Gewürzstrauchgewächse
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Gewürzstrauchgewächse | ||||||||||||
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Kalifornischer Gewürzstrauch (Calycanthus occidentalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Calycanthaceae | ||||||||||||
Lindl. |
Die Gewürzstrauchgewächse (Calycanthaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Lorbeerartigen (Laurales). Der Name ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet „Kelchblüte“.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Es sind immergrüne oder laubwerfende, verholzende Pflanzen: Kleine Bäume und Sträucher. Sie besitzen Siebröhrenplastiden vom S-Typ. Manche Arten bilden Rhizome aus. Sie enthalten ätherische Öle und duften dadurch aromatisch. Die gegenständigen Laubblätter sind gestielt, einfach und ledrig. Die Blattspreite ist fiedernervig und oft drüsig-punktiert. Der Blattrand ist fast immer glatt; selten bei schnellwachsenden Zweigen sind die Blattränder etwas gezähnt. Nebenblätter fehlen.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln an den Enden von beblätterten Kurztrieben. Die zwittrigen Blüten sind spiralig aufgebaut mit einer deutlich hohlen, also eingesengten Blütenachse, auch als Blütenbecher (Hypanthium) bezeichnet (daher der Name!). Das Hypantium ist oft von Hochblättern umgeben. Jede Blüte enthält viele (15 bis 30), oft schön gefärbte, freie Blütenhüllblätter, sie verändern sich kontinuierlich von kelch- zu kronblattartig. Es sind viele (15 bis 55) Staubblätter, davon sind zehn bis 25 kronblattartige Staminodien, die zwischen den fünf bis 30 fertilen Staubblättern verteilt sind. Es sind fünf bis 45, bei Idiospermum meist eines bis selten drei, freie, oberständige Fruchtblätter vorhanden mit je zwei Samenanlagen; darin unterscheiden sie sich von den anderen Familien der Laurales. Die freien, schlanken Griffel enden jeweils in einer trockenen Narbe. Die Blüten haben damit relativ ursprüngliche Merkmale. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (hauptsächlich Käfer) (Entomophilie).
Die dunkel rötlich-braunen, zylindrischen, behaarten Früchte (manchmal Achänen genannt) sind vom vergrößerten, fleischigen Hypanthium umgeben (ein sogenanntes Pseudokarp); beide zusammen ergeben die Diasporen. Die Früchte sind oft zu Sammelfrüchten zusammengefasst. Die Samen sind giftig. Endosperm ist keines vorhanden.
Verbreitung
Ihr Areal ist disjunkt. Außer dem australischen Idiospermum australiense kommen die Arten nur in der Holarktis vor: in Nordamerika und Ostasien, aber nicht in Europa. Fossilfunde, die zu den Calycanthaceae gerechnet werden, reichen bis in die frühe Kreidezeit zurück. Einige Arten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten angepflanzt, in Mitteleuropa sind nicht alle Arten winterhart.
Systematik
Die Calycanthaceae sind die Schwestergruppe zu allen anderen Familien der Ordnung Laurales.
Die Familie der Gewürzstrauchgewächse (Calycanthaceae) wird in zwei Unterfamilien gegliedert mit drei Gattungen und etwa elf Arten [1]:
- Unterfamilie Calycanthoideae: Mit zwei oder drei Gattungen:
- Gewürzsträucher (Calycanthus L., Syn.: Butneria Duhamel, und bei manchen Autoren aauch Sinocalycanthus (W.C.Cheng & S.Y.Chang) W.C.Cheng & S.Y.Chang): Mit sonst nur zwei Arten im westlichen und südöstlichen Nordamerika. (Sie werden als Zierpflanzen verwendet):
- Echter Gewürzstrauch (Calycanthus floridus L., Syn.: Calycanthus glaucus Willd., Calycanthus fertilis Walter, Calycanthus nanus (Loiseleur-Deslongchamps) Small, Calycanthus brockianus Ferry & Ferry f., Calycanthus mohrii (Small) Pollard), sommergrüner Strauch. Andere deutsche Trivialnamen: Karolina-Nelkenpfeffer, Blütenreicher Gewürzstrauch, Weinröschen.
- Kalifornischer Gewürzstrauch (Calycanthus occidentalis Hook. & Arn.)
- Winterblüten (Chimonanthus Lindl.): Mit vier bis sechs Arten in China:
- Chimonanthus campanulatus R.H.Chang & C.S.Ding
- Chimonanthus grammatus M.C.Liu
- Chimonanthus nitens Oliver
- Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox (L.) Link, Syn.: Calycanthus praecox L.; Chimonanthus yunnanensis W.W. Sm.): wird als Zierpflanze verwendet.
- Chimonanthus salicifolius S.Y.Hu
- Chimonanthus zhejiangensis M.C.Liu
- Sinocalycanthus (W.C. Cheng & S.Y. Chang) W.C. Cheng & S.Y. Chang: Mit nur einer Art in China:
- Sinocalycanthus chinensis W.C.Cheng & S.Y.Chang (Syn.: Calycanthus chinensis (W.C. Cheng & S.Y Chang) P.T. Li). Morphologische und molekulare Daten zeigen, dass diese Art in Calycanthus hineingehört.
- Gewürzsträucher (Calycanthus L., Syn.: Butneria Duhamel, und bei manchen Autoren aauch Sinocalycanthus (W.C.Cheng & S.Y.Chang) W.C.Cheng & S.Y.Chang): Mit sonst nur zwei Arten im westlichen und südöstlichen Nordamerika. (Sie werden als Zierpflanzen verwendet):
- Unterfamilie Idiospermoideae: Mit nur einer monotypischen Gattung:
- Idiospermum: Mit nur einer Art, die im nordöstlichen Australien (Queensland) beheimatet ist:
- Idiospermum australiense (Diels) S.T.Blake (Syn.: Calycanthus australiensis Diels)
- Idiospermum: Mit nur einer Art, die im nordöstlichen Australien (Queensland) beheimatet ist:
Nur noch ein Synonym von Calycanthaceae Lindl. ist die früher mit einer einzigen Art eigenständige Familie Idiospermaceae S.T.Blake.
Nutzung und Inhaltsstoffe
Einige Arten werden als Zierpflanzen für Parks und Gärten verwendet.
Calycanthus-Arten enthalten ein dem Strychnin-ähnliches Alkaloid, Calycanthin ist giftig.
Die Rinde von Calycanthus floridus wird getrocknet verwendet als Gewürz, es ist ein Ersatz für Zimt. Dabei ist zu beachten, dass die Calycanthus-Arten giftig sind. Da die Blätter von Calycanthus floridus etwas Kampfer enthalten werden sie zur Abwehr von Insekten, als Parfum und zur Desinfektion verwendet. Von Calycanthus occidentalis wird aus den Blüten ein Farbstoff gewonnen und es werden aus den Zweigen Körbe hergestellt. Die Blüten von Chimonanthus praecox werden gekocht, danach gewaschen und dann gegessen und aus ihnen wird Parfum hergestellt. Heilwirkungen von verschiedenen Arten wurden untersucht.[2]
Bilder
Echter Gewürzstrauch (Calycanthus floridus):
Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox):
Quellen
- Die Familie der Calycanthaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Die Familie der Calycanthaceae bei DELTA. (Abschnitt Beschreibung)
- "Molecular phylogeny and intra- and intercontinental biogeography of Calycanthaceae"
- George P. Johnson: Calycanthaceae in der Flora of North America, Volume 3: - Online. (Abschnitt Beschreibung)
- Bingtao Li & Bruce Bartholomew: Calycanthaceae in der Flora of China, Volume 7, S. 92: Beschreibung der Familie - Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Yannick M. Staedler, Peter H. Weston † & Peter K. Endress: Comparative Gynoecium Structure and Development in Calycanthaceae (Laurales), in International Journal of Plant Sciences, Volume 170, Number 1, 2009, S. 21–41.