Klaus Rajewsky


Klaus Rajewsky (* 12. November 1936 in Frankfurt am Main) ist deutscher Immunologe.

Wissenschaftliche Stationen

Er absolvierte sein Studium der Medizin in Frankfurt und München. Darauf folgend forschte er am Institut Pasteur in Paris. Von 1964 bis 1970 war Rajewsky wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Genetik der Universität Köln. Ab 1970 bis zum Erreichen der Altersgrenze 2001 war er Professor für Molekulargenetik am Institut für Genetik der Universität zu Köln. Nach seiner Emeritierung in Deutschland und beinahe 40 Jahren in Köln wechselte er an die Harvard Medical School, an das Center for Blood Research in Boston. 2011 kehrte er nach Deutschland zurück, um am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch zu forschen.

1967 war er Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und von 1995 bis 2001 Leiter des europäischen „Monterontondo Forschungszentrum“ bei Rom.

Forschungsschwerpunkte

Als einer der einflussreichsten Wissenschaftler seines Fachs hat Klaus Rajewsky insbesondere zur Entwicklung von Mutanten der Maus als Tiermodelle beigetragen. In solchen Mutanten werden spezifisch in einzelnen Zellarten Gene herausgenommen („knock-out“, „conditional knock-out“, siehe Knockout-Maus), oder aber durch genetische Methoden Gene so verändert, dass sich verfolgen lässt, ob sie in einer Zelle „benutzt“ werden, also in Proteine funktional umgesetzt werden („knock-in“). Rajewsky nutzt diese Modelle, um die Entwicklung der B-Lymphozyten zu analysieren. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist dabei die Leukämieforschung, insbesondere die weitere Aufklärung der Mechanismen des Hodgkin-Lymphoms.

Familie

Sein Vater ist der deutscher Biophysiker und Strahlenforscher Boris Rajewsky (1893–1974) und sein Sohn ist der deutsche Bioinformatiker Nikolaus Rajewsky (* 1968).

Auszeichnungen

  • 1977 Avery-Landsteiner-Preis der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
  • 1994 Behring-Kitasato-Preis
  • 1994 Robert Pfleger-Forschungspreis gemeinsam mit Volker ter Meulen
  • 1996 Robert-Koch-Preis, zusammen mit Fritz Melchers.
  • 1996 Max-Planck-Forschungspreis
  • 1997 Körber-Preis für Europäische Wissenschaft
  • 2001 Deutscher Krebshilfepreis, zusammen mit Martin-Leo Hansmann und Ralf Küppers
  • 2004 Ehrendoktor der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 2005 Charles Rodolphe Brupbacher Preis, zusammen mit Mariano Barbacid
  • 2008 Emil-von-Behring-Preis der Philipps-Universität Marburg
  • 2008 Ernst Schering Preis
  • 2009 Max-Delbrück-Medaille
  • 2009 William B. Coley Award
  • 2010 Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold
  • 2011 Johann-Georg-Zimmermann-Medaille
  • 2012 Ehrendoktor der Universität zu Köln

Weblinks

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