Apsley Cherry-Garrard


Apsley Cherry-Garrard (fotografiert von Herbert Ponting im Januar 1912)
Apsley Cherry-Garrards Unterschrift

Apsley George Benet Cherry-Garrard (* 2. Januar 1886 in Bedford, Bedfordshire; † 18. Mai 1959 in Piccadilly, damals Middlesex) war ein britischer Polarforscher, der an der Terra-Nova-Expedition (1910–1913) unter Robert Falcon Scott in die Antarktis teilnahm. Bei dieser Forschungsreise war er unter anderem am Wintermarsch zum Kap Crozier beteiligt und Mitglied einer von mehreren Unterstützungsgruppen, die Scott und vier Begleitern den Vorstoß zum geographischen Südpol ermöglichten. Cherry-Garrard gehörte auch der Suchmannschaft an, die im November 1912 das letzte Lager der Südpolgruppe mit den Verstorbenen Scott, Wilson und Bowers fand. Die Expeditionserlebnisse schilderte er im 1922 erschienenen Buch The Worst Journey in the World, das inzwischen zu den Klassikern der Reise- und Polarliteratur gehört.

Herkunft und Jugend

Cherry-Garrard (rechts) mit seinen Eltern und den Schwestern Mildred, Elsie und Ida (v.l.n.r.) im Jahr 1896

Apsley Cherry-Garrard wurde als ältestes Kind und einziger Sohn neben fünf Töchtern des Generalmajors Apsley Cherry (später Cherry-Garrard, 1832–1907), Companion des Order of the Bath (CB) und Justice of Peace (JP),[1] und dessen Ehefrau Evelyn Edith (geb. Sharpin, 1857–1946)[2] im Haus Nr. 15 in der Landsdowne Road der südenglischen Stadt Bedford geboren.[3][4][5] Die ursprünglich aus Frankreich stammende Familie Cherry gehörte zur wohlhabenden viktorianischen Mittelschicht. Cherry-Garrards Vater hatte als Offizier der britischen Armee im Indischen Aufstand von 1857 sowie in der südafrikanischen Kapkolonie im „Kaffernkrieg“ von 1877 und im Zulukrieg von 1879 gedient.[6] Seine Jugend verlebte Cherry-Garrard auf dem Familienlandsitz Denford Park[7] in Kintbury, Berkshire und ab 1892 auf dem Anwesen Lamer Park in Wheathampstead, Hertfordshire, das seit der Mitte des 16. Jahrhundert der väterlichen Familienlinie der Garrards gehört hatte und durch dessen erbschaftlichen Besitz seinem Vater Wappen und Name der Garrards zugefallen waren.[5][6][8]

Im Alter von sieben Jahren schickten ihn seine Eltern zur Grange Preparatory School in Folkestone, Kent. Später besuchte er das Winchester College und graduierte in klassischer Philologie und moderner Geschichte als Bachelor of Arts (B.A.) am Christ Church College in Oxford.[5][9] Der zeitlebens an einer starken Kurzsichtigkeit leidende Cherry-Garrard galt während seiner Schulzeit als schüchterner Einzelgänger, der von seinen sportlich ambitionierten Mitschülern gemieden wurde.[10] In seiner Studienzeit war er dagegen ein ausgezeichneter Ruderer und gewann 1908 in einer Auswahlmannschaft seiner Universität im Ruderachter den renommierten Grand Challenge Cup in Henley-on-Thames.[3]

Terra-Nova-Expedition

Cherry-Garrard vor seiner Schreibmaschine in der Expeditionshütte am Kap Evans

Cherry-Garrard hatte seinen Vater für dessen abenteuerlichen Lebensstil in jungen Jahren bewundert und war fest entschlossen, ihm darin nachzueifern.[6] Im Jahr 1907 brach er aus diesem Grund zu einer Weltreise an Bord von Frachtschiffen auf. Während eines Aufenthalts im australischen Brisbane erfuhr er von den Planungen Robert Falcon Scotts zu dessen zweiter Antarktis-Expedition.[3] Das Hauptziel dieser Expedition war, den geographischen Südpol erstmals zu erreichen. Als sich Scotts Vertrauter Edward Wilson im Herbst 1908 auf dem schottischen Landsitz eines Cousins von Cherry-Garrard aufhielt, nutzte er die Gelegenheit, um sich für die Teilnahme an der Forschungsreise zu bewerben.[9][11] Nachdem Scott ihn trotz Wilsons Fürsprache zunächst abgelehnt hatte, erklärte sich Cherry-Garrard bereit, der Expedition auch ohne Gegenleistung £ 1000 (heute rund £ 75.000)[12] zur Verfügung zu stellen. Beeindruckt von dieser Geste rekrutierte ihn Scott schließlich als Assistenz-Zoologen. Cherry-Garrard und der für die Betreuung der mitgeführten Mandschurischen Ponys verantwortliche Lawrence Oates waren die einzigen Expeditionsmitglieder, die für ihre Teilnahme Geld bezahlten. Er gehörte trotz Seekrankheit[13] zu dem Teil der Mannschaft, der die gesamte Reisestrecke von Cardiff bis zum Kap Evans auf der Ross-Insel zwischen dem 15. Juni 1910 und dem 4. Januar 1911 mit dem Forschungsschiff Terra Nova zurücklegte.[14]

Während anfangs insbesondere wissenschaftliche Expeditionsteilnehmer auf Cherry-Garrard wegen seiner fehlenden Qualifikationen spöttisch reagierten,[6] schrieb Scott über ihn „wenn überhaupt höchst intelligent und sofort hilfsbereit“[15] und „ein weiterer der naturverbundenen, zurückhaltenden, gelassenen Arbeiter.“[16] Im Basislager war Cherry-Garrard unter anderem maßgeblich mit der Anfertigung eines Expeditionsjournals betraut, nachdem ihn Scott bereits vor Beginn der Forschungsreise angewiesen hatte, die Handhabung einer Schreibmaschine zu erlernen.[17] Als Herausgeber der South Polar Times[18] stand Cherry-Garrard in direkter Nachfolge zu Ernest Shackleton, der diese Aufgabe während Scotts Discovery-Expedition (1901–1904) übernommen hatte. Er befreundete sich abgesehen von Edward Wilson mit Lawrence Oates, Henry Bowers, Edward Atkinson und Cecil Meares (1877–1937), mit denen er ein gemeinsames Quartier in der Expeditionshütte bezog.[19]

Errichtung der Versorgungsdepots

Cherry-Garrard (Dritter von rechts) als Mitglied der ersten Depot-Gruppe im Januar 1911 [Anmerkung 1]

Am 24. Januar 1911 begann die Mannschaft, wie Cherry-Garrard es beschrieb „in einem Zustand der Eile an der Grenze zur Panik“,[20] mit dem Anlegen von Depots für den geplanten Marsch zum geographischen Südpol. Er gehörte zu einer durch Scott geleiteten 13-köpfigen Gruppe, die an diesem Tag mit acht Ponys und 29 Schlittenhunden zu einem Transportmarsch von Vorräten und Ausrüstungsgegenständen zum alten Quartier von Scotts Discovery-Expedition auf der Hut-Point-Halbinsel aufbrach.[21] Ziel war es, neben weiteren Vorratslagern das südlichste Depot auf einer geographischen Breite von 80° S auf dem Ross-Schelfeis zu errichten.

Schlechtes Wetter und ein weicher Untergrund, in den die Ponys bis zum Bauch einsanken, behinderten jedoch ein zügiges Vorankommen. Erschwert wurde die Situation dadurch, dass nur eines der Ponys Schneeschuhe trug. Aufbrechendes Eis im McMurdo-Sund hatte verhindert, dass weitere Schneeschuhe für die Pferde vom Kap Evans geholt werden konnten.[22] Schließlich ließ Scott das sogenannte One Ton Depot am 17. Februar bei 79° 29’ S, etwa 56 km nördlich der angepeilten Position und rund 240 km südlich der Hut-Point-Halbinsel, anlegen.[23] Einige der Männer, unter ihnen Cherry-Garrard, litten zu diesem Zeitpunkt bereits an Erfrierungen im Gesicht.[24] Die Rückkehr zum Basislager in getrennten Teams bis Ende Februar 1911 entwickelte sich zu einem Desaster, bei dem sechs der acht Ponys durch Kälte und Erschöpfung zugrunde gingen.[25] Allein drei von vier Pferden starben beim gemeinsamen Versuch Cherry-Garrards, Bowers’ und Tom Creans, die Tiere über eine aufbrechende Eisfläche zwischen der Hut-Point-Halbinsel und Kap Evans zurückzuführen.

Am 16. März 1911 unternahm Cherry-Garrard mit sieben Begleitern unter der Führung des stellvertretenden Expeditionsleiters Edward Evans einen letzten Depotmarsch auf das Ross-Schelfeis vor Beginn des antarktischen Winters.[26] Die Gruppe geriet in einen Schneesturm, durch den sie in einem Gelände mit zahlreichen Gletscherspalten zwischenzeitlich die Orientierung verlor und hierdurch nur mit Mühe zum sogenannten Corner Camp östlich von White Island gelangte. Der Rückweg verlief dagegen reibungslos, so dass die Mannschaft wohlbehalten am 23. März zurück am Hut Point eintraf.[27]

Wintermarsch zum Kap Crozier

Henry Bowers, Edward Wilson und Apsley Cherry-Garrard (v.l.n.r.) beim Aufbruch zum Wintermarsch zum Kap Crozier am 27. Juni 1911

Am 27. Juni 1911 brach Cherry-Garrard gemeinsam mit Henry Bowers und Edward Wilson mitten im antarktischen Winter zu einem Marsch zum Kap Crozier und zur dort befindlichen Kolonie von Kaiserpinguinen auf. Das Einsammeln angebrüteter Pinguineier sollte dazu dienen, die von Ernst Haeckel aufgestellte, inzwischen jedoch weitgehend widerlegte Rekapitulationstheorie, nach der die Embryogenese eine verkürzte Wiederholung der Phylogenese eines Organismus’ darstellt, an einem konkreten Beispiel nachzuvollziehen. Der Kaiserpinguin galt damals als besonders primitiver Vogel, dessen embryonale Entwicklung einen Hinweis auf den Missing Link in der Evolution von Vögeln und Reptilien geben sollte.[28]

Die drei Männer mussten ihre beiden Transportschlitten mit einem Gesamtgewicht von etwa 400 kg[29] in fast ständiger Dunkelheit und bei Temperaturen von bis zu −60,8 °C[30] selbst ziehen, um die Distanz von rund 97 km von der Expeditionshütte am Kap Evans bis zum östlichen Ende der Ross-Insel zurückzulegen. In ihrer steifgefrorenen Kleidung kamen sie zeitweilig weniger als 3 km pro Tag voran. Cherry-Garrard notierte: „Wären wir in Blei gekleidet, könnten wir unsere Arme und Nacken und Köpfe besser bewegen als jetzt.“[31] Zudem waren sie nach Erreichen des Ross-Schelfeises am 28. Juni aufgrund des zu hohen Gewichts der Schlitten zu rollierenden Etappen gezwungen: Nach Transport eines Teils ihrer Ausrüstung über eine gewisse Strecke kehrten sie um, um den anderen Teil zu holen.[32] Sie experimentierten auf dem Hinweg mit individuell variierenden Nahrungsrationen in Vorbereitung auf den bevorstehenden Südpolmarsch. Während sich Wilson und Bowers fett- beziehungsweise proteinreich ernährten, verzehrte Cherry-Garrard vorwiegend kohlenhydratreiche Kost in Form von Keksen, was bei ihm zu anhaltendem Hungergefühl und Sodbrennen führte.[33] Laut den Aufzeichnungen Edward Wilsons litt Cherry-Garrard außerdem stärker als seine Begleiter unter Erfrierungen an Händen, Füßen und im Gesicht.[34] Nachdem sie zunächst in einiger Entfernung zur südwestlichen Küste der Ross-Insel nach Osten vorgedrungen waren, erreichten sie am 9. Juli in dichtem Nebel den sogenannten Terror Point (77° 41′ S, 168° 13′ O), einen küstennahen Ausläufer von Mount Terror in einer Entfernung von noch rund 32 km zu ihrem Ziel.[35] Hier wurden sie drei Tage lang durch einen Sturm mit Windstärken von bis zu 10 Bft aufgehalten, der die Temperatur zwischenzeitlich auf −13 °C ansteigen ließ.[36] Die hierdurch besser gleitenden Kufen der Transportschlitten erleichterten ihr Vorankommen, so dass die nachfolgenden Tagesetappen teilweise mehr als 12 km betrugen.

Karte vom Wintermarsch zum Kap Crozier

Am 15. Juli schließlich kam nach Umrundung von Kap MacKay (77° 42′ S, 168° 31′ O) und der Passage eines Gebiets mit stark zerklüfteten Eisrücken der sogenannte Knoll in Sichtweite, ein markanter Flankenvulkan von Mount Terror, dessen steil abfallende östliche Flanke das Kap Crozier bildet.[37] Nach einem Aufstieg über etwa 250 Höhenmeter an den Gebirgsausläufern des Knoll errichteten Cherry-Garrard, Wilson und Bowers drei Tage lang eine notdürftige Schutzhütte, die Wilson nach seiner Frau Oriana-Hütte (77° 31′ S, 169° 22′ O) benannte,[38] aus Felsblöcken, Schnee und einer Leinenplane als Dach. Beeindruckt von der sie umgebenden Szenerie schrieb Cherry-Garrard: „Hinter uns Mount Terror, auf dem wir standen, und vor allem schien die graue, unendliche Barriere [Ross-Schelfeis] einen mit ihrer kalten Unermesslichkeit in den Bann zu ziehen, diffus [und] schwerfällig, eine Brutstätte aus Wind, Drift und Dunkelheit. Gott, was für ein Ort!“[39]

Am 18. Juli hatten sie sich nach einem mühsamen Abstieg zur Eiskante der Kolonie der Kaiserpinguine bis auf Hörweite genähert, mussten jedoch unverrichteter Dinge wieder umkehren, nachdem sie im Gewirr der Eisverwerfungen am Kap in eine Sackgasse geraten waren. Am nächsten Tag gelang es ihnen, über einen steileren Weg und nach Durchkriechen eines natürlichen Eistunnels zu einer Klippe vorzudringen, auf der etwa hundert Vögel brüteten. Überschwänglich notierte Cherry-Garrard: „[…] wir hatten zum Greifen nah Material, das sich von äußerster Wichtigkeit für die Wissenschaft erweisen konnte; wir kehrten Theorien in Fakten um mit jeder Beobachtung, die wir machten […]“.[40] Sie töteten und häuteten drei der Tiere zur Trangewinnung und sammelten fünf Eier ein, die sie in ihren an Bändern um den Hals befestigten Fellhandschuhen transportierten. Auf dem Weg zurück zu ihrem Lager, das sie in der Dunkelheit nur mit äußerster Mühe fanden, zerbrachen Cherry-Garrard zwei der Eier;[41] die restlichen drei Exemplare wurden für den Rücktransport in Alkohol konserviert.[42]

Wilson, Bowers und Cherry-Garrard (v.l.n.r) nach ihrer Rückkehr vom Kap Crozier in der Hütte am Kap Evans am 1. August 1911

Beim Auskochen der Pinguinhäute in ihrer Schutzhütte wurde Wilson durch spritzenden heißen Tran am Auge verletzt. Zudem setzte ein weiterer Sturm ein. Am Morgen des 22. Juli stellten sie fest, dass der Sturm das neben der Schutzhütte errichtete Zelt fortgerissen hatte,[43] wodurch eine sichere Rückkehr zum Kap Evans in ernsthafte Gefahr geriet. Cherry-Garrard notierte: „Ohne Zelt wären wir tote Männer.“[44] Am Mittag des 23. Juli zerriss der Sturm die als Dach ihrer Hütte dienende Leinenplane, wodurch die Männer zunehmend von Schnee verschüttet und ohne Möglichkeit der Nahrungsaufnahme einen Tag lang in ihren Schlafsäcken verbringen mussten.[45] Als am 24. Juli der Sturm für einige Zeit abflaute und sie von der Anhöhe ein Stück weit abgestiegen waren, fanden sie das nur leicht beschädigte Zelt, das sich an einem Felsblock verfangen hatte. Schwindende Brennstoffvorräte, ein defekter Trankocher und ihre durch den Sturm ramponierte Schutzhütte ließen eine weitere Exkursion zur Pinguinkolonie nicht zu.

Deshalb starteten sie am 25. Juli zu ihrem Rückweg zum Basislager am Kap Evans, nachdem sie zuvor einen der beiden Transportschlitten und entbehrliche Ausrüstung zurückgelassen hatten. Übermüdet, gegen einen heftigen Wind ankämpfend und in ständiger Gefahr, in der Dunkelheit in eine Gletscherspalte zu stürzen, kamen sie anfangs nur schleppend voran. Cherry-Garrard schrieb hierzu: „Ich kann mit Worten nicht ausdrücken, wie hilflos […] wir waren, uns selbst zu helfen, und wie wir aus einer ganzen Reihe sehr fürchterlicher Erfahrungen herausfanden.“[46] Sie legten deutlich größere Strecken zurück, nachdem sie am 28. Juli auf Höhe des Terror Point wieder in den Windschatten der Ross-Insel gelangt waren. Im Gegenzug sank die Temperatur. Gemäß Cherry-Garrards Aufzeichnungen lag der Tiefstwert auf dem Rückweg bei −54,4 °C.[47] Seine Zähne waren erfroren und begannen zu zersplittern.[48] Am 31. Juli trafen die drei Männer an der Hütte am Hut Point ein, die jedoch zu diesem Zeitpunkt von keinem der anderen Expeditionsmitglieder besetzt war. Nach einer mehrstündigen Rast in ihrem Zelt, das sie in der Hütte errichtet hatten, brachen sie am Morgen des 1. August zu ihrer Schlussetappe zum Basislager am Kap Evans auf, das sie am späten Abend desselben Tages nach insgesamt 36 Tagen Reisedauer erreichten.[49] Nachdem Scott sie erblickt hatte, hielt er im Tagebuch fest: „Sie sahen verwitterter aus als irgendjemand, den ich sonst gesehen habe. Ihre Gesichter waren verschrammt und verrunzelt, ihre Augen trübe, ihre Hände erbleicht und faltig durch die ständige Feuchtigkeit und Kälte […].“[50]

Südpolmarsch

Cherry-Garrard mit dem Pony Michael vor dem Aufbruch zum Südpolmarsch am 1. November 1911

Am 10. August 1911 hatte Scott bestimmten Expeditionsmitgliedern die Betreuung je eines der verbliebenen zehn Ponys auferlegt.[51] Cherry-Garrard fiel das Training des Wallachs Michael für den bevorstehenden Südpolmarsch zu. Gemeinsam mit Wilson, Oates und Crean unternahm er am 6. Oktober einen letzten Härtetest, bei dem die vier Ponys der Männer schwere Lasten auf Transportschlitten vom Kap Evans zur Hut-Point-Halbinsel ziehen mussten.[52]

Hinweg

Der Aufbruch von zwölf Expeditionsteilnehmern zum Südpolmarsch einschließlich Cherry-Garrard und Scott mit zehn Ponys und zwei Hundegespannen geschah am 1. November 1911, nachdem Edward Evans, William Lashly, Bernard Day (1884–1934) und Frederick Hooper (1891–1955) mit den beiden Motorschlitten bereits seit dem 24. Oktober nach Süden unterwegs waren. Am 4. November stieß Cherry-Garrard gemeinsam mit Scott und Wilson etwa 26 km südlich der Hut-Point-Halbinsel auf den ersten zurückgelassenen Motorschlitten und nur einen Tag später unweit des Corner Camp auch auf den zweiten.[53] Nachdem die Mannschaft am 15. November am One Ton Depot eingetroffen war, entschied Scott angesichts der Erschöpfung zweier Ponys, alle Pferde höchstens bis zum Erreichen des Beardmore-Gletschers als Zugtiere einzusetzen und sie unterwegs bei Bedarf zur Versorgung der Hundegespanne zu töten.[54] Cherry-Garrard nahm diese Entscheidung mit Erleichterung auf: „[…] der Versuch [,die Pferde auf den Gletscher zu führen,] wäre glatter Selbstmord gewesen.“[55] Am 21. November hatten sie die vierköpfige Gruppe um Edward Evans bei 80° 32’ S eingeholt. Drei Tage später wurde das erste Pony erschossen und am nächsten Morgen machten sich Day und Hooper als erste Unterstützungsgruppe auf den Rückweg zum Basislager.[56] Die weiter nach Süden vorstoßenden Männer errichteten am 1. Dezember bei 82° 47’ S das letzte Depot auf dem Ross-Schelfeis, nachdem drei weitere Ponys getötet worden waren. Insbesondere für Edward Evans und William Lashly, die seit dem Ausfall der Motorschlitten Ausrüstung und Proviant kräftezehrend selbst ziehen mussten, war das Pferdefleisch als Nahrung nach Darstellung Cherry-Garrards „wie eine Erlösung.“[57] Am 4. Dezember schließlich wurde auch Cherry-Garrards Pony Michael in einem Lager im Mündungsgebiet des Beardmore-Gletschers in das Ross-Schelfeis zur Versorgung der Hunde und wegen mangelnden Pferdefutters geopfert.[58] Nach einem durch einen Sturm verursachten viertägigen Zwangsaufenthalt in diesem Lager zog Cherry-Garrard auf der nächsten Etappe gemeinsam mit Henry Bowers einen der Transportschlitten.

Cherry-Garrard (links) beim Ziehen eines Transportschlittens im Dezember 1911[Anmerkung 2]

Nach Erreichen des Beardmore-Gletschers am 9. Dezember wurden die restlichen fünf Ponys an einem Lagerplatz geschlachtet, den Scott daraufhin Shambles Camp (zu deutsch: Schlachtbank-Lager) benannte.[59] Angesichts der Leistungen der Hundegespanne, mit denen sich Cecil Meares und Dmitri Girew (1888–1932)[Anmerkung 3] am 11. Dezember als nächste Unterstützungsgruppe auf den Rückweg begaben, kam Cherry-Garrard zu der Erkenntnis: „Es sah so aus, als ob Amundsen [Scotts norwegischer Rivale] die richtige Form des Transports gewählt hatte.“[60] Beim nun folgenden Aufstieg über den Beardmore-Gletscher zum Polarplateau standen keine Zugtiere mehr zur Verfügung, so dass die Männer in drei Vierergruppen je einen Transportschlitten mit einem Gewicht von bis zu 400 kg[61] selbst ziehen mussten. Zu Cherry-Garrards Gruppe gehörten Tom Crean, Henry Bowers und Patrick Keohane (1879–1950).[62] Erschwert wurde das Vorankommen durch tiefen Schnee, unvorhersehbare Gletscherspalten und Schneeblindheit, an der zahlreiche Teilnehmer litten. Zeitweilig kamen sie aufgrund des hohen Gewichts der Schlitten wie zu Beginn des Wintermarschs zum Kap Crozier nur in rollierenden Etappen voran. Am 17. Dezember hatten sie nach einem Aufstieg über etwa 1100 Höhenmeter den Cloudmaker (84° 17′ S, 169° 25′ O),[63] einen markanten Berg am Westrand des Beardmore-Gletschers, erreicht und damit etwa die Hälfte der Strecke vom Ross-Schelfeis zum Polarplateau zurückgelegt. Die täglich bewältigten Distanzen betrugen nach anfänglich etwas mehr als 3 km[64] inzwischen bis zu 29 km.[65]

Scott hatte seinen verbliebenen elf Begleitern bis dahin verschwiegen, wer von ihnen ihn zum Pol begleiten sollte. Cherry-Garrard erfuhr, dass er nicht dazugehören würde, als Scott am 20. Dezember nach Erreichen der Buckley-Insel (84° 57′ S, 164° 0′ O)[66] am oberen Ende des Beardmore-Gletschers auf ihn zukam: „Dieser Abend war ein ziemlicher Schock. […] Natürlich wusste ich, was er [Scott] mir sagen würde, doch ich konnte kaum begreifen, dass ich am Ende des nächsten Tages zurückkehren sollte.“[67] Cherry-Garrard teilte dieses Schicksal mit Edward Atkinson, Patrick Keohane und Charles Wright (1887–1975).

Die Wege der nach Norden zurückkehrenden Mannschaft mit Cherry-Garrard und der beiden weiter nach Süden vorstoßenden Gruppen trennten sich, nachdem die Männer bis zum Abend des 21. Dezember nach einer schwierigen Wegstrecke über stark zerklüftete Eisrücken und zahlreiche Gletscherspalten weitere 18 km bis zu einer Breite von 85° 7’ S zurückgelegt hatten. Am 3. Januar 1912 hatten die letzten beiden Vierergruppen auf dem Polarplateau eine Breite von 87° 32′ S erreicht. Hier gab Scott seine Entscheidung bekannt, zu fünft statt zu viert, gemeinsam mit Wilson, Oates, Bowers und Edgar Evans den Weg zum Südpol zu vollenden, während Crean, Lashly und Edward Evans ihre Hoffnungen aufgeben und zum Kap Evans umkehren mussten.[68]

Rückweg

Cherry-Garrard, Keohane und Atkinson (v.l.n.r.) auf dem Rückweg vom Beardmore-Gletscher zum Basislager im Dezember 1911 (fotografiert von Wright)

Am Morgen des 22. Dezember 1911 begaben sich Cherry-Garrard und seine drei Begleiter auf den etwa 940 km langen Rückweg zum Basislager. Auf Höhe des Cloudmaker entkamen Atkinson und Keohane bei mehreren schweren Stürzen in Gletscherspalten nur knapp einer tödlichen Katastrophe. Nach Erreichen des Ross-Schelfeises konnten sich die Männer anhand der von den Hundegespannen hinterlassenen Spuren für ihren weiteren Weg nach Norden orientieren. Durch Nachrichten, die Cecil Meares und Dmitri Girew in den einzelnen Depots auf dem Schelfeis hinterlassen hatten, erfuhren sie vom schleppenden Vorankommen der Gespanne, die durch schlechtes Wetter aufgehalten worden waren. Da Scott auf dem Hinweg die Hunde wegen der langsameren Ponys bis zu einer Breite von 83° 35’ S als Zugtiere hatte einsetzen lassen statt, wie ursprünglich geplant, nur bis 81° 15’ S, hatte der längere Rückweg beide Hundeführer dazu gezwungen, sich an den Nahrungsmittelrationen für die späteren Rückkehrergruppen zu vergreifen.[69] Dies erforderte wiederum von Cherry-Garrard und seinen Begleitern, die eigenen täglichen Rationen zu kürzen, bis sie hungrig und entkräftet am 15. Januar 1912 das One Ton Depot erreichten, das zwischenzeitlich durch einen gemeinsamen Versorgungsmarsch Bernard Days, Frederick Hoopers und der nicht am Südpolmarsch beteiligten Thomas Clissold (1886–1963) und Edward Nelson (1883–1923) aufgestockt worden war. Trotz einer durch hastige Nahrungsaufnahme verursachten und andauernden Übelkeit erreichten Cherry-Garrard, Atkinson, Keohane und Wright ohne weitere Zwischenfälle die Hütte am Hut Point am 26. Januar.[69] Dort erfuhren die Männer, dass die ersten Rückkehrer vom Südpolmarsch (Day und Hooper) am 21. Dezember 1911 am Kap Evans eingetroffen waren und die Hundegespanne mit Meares und Girew am 4. Januar 1912 die Hut-Point-Halbinsel erreicht hatten.

Lashly, Crean und Edward Evans schlugen als letzte der zurückkehrenden Unterstützungsgruppen am 17. Februar 1912 etwa 50 km südlich des Hut Points ihr letztes Lager auf. Evans’ Gesundheitszustand hatte sich durch eine am 27. Januar eingetretene Skorbuterkrankung lebensbedrohlich verschlechtert. Lashly verblieb mit Evans im Lager, während Crean in einem zweitägigen Gewaltmarsch allein zum Hut Point eilte, um Hilfe zu holen. Atkinson und Girew brachen am 20. Februar mit den Hundegespannen auf und trafen gemeinsam mit Lashly und Evans zwei Tage später wieder am Hut Point ein.[70]

Versorgungsfahrt zum One Ton Depot

Karte vom Südpolmarsch und den hierfür angelegten Depots

Nach der Rückkehr der Hundeführer Meares und Girew vom Südpolmarsch herrschte unter den Expeditionsteilnehmern im Basislager Verunsicherung über Scotts Absichten zum weiteren Gebrauch der Schlittenhunde. So blieb unklar, ob die Gespanne in erster Linie für spätere wissenschaftliche Erkundungsmärsche geschont[71] oder gemäß einer durch Scott im Oktober 1911 schriftlich abgefassten Verfügung zur Unterstützung der heimkehrenden Südpolgruppe verwendet werden sollten.[72] Dagegen war sicher, dass nicht genügend Hundefutter am One Ton Depot vorhanden war und durch die Verzögerungen infolge der verspäteten Rückkehr der Hundegespanne, der Bergung von Edward Evans, der Entladung der zur Ross-Insel zurückgekehrten Terra Nova und tagelangen schlechten Wetters keine Zeit verblieb, um Scotts Anordnung, mit Hilfe der Hunde „um den 1. März [1912] bei einer [südlichen] Breite von 82° oder 82° 30’ die heimkehrende Gruppe zu treffen“,[73] umzusetzen.

Der kritische Gesundheitszustand Edward Evans’ erforderte den Verbleib von Edward Atkinson im Basislager als einzig verfügbarem Arzt. Da sich Cecil Meares „wegen familiärer Angelegenheiten abberufen“[74] auf die Heimreise mit der Terra Nova vorbereitete und der sich als Alternative zu Meares anbietende Charles Wright die Arbeiten des ebenfalls abreisenden Meteorologen George Simpson (1878–1965) fortsetzen sollte, fiel schließlich Cherry-Garrard die Aufgabe zu, gemeinsam mit Girew und den Hundegespannen der zurückkehrenden Südpolgruppe entgegenzufahren.[75] Cherry-Garrard fehlte nach eigenem Bekunden jegliche Erfahrung im Umgang mit Hunden. Zudem verfügte er über nur mangelhafte Navigationskenntnisse.[76]

Cherry-Garrard und Girew brachen am 25. Januar 1912 nach Süden auf. Gemäß Atkinsons Anordnungen bestand ihre Aufgabe darin, Proviant für sich selbst, die Hunde und die Südpolgruppe mitzuführen und so schnell wie möglich zum One Ton Depot zu fahren. Falls die Südpolgruppe dort noch nicht eingetroffen sei, sollte Cherry-Garrard selbst über das weitere Vorgehen entscheiden. In jedem Fall aber sei die Rückkehr der Südpolgruppe nicht abhängig von den Hundegespannen; zudem habe Scott ausdrücklich befohlen, die Hunde nicht zu gefährden.[77][78] Das Depot erreichten beide Männer am 4. März, ohne unterwegs die Südpolgruppe getroffen zu haben. Nachdem sie das Depot mit Lebensmitteln aufgestockt hatten, warteten sie dort vergeblich bis zum 10. März auf das Eintreffen Scotts und seiner Begleiter. Wegen des unzureichenden Vorrats an Hundefutter und gesundheitlicher Probleme bei Girew entschied Cherry-Garrard, nicht weiter nach Süden zu fahren, sondern zum Basislager zurückzukehren. Was Cherry-Garrard nicht ahnte war, dass Scott, Wilson, Bowers und Oates zu diesem Zeitpunkt etwa 120 km weiter südlich[79] um ihr Überleben kämpften, nachdem Edgar Evans bereits am 17. Februar am Fuß des Beardmore-Gletschers vermutlich an einer Gehirnverletzung infolge mehrerer Stürze in Gletscherspalten gestorben war. Am 16. März trafen Cherry-Garrard und Girew am Hut Point ein. Laut Atkinson erlitt Cherry-Garrard nach der Ankunft einen körperlichen und seelischen Zusammenbruch.[80] Atkinson und Keohane gelang es anschließend ohne die erschöpften Hundegespanne nur noch, bis zum 30. März einen Versorgungsmarsch zum Corner Camp zu unternehmen, bevor schlechtes Wetter und sinkende Temperaturen auch sie zur Umkehr zwangen. Nach der Rückkehr der beiden Männer am 1. April notierte Cherry-Garrard: „Wir müssen uns jetzt damit abfinden. Die Polgruppe wird höchstwahrscheinlich niemals [lebend] zurückkehren. Und es gibt nichts, was wir noch tun könnten.“[81]

Suche nach der verschollenen Südpolgruppe

Cherry-Garrard, Atkinson und Girew (Zuordnung unbekannt) beim Aufbruch mit zwei Hundeschlittengespannen vom Hut Point zur Suche nach der Südpolgruppe am 1. November 1912

Am 4. März 1912 hatten Cecil Meares, Bernard Day, George Simpson, Thomas Clissold, der Pferdepfleger Anton Omeltschenko (1883–1932),[Anmerkung 4] der an der Hand verletzte Matrose Robert Forde (1875–1959), der Geologe Thomas Griffith Taylor (1880–1963), der Expeditionsfotograf Herbert Ponting und der noch nicht vollständig wiedergenesene Edward Evans die Heimreise an Bord der Terra Nova angetreten. Im Gegenzug waren der im Austausch mit Clissold angereiste Koch Walter Archer (1869–1944) und der als Ersatz für Forde abgestellte Matrose Thomas Williamson (1877–1940) als Neuankömmlinge am Kap Evans eingetroffen. Somit verblieben einschließlich Cherry-Garrard 13 Expeditionsteilnehmer unter der Führung Edward Atkinsons für ein weiteres Jahr als Besetzung des Basislagers in der Antarktis.[82]

Während der Wintermonate war die Mannschaft vorwiegend mit der Fortsetzung des wissenschaftlichen Programms und der Versorgung der Schlittenhunde sowie der von der Terra Nova mitgebrachten Maultiere beschäftigt. Cherry-Garrard nahm seine redaktionelle Arbeit an den South Polar Times wieder auf und katalogisierte die gesammelten ornithologischen und andere zoologische Präparate.[83] Die Männer standen vor der undankbaren Aufgabe zu entscheiden, ob sie im kommenden Sommer das Schicksal der verschollenen Südpolgruppe aufklären oder nach der im nördlichen Viktorialand vermissten sechsköpfigen Nordgruppe unter der Leitung Victor Campbells (1875–1956) suchen sollten.[84] Cherry-Garrard schrieb: „Es ist nicht zu beschreiben und beinahe unmöglich sich vorzustellen, wie schwierig es war, diese Entscheidung zu treffen.“[85] Zu seiner Überraschung stimmten alle Expeditionsmitglieder bei nur einer Enthaltung für einen weiteren Marsch nach Süden. Ihre Bemühungen erfuhren während des Winters einen schweren Rückschlag, als zahlreiche Schlittenhunde an der durch Atkinson diagnostizierten Herzwurmerkrankung zugrunde gingen.[86]

Das Grab von Scott, Wilson und Bowers auf dem Ross-Schelfeis bei 79° 50’ S

Die Suche nach Scott und seinen vier Begleitern begann am 29. Oktober 1912, als eine achtköpfige Gruppe unter der Leitung von Charles Wright mit den sieben Maultieren vom Kap Evans aufbrach. Cherry-Garrard, Atkinson und Girew folgten mit zwei geschwächten Hundegespannen am 1. November vom Hut Point. Am 11. November erreichten beide Gruppen das One Ton Depot. Die Maultiere erwiesen sich im Vergleich zu den Ponys im Vorjahr als deutlich robuster. Nachdem die Mannschaft am nächsten Tag etwa 18 km nach Süden zurückgelegt hatte, traf sie auf das letzte Lager der Südpolgruppe. Cherry-Garrard notierte: „Wir hatten sie gefunden – Zu sagen, dass es ein grauenhafter Tag gewesen ist, beschreibt es nicht – Worte reichen hier nicht aus.“[87] Im Zelt lagen die verstorbenen Scott, Wilson und Bowers. Den Tagebuchaufzeichnungen Scotts war zu entnehmen, dass die Gruppe den Südpol am 18. Januar 1912 erreicht hatte, jedoch einen Monat später als Roald Amundsen und vier Begleiter. Zudem erfuhr die Suchmannschaft vom Tod Edgar Evans’, und dass Lawrence Oates am 17. März etwa 42 km südlich des letzten Lagers nach Verlassen des Zelts in einem Blizzard wegen schwerster Erfrierungen seinem Leben freiwillig ein Ende gesetzt hatte. Nachdem sich die drei verbliebenen Männer der Südpolgruppe nach Oates’ Tod ausgezehrt und krank noch zwei weitere Tage nach Norden geschleppt hatten, hatte ein andauernder Schneesturm ein weiteres Vorankommen zum rettenden One Ton Depot verhindert. Scotts Aufzeichnungen endeten am 29. März mit dem eindringlichen Appell, sich um die Hinterbliebenen der Toten zu kümmern.[88]

Die drei toten Männer wurden nach Sicherung der Tagebuchaufzeichnungen, des meteorologischen Logbuchs, einiger Briefe, des von der Südpolgruppe angefertigten fotografischen Materials und etwa 15 kg von ihr gesammelter Gesteinsproben mit der äußeren Zeltplane bedeckt und über ihnen ein hoher Schneehügel errichtet, der von zwei aufgerichteten Transportschlitten flankiert war und auf dessen Spitze ein aus Skibrettern angefertigtes Holzkreuz stand.[89][90] Bei der anschließenden Suche nach Oates’ Leichnam fand die Mannschaft nur seinen Schlafsack mit einem darin befindlichen Theodoliten, einen Finnesko-Stiefel und Socken. Am 15. November errichtete sie an der ungefähren Position, an der Oates das Zelt verlassen hatte, einen weiteren Schneehügel, der gleichfalls mit einem Kreuz versehen wurde und in dem Cherry-Garrard und Atkinson eine von ihnen unterzeichnete Gedenkschrift an Oates hinterließen. Als die Teilnehmer des Suchtrupps am 25. November wieder am Hut Point eingetroffen waren, fanden sie Campbells Notiz über die sichere Rückkehr der Nordgruppe zum Basislager. Zu diesem Anlass notierte Cherry-Garrard: „Was für eine Erleichterung und wie unterschiedlich einem die Dinge nun erscheinen!“[91]

Zeit nach der Terra-Nova-Expedition

Die Terra Nova traf am 18. Januar 1913 zur Abholung der Expeditionsteilnehmer am Kap Evans ein. Vor der Abfahrt vier Tage später errichtete eine achtköpfige Mannschaft zwischen dem 20. und 22. Januar ein vom Schiffszimmermann angefertigtes hölzernes Gedenkkreuz auf dem Observation Hill am Hut Point, in das die Namen der fünf Toten der Südpolgruppe und auf Vorschlag Cherry-Garrards ein Zitat aus Alfred Tennysons Gedicht Ulysses eingraviert sind: „Streben, suchen, finden und nicht aufgeben.“[92] Nachdem das Schiff am 10. Februar im neuseeländischen Oamaru eingetroffen war, ging die Nachricht vom Tod Scotts und seiner vier Begleiter um die Welt. Im Zuge dessen entbrannte sofort eine Diskussion darüber, ob Cherry-Garrard und sein Begleiter Dmitri Girew den Untergang der Südpolgruppe wegen unterlassener Hilfeleistung zu verantworten hätten. Diesem Vorwurf traten die anderen überlebenden Expeditionsteilnehmer in einem aus Neuseeland an die Daily Mail abgeschickten Telegramm entschieden entgegen.[93]

Einige Zeit nachdem Cherry-Garrard mit der Terra Nova am 14. Juni 1913 aus Neuseeland zurück in Cardiff eingetroffen war, erfuhr er vom Schicksal George Abbotts (1880–1923), einem Mitglied der zwischenzeitlich verschollenen Nordgruppe, der sich nach der Rückkehr von der Expedition in psychiatrische Behandlung begeben musste. Abbott drohte, durch die Erkrankung seine Pensionsansprüche bei der Royal Navy zu verlieren. Cherry-Garrard verhinderte dies durch persönliche Intervention bei der britischen Admiralität.[94]

Die drei von Cherry-Garrard, Wilson und Bowers während des Wintermarsches eingesammelten Kaiserpinguin-Eier

Im Spätsommer 1913 lieferte Cherry-Garrard die drei am Kap Crozier eingesammelten Kaiserpinguin-Eier beim Natural History Museum in London ab.[95] Der Verwalter der biologischen Sammlung war ihm gegenüber abweisend, nahm die Eier nur widerwillig an und ließ ihn stundenlang auf den Erhalt einer Empfangsquittung warten. Als Cherry-Garrard einige Zeit später zusammen mit Scotts Schwester Grace (1871–1947) das Museum aufsuchte und man ihnen keine Auskunft über den Verbleib der Eier geben konnte, drohte Grace Scott, nach Ablauf eines Ultimatums von 24 Stunden die Angelegenheit landesweit publik zu machen und so zu einem Skandal auszuweiten. Eine eilige Recherche der Museumsverantwortlichen ergab, dass die Eier über Umwege an den schottischen Zoologen James Cossar Ewart (1851–1933) von der University of Edinburgh überstellt worden waren.[96] Ewart konnte bei seinen mikroskopischen Untersuchungen der in den Eiern enthaltenen Embryos keine Homologie in der Embryonalentwicklung des Gefieders der Vögel und des Schuppenpanzers bei Reptilien feststellen,[97] womit der erhoffte Nachweis eines gemeinsamen Vorfahren in der Evolution beider Tierklassen ausblieb. Erst im Jahr 1934 veröffentlichte der an der University of Glasgow arbeitende Zoologe Charles Wynford Parsons (1901–1950) die Ergebnisse der Arbeiten Ewarts in einer wissenschaftlichen Publikation mit dem Kommentar, dass die von Cherry-Garrard mitgebrachten Kaiserpinguin-Eier „nicht sehr viel zum Verständnis über die Embryologie von Pinguinen beigetragen haben.“[98]

Im Februar 1914 brach Cherry-Garrard gemeinsam mit Edward Atkinson zu einer medizinischen Expedition unter der Leitung des Parasitologen Robert Leiper (1881–1969) von der London School of Tropical Medicine ins östliche China auf.[99][100] Ziel war die Erforschung der Infektionswege der durch den Pärchenegel Schistosoma japonicum verursachten asiatischen Form der Bilharziose, an der zahlreiche Seeleute der britischen Handelsmarine in chinesischen Gewässern erkrankten. Hierzu mieteten sich Cherry-Garrard, Atkinson und Leiper ein Hausboot, das sie zu einem schwimmenden Labor umfunktionierten und mit dessen Hilfe sie entlang der Handelsrouten für Tee und Seide auf dem Jangtsekiang unterwegs waren. Die Suche nach einem Bilharziose-Patienten zur Sammlung von Schistosomen-Eiern verlief erfolglos, was zu Streitereien zwischen Atkinson und Leiper führte. Cherry-Garrard reiste vorzeitig ab. Mit dem Zug kehrte er über Harbin und nach Durchquerung Sibiriens und Zentralrusslands nach England zurück, wo er am 10. Mai 1914 eintraf.

Erster Weltkrieg und späteres Leben

Das Grab von Cherry-Garrard auf dem St. Helen’s Churchyard in Wheathampstead (51° 49′ N, 0° 18′ W)

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich Cherry-Garrard als Freiwilliger. Nach einer kurzzeitigen Ausbildung in der Garnison Aldershot erhielt er am 9. November 1914 im Rang eines Unteroffiziers das Kommando über eine Panzerwagenkompanie der British Army zur Unterstützung der in Flandern kämpfenden Truppe. Seine Einheit war jedoch vermutlich nie in direkte Gefechte verwickelt und wurde nach der Zweiten Ypernschlacht im Mai 1915 zurück nach England versetzt.[101]

Im Frühjahr 1916 erkrankte Cherry-Garrard an Colitis ulcerosa und wurde als Invalide aus dem Kriegsdienst entlassen.[102] Die Krankheit war begleitet von einer schweren Depression, deren Ursache nach heutigem Kenntnisstand eine posttraumatische Belastungsstörung infolge der tragischen Ereignisse während der Terra-Nova-Expedition war.[103] Die gesundheitlichen Probleme ließen ihn für mehrere Jahre bettlägerig werden, in denen ihn immer wieder der Gedanke quälte, für den Untergang der Südpolgruppe und speziell der mit ihm eng befreundeten Edward Wilson und Henry Bowers verantwortlich zu sein. Das Niederschreiben der Erlebnisse während der Expedition im 1922 erschienenen Buch The Worst Journey in the World, zu dessen Titel Cherry-Garrard sein mit ihm befreundete Nachbar George Bernard Shaw inspiriert hatte, diente vorwiegend der psychotherapeutischen Verarbeitung des erlittenen Traumas. Das Vorwort des Buches enthält eine Bewertung Cherry-Garrards zu den wichtigsten Protagonisten des Goldenen Zeitalters der Antarktis-Forschung, die in zahlreichen späteren Büchern über diese Epoche zitiert wurde:

Für eine gemeinsame wissenschaftliche und geographische Organisation gebt mir Scott, […] für eine Spritztour zum Pol und nichts anderes Amundsen, und falls ich in einem Höllenloch bin und herausmöchte, gebt mir jederzeit Shackleton.[104]

Durch die öffentliche Aufmerksamkeit, die Cherry-Garrard nach Veröffentlichung des Buches erhielt, entstanden Freundschaften mit den Schriftstellern H. G. Wells und Arnold Bennett, dem Bergsteiger George Mallory und mit T. E. Lawrence, der als Lawrence von Arabien Weltruhm erlangt hatte und zu dessen Tod Cherry-Garrard einen Nachruf schrieb.[105]

Im Verlauf der 1920er Jahre schien sich Cherry-Garrard vollständig gesundheitlich zu erholen, doch schließlich trat seine Depression wieder zutage. Die von ihm zuvor leidenschaftlich betriebene Fuchsjagd gab er auf und suchte in den nächsten Jahren Ablenkung durch das Sammeln literarischer Erstausgaben und auf Kreuzfahrten im Mittelmeer.[106] Während einer Schiffsreise nach Norwegen lernte er die 30 Jahre jüngere Angela Katherine Turner (1916–2005) kennen,[107] die er am 6. September 1939 heiratete.[108] Die Ehe, die bis zu seinem Tod hielt, blieb kinderlos. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zwangen ihn seine angegriffene Gesundheit und finanzielle Forderungen der Steuerbehörden zum Verkauf des Familienanwesens Lamer Park, das später abgerissen wurde. Für den Rest seines Lebens bewohnte er gemeinsam mit seiner Frau eine Wohnung in einem Apartmenthaus in Westminster. Im November 1948 fand in London die Uraufführung des britischen Kinofilms Scotts letzte Fahrt statt. Cherry-Garrard hatte nach einer Anfrage des Produzenten Michael Balcon eine Einwilligung zur Darstellung seiner Person in dem Film verweigert.[109] Balcon hatte seine Rolle dennoch mit dem Schauspieler Barry Letts besetzt.

Cherry-Garrard starb 73-jährig am 18. Mai 1959 während eines Aufenthalts im Luxushotel The Berkeley in Piccadilly[5] und wurde in dem mit einem mannshohen Keltenkreuz markierten Familiengrab der Cherry-Garrards am nordwestlichen Ende des St. Helen’s Churchyard in Wheathampstead beerdigt.[110] In der Friedhofskirche befindet sich eine nach seinem Abbild als Polarforscher geschaffene bronzene Statue und eine Gedenktafel, die an sein Leben erinnert.

Nachwirkungen

Gedenktafel am Geburtshaus von Cherry-Garrard im südenglischen Bedford (52° 8′ N, 0° 29′ W)

Cherry-Garrards Buch The Worst Journey in the World zählt zu den Klassikern der Reise- und Polarliteratur. Bis in die Gegenwart hinein erschien es bei unterschiedlichen Verlagen in mehrfacher Auflage und wurde 2006 unter dem Titel Die schlimmste Reise der Welt erstmals auch ins Deutsche übersetzt.[111] Im Sommer 2001 führte die englische Originalversion eine von der National Geographic Society aufgestellte Rangliste unter dem Titel The 100 Best Adventure Books of All Time (deutsch: Die 100 besten Abenteuerbücher aller Zeiten) an.[112] Dieser Einschätzung schlossen sich zahlreiche weitere Rezensenten an. Peter Matthiessen nannte es „das beste Buch, das jemals über Antarktisforschung geschrieben wurde“.[113] Kathrin Passig bezeichnete das im Buch enthaltene Kapitel zum Wintermarsch als „eine der besten und eindringlichsten Schilderungen des absurden Missverhältnisses von Aufwand und Ergebnis […].“[111]

Sara Wheeler schrieb 2001 unter dem Titel Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard die erste und bislang einzige Biographie über den Polarforscher.

Die BBC produzierte 2007 unter dem Titel The Worst Journey in the World ein biographisches Doku-Drama über Cherry-Garrard mit Mark Gatiss in der Hauptrolle.[114] In der siebenteiligen britischen Fernsehserie The Last Place on Earth von 1985, die auf der Doppelbiographie Scott and Amundsen des Polarhistorikers Roland Huntford basiert, wurde Cherry-Garrard von Hugh Grant dargestellt.[115]

Im November 2010 enthüllte der Bürgermeister der Stadt Bedford eine Gedenktafel an Cherry-Garrards Geburtshaus.[4]

Teilnehmer der Commonwealth Trans-Antarctic Expedition (1955–1958) entdeckten bei einem Besuch des Kap Crozier die Überreste der von Cherry-Garrard, Wilson und Bowers errichteten Schutzhütte. Der vom Sekretariat für den Antarktisvertrag beschlossene Erhalt als kulturhistorisches Monument liegt in den Händen des neuseeländischen Antarctic Heritage Trust.[116][117] Die von den drei Männern 1911 zurückgelassenen Ausrüstungsgegenstände werden inzwischen von neuseeländischen Museen verwahrt.

Die während des Wintermarsches zum Kap Crozier eingesammelten Kaiserpinguin-Eier befinden sich seit dem Abschluss der Untersuchungen James Cossar Ewarts wieder im Besitz des Natural History Museum, wo sie zwischenzeitlich auch anderen Zoologen für Untersuchungen zur Verfügung gestellt wurden. Douglas Russell, Kurator der Gelegesammlung des Museums, sagte in einem Interview mit der britischen Tageszeitung The Guardian vom 14. Januar 2012, dass bei 300.000 in der Sammlung vorhandenen Exponaten die durch Cherry-Garrard beigesteuerten drei Exemplare die größte öffentliche Aufmerksamkeit bekämen.[118]

Bei einer Versteigerung des Auktionshauses Christie’s am 9. Oktober 2012 erzielten 27 Briefe, die Cherry-Garrard während der Terra-Nova-Expedition an seine Mutter geschrieben hatte, nach einer vorherigen Schätzung auf bis zu £ 80.000[119] schließlich einen Erlös von £ 67.250.[120]

Nach Apsley Cherry-Garrard sind in der Antarktis der im nördlichen Viktorialand befindliche Mount Cherry-Garrard (71° 18′ S, 168° 41′ O),[121] der aus einem Firnfeld am Mount Kirkpatrick gespeiste Garrard-Gletscher (84° 7′ S, 169° 35′ O)[122] und der in den Beardmore-Gletscher mündende Cherry-Eisbruch (84° 27′ S, 167° 40′ O)[123] benannt.

Literatur

  • Apsley Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I und Vol. II. Constable & Co., London 1922 (englisch, abgerufen im Internet Archive am 27. Oktober 2011).
  • Edward R.G.R. Evans: South with Scott. The Echo Library, Teddington 2006, ISBN 1-40680-123-2 (englisch, abgerufen unter Google Bücher am 20. November 2012)(?!).
  • Leonard Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I und Vol. II. Smith, Elder & Co., London 1914 (englisch, abgerufen im Internet Archive am 26. Oktober 2011).
  • Sara Wheeler: Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard. Modern Library, New York 2003, ISBN 978-0-375-50328-3.

Weblinks

Commons: Apsley Cherry-Garrard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nicholas Jenkins: Maj.-Gen. Apsley Cherry-Garrard, genealogische Informationen auf der Homepage der Stanford University (englisch, abgerufen am 9. Dezember 2012).
  2. Nicholas Jenkins: Evelyn Edith Sharpin, genealogische Informationen auf der Homepage der Stanford University (englisch, abgerufen am 9. Dezember 2012).
  3. 3,0 3,1 3,2 David Nash Ford: Apsley Cherry-Garrard (1886-1959), Kurzbiographie auf berkshirehistory.com (englisch, abgerufen am 6. Dezember 2012).
  4. 4,0 4,1 Nick Smith: Plaque unveiled for Bedford's forgotten explorer, bedfordshire-news.co.uk vom 19. November 2010 (englisch, abgerufen am 6. Dezember 2012).
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Mark Pottle: Garrard, Apsley George Benet Cherry-, biographischer Eintrag im Oxford Dictionary of National Biography (englisch, abgerufen am 9. Dezember 2012).
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Adam Jones-Lloyd: Apsley Cherry-Garrard, Kurzbiographie auf hertsmemories.org.uk vom 6. Oktober 2011 (englisch, abgerufen am 10. Dezember 2012).
  7. Denford Park, Informationen zum Anwesen auf der Homepage des Hungerford Virtual Museum (englisch, abgerufen am 22. Januar 2013).
  8. [Ohne Namen]: Whitehall, September 30, 1892. THE Queen has been pleased…, The London Gazette № 26333 vom 11. Oktober 1892, S. 5679 (englisch, abgerufen am 11. Dezember 2012).
  9. 9,0 9,1 Janna McGuigan: Forgotten Adventurer – A Life of Apsley Cherry-Garrard, Kurzbiographie aus dem Jahr 2002 auf nzaht.org (englisch, abgerufen am 6. Dezember 2012).
  10. Wheeler: Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard, 2003, S. 30–31.
  11. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. xlvii.
  12. Berechnung mit Hilfe von Vorlage:Inflation
  13. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 611.
  14. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 1–86.
  15. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 183: „if anything the most intelligently and readily helpful.“
  16. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 263: „another of the open-air, self-effacing, quiet workers.“
  17. Wheeler: Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard, 2003, S. 61.
  18. South Polar Times, Abbildung und Information zum Expeditionsmagazin auf der Homepage der Ten Pound Island Book Company (englisch, abgerufen am 22. Januar 2013).
  19. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 124.
  20. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 104: „in a state of hurry bordering on panic.“
  21. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, 139–143.
  22. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, 150–151.
  23. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 116.
  24. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 173.
  25. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 127 und 136–154.
  26. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 166.
  27. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 211.
  28. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 234.
  29. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 230–231: 757 lbs.
  30. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 248: −77,5 °F.
  31. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 254: „If we had been dressed in lead we should have been able to move our arms and necks and heads more easily than we could now.“
  32. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 240.
  33. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 257–258.
  34. Huxley: Scott’s last Expedition, Vol. II, 1914, S. 22.
  35. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 253.
  36. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 256: 9 °F.
  37. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 260.
  38. Huxley: Scott’s last Expedition, Vol. II, 1914, S. 29.
  39. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 262: „Behind us Mount Terror on wich we stood, an over all the grey limitless Barrier seemed to cast a spell of immensity, vague, ponderous, a breeding-place of wind, drit and darkness. God! What a place!“
  40. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 268: „[…] we had within our grasp material which might prove of the utmost importance to science; we were turning theories into facts with every observation we made […]“.
  41. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 272.
  42. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 270.
  43. Huxley: Scott’s last Expedition, Vol. II, 1914, S. 45.
  44. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 280: „Without a tent we were dead men.“.
  45. Huxley: Scott’s last Expedition, Vol. II, 1914, S. 49–51.
  46. Huxley: Scott’s last Expedition, Vol. II, 1914, S. 61–62: „I cannot put down in writing how helpless I believe we were to help ourselves, and how we were brought out of a very terrible series of experiences.“
  47. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 291: −66 °F.
  48. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. 292.
  49. Huxley: Scott’s last Expedition, Vol. II, 1914, S. 71.
  50. Huxley: Scott’s last Expedition, Vol. I, 1914, S. 361: „They looked more weather-worn than anyone I have yet seen. Their faces were scarred and wrinkled, their eyes dull, their hands whitened and creased with the constant exposure to damp and cold […].“
  51. Huxley: Scott’s last Expedtion Vol. I, 1914, S. 376.
  52. Huxley: Scott’s last Expedtion Vol. I, 1914, S. 422.
  53. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 321.
  54. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 327–328.
  55. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 328: „[…] the attempt was suicidal.“
  56. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 335.
  57. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 340: „came as a relief.“
  58. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 343–344.
  59. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 492–493.
  60. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 351: „It began to look as if Amundsen had chosen the right form of transport.“
  61. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 354: 800 lbs.
  62. Huxley: Scott’s Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 494.
  63. The Cloudmaker, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 8. Januar 2013).
  64. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 352.
  65. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 362.
  66. Buckley Island, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 8. Januar 2013).
  67. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 362: „This evening has been a rather shock. […] Of course I knew what he was going to say, but could hardly grasp that I was going back – to-morrow night.“
  68. Huxley: Scotts Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 528–529.
  69. 69,0 69,1 Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 383.
  70. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 401–407.
  71. Cherry-Gerard: The Worst Journey in the World, Vol. II, 1922, S. 410–413.
  72. Evans: South with Scott, 2006, S. 89.
  73. Karen May: Could Captain Scott have been saved? Revisiting Scott's last expedition. Polar Record. First view article, Oktober 2012, S. 9: „meeting the returning party about March 1 in Latitude 82 or 82.30“ (englisch, abgerufen am 27. November 2012).
  74. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 429: „recalled by family affairs“
  75. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 415.
  76. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 417.
  77. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 416.
  78. Huxley: Scott’s Last Expedition Vol. II, 1914, S. 298.
  79. Huxley: Scott’s Last Expedition Vol. I, 1914, S. 632 (Distanztabelle).
  80. Huxley: Scott’s last Expedition Vol. II, 1914, S. 308.
  81. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 427: „We have got to face it now. The Pole party will not in all propability ever get back. And there is no more that we can do.“
  82. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 436.
  83. Huxley: Scotts Last Expedition, Vol. II, 1914, S. 318.
  84. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 441–443.
  85. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 443: „It is impossible to express and almost impossible to imagine how difficult it was to make this decision.“
  86. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 453.
  87. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 480: „We have found them – to say it has been a ghastly day cannot express it - it is too bad for words.“
  88. Huxley: Scotts Last Expedition, Vol. I, 1914, S. 595.
  89. Huxley: Scotts Last Expedition, Vol. II, 1914, S. 346–347.
  90. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 482–484.
  91. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. II, 1922, S. 493: „What a relief it was and how different things seem now!“
  92. Huxley: Scotts Last Expedition, Vol. II, 1914, S. 398–399: „To strive, to seek, to find, and not to yield.“
  93. [Ohne Namen]: Evans denies hidden secret about Scott. Artikel aus dem Online-Archiv der New York Times vom 17. Februar 1913 (englisch, abgerufen am 17. Januar 2013).
  94. Wheeler: Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard, 2003, S. 166.
  95. Wheeler: Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard, 2003, S. 160.
  96. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. I, 1922, S. 299–301.
  97. Cherry-Garrard: The Worst Journey in the World Vol. I, 1922, Appendix
  98. C. W. Parsons: Penguin Embryos, British Antarctic (Terra Nova) Expedition, 1910, Natural History Report. In: Zoology 4 (7), 1934, S. 253: „not greatly add to our understanding of penguin embryology.“
  99. [Ohne Namen]: Hunt a deadly parasite. Artikel im Online-Archiv der New York Times vom 9. Februar 1914 (englisch, abgerufen am 17. Januar 2013).
  100. Wheeler: Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard, 2003, S. 166–168.
  101. Wheeler: Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard, 2003, S. 178.
  102. Wheeler: Cherry: A Life of Apsley Cherry-Garrard, 2003, S. 179–180.
  103. Tom Parry, Sophie Jackson: Anniversary of the hunt for body of North Pole legend Captain Robert Scott. Artikel in der Onlineausgabe des Magazins Daily Record vom 17. November 2012 (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  104. Cherry-Garrard, The worst Journey in the World, Vol. I, 1922, S. viii:„For a joint scientific and a geographical piece of organization, give me Scott; […] for a dash to the Pole and nothing else, Amundsen: and if I am in the devil of a hole and want to get out of it, give me Shackleton every time.“
  105. Sale 7261 / Lot 196, Exponat auf der Homepage des Auktionshauses Christie’s (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  106. Obituary, The Times vom 19. Mai 1959, S. 13a.
  107. Lucy Moore: The nice man cometh. Artikel in der Onlineausgabe der Zeitung The Observer vom 4. November 2001 (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  108. Nicholas Jenkins: Apsley George Benet Cherry-Garrard, genealogische Informationen auf der Homepage der Stanford University (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  109. Michael Brooke: Scott of the Antarctic (1948). Rezension des Films auf der Homepage des British Film Institute (englisch, abgerufen am 17. Januar 2013).
  110. Apsley George Benet Cherry-Garrard, Eintrag auf der Homepage von Find a Grave (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  111. 111,0 111,1 Kathrin Passig: Polarforschung ist kein Keksessen. Rezension der vom Berliner Semele-Verlag herausgegebenen deutschen Fassung, Süddeutsche Zeitung im Herbst 2006 (abgerufen am 16. Januar 2013).
  112. Extreme Classics: The 100 Greatest Adventure Books of All Time, nationalgeographic.com vom Mai 2004 (englisch, abgerufen am 15. Januar 2013).
  113. The Worst Journey In The World by Apsley Cherry-Garrard, gesammelte Rezensionen auf vintage-books.co.uk (abgerufen am 25. Januar 2013): „The finest book ever written about Antarctic exploration“.
  114. The Worst Journey in the World (2007), Eintrag in der Internet Movie Database (deutsch und englisch, abgerufen am 15. Januar 2013).
  115. The Last Place on Earth (1985), Eintrag in der Internet Movie Database (deutsch und englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  116. Management Plan for Antarctic Specially Protected Area No 124. Informationen auf der Homepage des Sekretariats für den Antarktisvertrag (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  117. Wilson’s Stone Igloo, atlasobscura.com (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  118. Robin McKee: How a heroic hunt for penguin eggs became 'the Worst Journey in the world'. Artikel in der Onlineausgabe der Zeitung The Guardian vom 14. Januar 2012 (englisch, abgerufen am 15. Januar 2013).
  119. Amy Oliver: 'It has been an absolute hell': Youngest member of Captain Scott's doomed expedition describes horror of finding explorer's frozen body at South Pole in letters to his mother set to fetch £80,000. Artikel in der Onlineausgabe der Zeitung Daily Mail vom 19. Juli 2012 (englisch, abgerufen am 15. Januar 2013).
  120. Paul Fraser: Harrowing Captain Scott letters sell for $107,800 at Christie's. Paul Fraser Collectibles vom 10. Oktober 2012 (englisch, abgerufen am 17. Januar 2013).
  121. Mount Cherry-Garrard, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  122. Garrard Glacier, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).
  123. Cherry Icefall, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 16. Januar 2013).

Anmerkungen

  1. V.l.n.r: Tom Crean, Edward Wilson (sitzend), Patrick Keohane, Henry Bowers (sitzend), Tryggve Gran, Robert Falcon Scott, Robert Forde, Cecil Meares, Apsley Cherry-Garrard, Lawrence Oates und Edward Atkinson am 26. Januar 1911 (es fehlen: Edward Evans und Dmitri Girew). Im Hintergrund: Mount Erebus.
  2. V.l.n.r: Cherry-Garrard, Henry Bowers, Patrick Keohane, Tom Crean und der den Schlitten schiebende Edward Wilson.
  3. Vollständiger Name: Dmitri Semjonowitsch Girew (russisch: Дмитрий Семёнович Гирев); alternative Schreibweisen in diversen Büchern und Quellen: Dimitri, Dmitriy oder Demitri und Girev, Gerov oder Gerof.
  4. Vollständiger Name: Anton Lukitsch Omeltschenko (russisch: Антон Лукич Омельченко); alternative Schreibweise in diversen Büchern und Quellen: Anton Lukich Omelchenko
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