Adermooslinge
Adermooslinge | ||||||||||||
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Spatelförmiger Adermoosling (Arrhenia spathulata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arrhenia | ||||||||||||
Fr. |
Die Adermooslinge (Arrhenia) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Ritterlingsverwandten.
Merkmale
Die Adermooslinge sind kleine Pilze mit kurzem, seitlich sitzendem, manchmal auch fehlendem Stiel. Die Fruchtkörper sind jung fast kugelartig geschlossen, öffnen sich bei Reifung seitlich und sind zuletzt spatel- oder löffelähnlich geformt. Die Hutoberfläche ist weißlich, grau oder graubraun, bei Nässe fleckend (hygrophan). Die Lamellen sind mehr oder weniger stark zurückgebildet, teilweise aderig oder gegabelt.
Ökologie
Die Adermooslinge leben saprobiontisch auf Erde und an Pflanzenresten und zwischen Moosen, wahrscheinlich auch parasitisch an Moosen.
Arten
Die Gattung umfasst weltweit rund 60 Arten. In Europa kommen 35 Arten und Varietäten vor bzw. sind dort zu erwarten.[1]
Adermooslinge (Arrhenia) in Europa |
Systematik
Wie bei vielen Pilzgattungen ist die Abtrennung der Adermooslinge als Gattung umstritten, besonders die Abgrenzung zur Gattung der Nabelinge (Omphalina) ist unscharf. Zur Abtrennung wird die Form der Fruchtkörper (bei den Nabelingen zentral gestielt) und das bei den Nabelingen leistenförmige Hymenophor herangezogen. Einzelne Arten werden je nach Autor in eine der beiden Gattungen gestellt. Manchmal wird die Gattung auch unter den Namen Leptoglossum geführt. Auch die Abgrenzung der einzelnen Arten voneinander wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich gehandhabt.
Bedeutung
Namensherkunft
Der deutsche Name bezieht sich selbsterklärend einerseits auf ihre adrige Lamellen und anderseits auf ihre Lebensweise zwischen Moosen. Der lateinische Name ehrt den schwedischen Mykologen Johan Arrhenius.[2]
Speisewert
Die Adermooslinge kommen als Speisepilze nicht in Frage.
Quellen
Literatur
- Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage, Gattungs-CD, Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg 2007, ISSN 0932-920X
- Egon Horak: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. 6. Auflage, Elsevier-Verlag, 2005, ISBN 978-3-8274-1478-6
- G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3536-1
Einzelnachweise
- ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Arrhenia. In: Fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank]. 16. Juli 2008, abgerufen am 18. August 2012 (inkl. Update Nr. 53).
- ↑ M. A. Donk (1957) The Generic Names Proposed for Hymenomycetes. VII: "Thelephoraceae". Taxon, Vol. 6: 19