be late Tiffanian |
Plesiadapis gingerichi
Die Funde stammen aus Wyoming, USA und sind zwischen 60,2 un 55,4 Millionen Jahre alt. Sie werden am University of Michigan Museum of Paleontology aufbewahrt.
Sammlung | Epoche, Alter | Kommentar zur Sammlung |
---|---|---|
Paint Creek | SC-143 | |
Museum | Kommentar z. Taxonomie | |
UMMP | Jepsen 1940 considers this Wasatchian level unknown record of "Pelycodus" reported by Gingerich 1976 is probably spurious: Gingerich and Simons 1977 |
Plesiadapis praecursor
Das Typusexemplar mit der Bezeichnung PU 1451 besteht aus dem linken Teil eines Unterkiefers mit Alveoli (Zahnfach mit Wurzel). Es wurde im Douglass Steinbruch in Montana gefunden und ist zwischen 60,2 und 56,8 Millionen Jahre alt.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation | Kommentar zur Sammlung |
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Cochrane 2 | Paskapoo | Cochrane 11; Cochrane II | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Lithographie | Kommentar z. Taxonomie | ||
reassigned from the Porcupine Hills Formation to the Paskapoo Formation by Fox (2011) fossils are from "within an interval ranging from a few centimeters to a meter or so in thickness" (Fox 2011) | "poorly bedded grayishgreen siltstones, rich in broken bivalve and gastropod shells that are accompanied by bits of coalified wood and occasional wellrounded pebbles" (Fox 2011) | same as the list given by Fox 1990a |
Plesiadapis remensis
Plesiadapis remensis ist neben P. russelli, P. tricuspidens und P. walbeckensis eine europäische Variante der Plesiadapidae . Basierend auf der Morphologie des Fundes schätzt man das Gewicht auf 1.342 Gramm (Fleagle, 1988). Das kleine Säugetier hatte im Ober- und Unterkiefer ein Diastema zwischen den Schneide- und Backenzähnen. Die Schneidezähne ähnelten in ihrer Form Nagetieren, die unteren Eckzähne fehlten (Conroy, 1990).
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation | Kommentar zur Sammlung |
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Cernay | Conglomérat de Cernay | Cernay-lès-Reims; carrières Lemoine; Lemoine Quarry | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Museum | Kommentar z. Taxonomie | ||
"Thanétien supérieur" | MNHN | remaining fauna not discussed |
Plesiadapis rex
Das Typusexemplar (U.S.N.M. no. 9838) ist ein einzelner Molar. Der Fund stammt aus der Fort Union Formation (Sweetgrass County, Montana) und ist zwischen 60,2 und 56,8 Millionen Jahre alt. Der kleine, baumlebende Pflanzenfresser war etwa 1,15 kg schwer, wie seine Zahnmorphologie verrät.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation | Kommentar zur Sammlung |
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Battle Mountain | Hoback | UM-Sub-Wy Locs. 21, 22 | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Kommentar z. Taxonomie | |||
said to be middle Tiffanian | stratigraphic position relative to other Hoback Basin sites indeterminate Gunnell 1994 lists Ptilodus sp. "C"; not clear if this replaces P. cf. montanus |
Plesiadapis russelli
Plesiadapis russelli ist neben P. remensis, P. tricuspidens und P. walbeckensis eine europäische Variante der Plesiadapidae ist. Der Fund stammt aus der Meudon Formation von Frankreich und ist zwischen 55,8 und 48,6 Millionen Jahre alt.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation |
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Meudon | Vaugirard | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Museum | ||
from the "Conglomérat de Meudon (at the base of the Argile Plastique)" (Gingerich 1976) | MNHN |
Plesiadapis simonsi
Das Typusexemplar hat die Nummer PU 17814 und besteht aus einem rechten Unterkiefer mit zwei Molaren (M1-2). Der Fund stammt aus der Fort Polecat Bench Formation (Big Horn County, Wyoming) und ist zwischen 60,2 und 56,8 Millionen Jahre alt. Eingebettet in verfestigten, siliziklastischen Sedimenten. Die Überreste werden im University of Michigan Museum of Paleontology aufbewahrt. Basierend auf der Größe und Morphologie schätzt man das Körpergewicht auf etwa 1,97 Kilogramm. Es lassen sich auch Aussagen über die Lebensweise machen: Plesiadapis simonsi war ein baumlebender Pflanzenfresser.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation |
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FG-48 | Fort Union | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Museum | ||
Ti-5 | UMMP |
Plesiadapis tricuspidens
Plesiadapis tricuspidens ist neben P. remensis, P. russelli und P. walbeckensis eine europäische Variante der Plesiadapidae. Das Typusexemplar mit der Bezeichnung MNHN Crl-16 wurde in der Nähe von Reims, Frankreich, gefunden. Es handelt sich dabei um ein linkes Unterkieferfragment mit dem dritten Molaren. Der Fund ist zwischen 58,7 und 55,8 Millionen Jahre alt. Er wird am Museum National d'Histoire Naturelle aufbewahrt. Basierend auf der Morphologie des Fundes schätzt man das Körpergewicht auf 2,166 Kilogramm (Fleagle, 1988). Auch kann man Rückschlüsse auf die Lebensweise ziehen: Plesiadapis tricuspidens war ein baumlebender Pflanzenfresser.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter | Geologie, Formation | Kommentar zur Sammlung |
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Cernay | Conglomérat de Cernay | Cernay-lès-Reims; carrières Lemoine; Lemoine Quarry | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Museum | Kommentar z. Taxonomie | ||
"Thanétien supérieur" | MNHN | remaining fauna not discussed |
Plesiadapis walbeckensis
Plesiadapis walbeckensis ist neben P. remensis, P. russelli und P. tricuspidens eine der vier europäischen Varianten der Plesiadapidae. Bei dem Fund mit der Bezeichnung GH Wa287 handelt es sich um einen rechten Unterkiefer mit einem Schneidezahn (I1), Prämolaren und Molaren (P4 - M3). Außerdem ist der Alveolus für den dritten Prämolaren (P3) erhalten. Basierend auf der Morphologie des Gebisses schätzt man das Körpergewicht auf 714 Gramm (Fleagle, 1988). Außerdem kann man Aussagen über die Lebensweise machen: Plesiadapis walbeckensis war ein baumlebender Pflanzenfresser. Der Fund stammt aus Walbeck in Sachsen-Anhalt und ist zwischen 61,7 und 58,7 Millionen Jahre alt. Neben Plesiadapis walbeckensis stammt auch Saxonella crepaturae (eine weitere Gattung aus der Klade Euprimateformes) von diesem Fundort.
Sammlung | Kommentar zum Fundort | Epoche, Alter |
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Walbeck (Weferlingen) | ||
Kommentar z. Stratigraphie | Lithographie | |
"?upper Middle Paleocene (?MP 5, BiochroM'97, 1997)" = ? Selandian thought by Gingerich (1976) on the basis of Plesiadapis walbeckensis to be "correlated somewhere between the Ples. anceps and Ples. rex zones" (i.e., middle Tiffanian) | Infill of 14 m deep, N-S trending karstic fissure in late Early Triassic marly limestones (Lower Muschelkalk), consisting of mud (weathering remnant of the limestones) in the upper part and Early Oligocene marly sand including reworked Paleocene fossils in the lower part (Bachmann, 2008). |
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