Kulturrosen
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Kulturrosen sind die züchterisch bearbeiteten Formen aus der Gattung der Rosen (Rosa), im Gegensatz zu den Wildrosen. Die Rose gilt im Abendland als die edelste der Blumen; sie symbolisiert (vor allem in rot) die Liebe und die Romantik.
Beschreibung
Rosensträucher wachsen freistehend aufrecht oder können – mit Hilfe von Rankhilfen – auch klettern (als Rambler oder Spreizklimmer). Manche Arten besitzen keine oder nur sehr wenige Stacheln. (Rosen haben – entgegen allen poetischen Äußerungen – keine Dornen, sondern Stacheln.) Die Stacheln können rötlich, schwarz, klein, groß, borstig, breit, gerade, keilförmig, hakig gekrümmt oder sehr spitz sein. Rosa omeiensis f. pteracantha Rehder & E.H.Wilson aus China hat die größten Stacheln: Scharf, hart, flach, keilförmig, rötlich durchscheinend, die an der Basis bis zu 2 cm und mehr verbreitert sind, länger als ihre Blätter, sie wird volkstümlich deshalb die Stacheldrahtrose (engl.: Winged Thorn) genannt. Die wechselständigen Laubblätter sind meist gefiedert, selten einfach. Die Nebenblätter sind meist auffällig.
Rosen bilden entweder endständige einzelne Blüten aus, oder die Blüten sitzen in rispigen Blütenständen. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig. Die fünf (selten vier) grünen Kelchblätter sind oft gelappt. Wildformen haben fünf auffällige Kronblätter. Die Staubblätter sind in Vielzahl vorhanden. Die meist vielen Fruchtblätter sind nicht miteinander verwachsen (apokarp). (Kultur-)Rosen (Gartenrosen) kommen in allen Farben (außer reinem Blau und Schwarz) und auch Farbmischungen vor. Die seltene Blütenfarbe Grün besitzt die Rosensorte Viridiflora. Viele Sorten verbreiten in verschiedenen Duftnoten einen angenehmen Duft. Viele Sorten sind gefüllt blühend, das bedeutet, dass ein Teil oder alle Staubblätter dieser Sorten in dekorative Blütenblätter umgewandelt sind.
Die Früchte der Rosen (in Wirklichkeit handelt es sich um Sammelnussfrüchte, das heißt die „Kerne“ sind die eigentlichen Früchte) werden Hagebutten genannt. Das „Fruchtfleisch“ ist essbar und sehr vitaminreich. Mehrmals blühende Rosen bilden durch den Sommerschnitt keine Hagebutten aus.
Verbreitung
Rosen-Arten haben ihre Heimat in der nördlichen gemäßigten und subtropischen Zone. Das entwicklungsgeschichtliche Entstehungszentrum der Gattung Rosa liegt in Mittel- bis Zentralasien. Hier kommen auch heute noch die meisten Arten vor. Rosen sind nur auf der Nordhalbkugel (Nordamerika, Europa, Asien und Nordafrika) heimisch. Sämtliche Rosen auf der Südhalbkugel sind durch Menschen angesiedelt worden. Einige Rosenarten sind außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets zu invasiven Neophyten geworden. So verdrängt die Kartoffel-Rose Rosa rugosa an der Nordseeküste die dort heimische Dünen-Rose Rosa spinosissima. Durch verwilderte Wein-Rosen Rosa rubiginosa werden in Südchile, riesige Weideflächen für Kühe unbrauchbar.
Nutzung
Schnittblume
Rund 977 Mio. Rosen in Form von Schnittblumen sind im Jahre 2004 nach Deutschland importiert worden (Wert 765 Mio. Euro). Davon stammten
- 675 Mio. Rosen aus den Niederlanden im Wert von 681 Mio. Euro
- 16,9 Mio. aus Italien
- 14,6 Mio. aus Kenia
- 12,4 Mio. aus Ecuador
Für den großflächigen Anbau in Gewächshäusern wird Kohlenstoffdioxid als Dünger verwendet. Dies wird durch Verbrennen von Erdgas erreicht oder durch die Zufuhr von CO2 aus Gasflaschen.
Kosmetik und Heilmittel
Rosenblüten der Provence-Rose und Damaszener Rose werden zur Gewinnung von Rosenöl und Rosenwasser verwendet. Rosenöl ist Grundlage vieler Kosmetikprodukte und Parfums. Auch wird Rosenöl zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.
Lebensmittel
Aus Rosenblüten kann Rosenkonfitüre hergestellt werden. Kandierte Rosenblütenblätter können als Dessert genossen werden. Rosenwasser wird als Zutat in Lebensmitteln wie z.B. Marzipan verwendet.
Kulturgeschichte
Ausbreitung
Die ältesten Funde, die man bisher gemacht hat, sind Fossilien in den Colorado Rockies, die Abdrücke von Rosenblättern aufweisen. Diese stammen aus dem Paleolithikum, das auf 35 bis 32 Millionen Jahre zurückreicht. Der Ursprung der Rosenkultur ist die chinesische Gartenkunst; Konfuzius (551 v. Chr. bis 479 v. Chr) berichtet von Rosenpflanzungen in den königlichen Gärten in Peking.
Der berühmte Lyriker Anakreon von Griechenland lobte die heilende Wirkung des Rosenbalsams. Zur Römerzeit wurden in Italien Rosen (Rosa canina, Rosa gallica, Rosa × alba) zur Parfümherstellung in Plantagen und als Heilpflanze kultiviert. Für die Römer gehörten Rosen zu den höchsten Luxusgütern, weswegen ihre Festmahle von Rosenblüten übersät waren. Mit dem Ende des Römischen Reiches fand der Rosenanbau (zu Heilzwecken) nur noch in den Klostergärten statt.
Karl der Große verordnete 794 schließlich in seiner „Capitulare de villis vel curtis imperialibus“ den Anbau von Obst-, Gemüse-, Heil- und Zierpflanzen, einschließlich der Rose Rosa canina (als Heilpflanze) und sorgte so wieder für die Verbreitung der Rose in privaten Gärten.
Im 13. Jahrhundert gab es in Deutschland laut Albertus Magnus, R. alba, R. rubiginosa, R. arvensis und Varietäten von R. canina. Bis dahin waren alle Rosen nur einmalblühend. Neue Sorten entstanden nur durch spontane Mutationen („Sports“), natürliche Kreuzungen und deren Selektion. Die Rosen wiesen entweder weiße oder rosa Farbtöne auf. Solche mit roten und gelben Farbtönen gibt es in Europa erst seit den Entdeckungsfahrten des 16. Jahrhunderts nach Asien.
Großen Einfluss auf die Rosenzüchtung hatte die Kaiserin Joséphine, die Gattin Napoleons (1763–1814), die auch die erste Rosensammlung anlegte.
In Deutschland gilt als erste Rosenzüchtung die um 1773 von Daniel August Schwartzkopf in Kassel gezogene Gallicarose 'Perle von Weißenstein'. In Deutschland sind mit der Rosenzüchtung untrennbar verbunden die Rosenzüchter Rudolf Geschwind (1829–1910), Peter Lambert (1859–1939) und Wilhelm Kordes (1891–1976).
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden in Mitteleuropa erstmals mehrmals im Jahr blühende Rosen gezüchtet (siehe Portland-Rose, Remontant). Diese Eigenschaft wurde - wie neuere DNA Untersuchungen ergeben haben - durch Einkreuzung von pro Saison mehrmals blühenden Sorten erreicht, die wiederum auf Rosa fedtschenkoana zurückgehen. Alle mehrmals blühenden Kulturrosen haben diese Eigenschaft von dieser Wildrose geerbt.
1867 wurde in Frankreich die legendäre Rose 'La France' eingeführt, die erste Teehybride, die in der Einteilung der Rosen eine wichtige Rolle spielt, und mit der man einen neuen Beginn der Rosengeschichte festsetzt.
Nachdem die mendelschen Vererbungsregeln Anfang des 20. Jahrhundert wieder entdeckt und angewandt wurden, ergaben sich auch in der Rosenzüchtung neue Aspekte, und es setzte eine rege Züchtungsarbeit ein. Inzwischen sind weit über 30.000 Rosensorten gezüchtet worden.
Neue Rosen in Deutschland können zur Prüfung in eigenen Rosengärten angemeldet werden, den sogenannten ADR-Prüfungsgärten, von denen es in Deutschland 11 gibt, um das begehrte Prädikat: „ADR-Rose“ zu bekommen.
Rosensammlungen findet man in den sogenannten Rosarien (Einzahl: Rosarium). In Deutschland beispielsweise das Europa-Rosarium in Sangerhausen, das Deutsche Rosarium in Dortmund und Europas Rosengarten in Zweibrücken.
Die Vermehrung von Zuchtrosen finden meist durch Pflanzenveredelung statt.
Im Jahr 1868 wurde in Steinfurth (heute Ortsteil von 61231 Bad Nauheim) von Heinrich Schultheis die erste deutsche Rosenbaumschule gegründet. Schultheis erlernte den Rosenanbau in England bei John Cranston.
Symbolik
Die fünfteilige Blütenanordnung symbolisiert das Pentagramm und damit das Geheimnis. „Sub rosa dictum“ – die Rose gilt seit uralten Zeiten als Symbol der Verschwiegenheit.
Im Christentum wird die Rose zum Sinnbild für das Paradies und die dornenlose Rose für Maria, die Gottesmutter. Die Rose steht vor allem im Mittelalter grundsätzlich auch für die Frau an sich, weiterführend auch für die Liebe zu einer Frau bis hin zur Wollust bzw. Begehren bis zur Notzucht (vergleiche hierzu Goethes von Heinrich Werner, Franz Schubert und anderen vertonte Heidenröslein: „Sah ein Knab ein Röslein stehen“ = „Sah ein Knab ein Mädchen/ eine Frau stehen“ oder auch den Fachterminus für die Entjungferung = „Defloration“ von lat. "flos", Gen. "floris" = Blume).
Auf buddhistischen Hausaltären sind Rosen ihrer Stacheln wegen verpönt.
In der Alchemie galt die Rose als „flos sapientiae“, als Blume der Weisheit und als Bild des klaren Geistes.
In der Freimaurerei steht das Symbol der Rose für Liebe, Licht und Leben. In der Heraldik wird die Rose schildfüllend in vorwiegend stilistischer Form und als Beizeichen verwendet.
Gärtnerische Einteilung der Rosenarten und -sorten
→ Siehe auch: Rosenklassen.
Alte Rosen
Diese Klasse beinhaltet alle Rosen, die einer Gruppe angehören, die es vor 1867 (dem Jahr, in dem 'La France', die erste Teehybride, eingeführt wurde) gab. So ist die Rose 'Scharlachglut' (Kordes 1952) eine Alte Rose, weil sie eine Gallica-Rose ist, eine Gruppe, die es vor 1867 bereits gab. Die häufig geäußerte Auffassung, dass als Alte Rosen nur alle vor 1867 entstandenen Rosen anzusehen sind (und diese Auffassung wurde auch an dieser Stelle bisher vertreten) ist falsch.[1]
Teehybriden und Edelrosen
Edelrosen oder Teehybriden sind Rosen mit besonders edel geformten Blüten. Sie bringen meist nur eine Blüte am Stiel hervor. Die erste Teehybride entstand, als im Jahre 1867 die silbrig-rosa 'La France' – eine sogenannte Remontantzüchtung - mit den aus dem Vorderen Orient stammenden Teerosen gekreuzt wurde. Das Ergebnis der Kreuzung zwischen Remontantrosen und Teerosen führte zu Rosensorten, die die Robustheit der Remontantrose mit der Schönheit, Blühdauer und der Zierlichkeit der Teerose vereint. Zu den bekanntesten Edelrosen zählt die gelb blühende 'Gloria Dei', die als die meist gepflanzte Edelrose aller Zeiten gilt. Sie wurde 1945 eingeführt. Seitdem wurden mehr als 100 Millionen Pflanzen verkauft. Als neuere Züchtung, die ähnliche Qualitäten wie die bewährte Sorte 'Gloria Dei' besitzt, gilt die Sorte 'Orient Express'.
Übersicht über einige bedeutende Edelrosen und ihre Einführung
Beetrosen bzw. Polyantharosen
Beetrosen werden auch Polyantha- oder Floribunda-Rosen genannt und stellen keine einheitliche Rosenrasse dar. Sie bestehen aus mehreren Gruppen:
- den kleinblumigen, aber in großen Dolden blühenden Polyantharosen,
- den in Dolden blühenden, aber edelrosenähnlichen in der einzelnen Blüte, genannt Polyantha-Hybriden, eine Kreuzung der Polyantharose mit der Teehybride,
- den vollkommen edelrosengleichen, die aber trotzdem noch in Dolden blühen und dazu stärker wachsen, sogenannten Floribunda-Hybriden, und als letzte Gruppe die sogenannten
- Zwerg-Polyantha-Hybriden, die etwa 20 bis 25 cm groß werden.
Diese Rosen blühen über den gesamten Sommer und bringen etwa 10 bis 12 Blüten am Stiel hervor. Beetrosen treiben üppiger und stärker aus als die meisten Edelrosen. Sie blühen außerdem auch beständiger.
→ siehe auch: Sexy Rexy (Rose)
Übersicht über einige bedeutende Polyantharosen und ihre Einführung
Sorte | Farbe | Jahr | Bemerkung | Foto |
---|---|---|---|---|
'Gruß an Aachen' | rosig-weiß-goldgelb | 1909 | ||
'Ellen Poulsen' | 1912 | |||
'Josef Guy' | scharlachrot | 1921 | ||
'Baron de Vivario' | reinweiß | 1925 | ||
'The Fairy' | rosa | 1932 | Hybride mit Rosa moschata | |
'Dick Koster' | lachsrosa-orange | 1935 | auch als „Pariserrose“ bekannt | |
'Margo Koster' | lachsorange | 1935 | ||
'Orange Triumph' | orange-scharlach | 1937 | ||
'Holstein' | dunkelrot | 1938 | ||
'Poulsens Pink' | lachsfarben, lichtrot | 1939 | ||
'Frensham' | tief dunkelrot | 1946 | ||
'Fashion' | lachsfarben | 1947 | ||
'Goldilocks' | gelb | 1948 | ||
'Alain' | dunkelkaminrot | 1948 | ||
'Schleswig' | reinrosa | 1949 | ||
'Gelbe Holstein' | dunkelgelb | 1949 | ||
'Guletta' | gelb | 1976 | de Ruiter |
Kletterrosen und Ramblerrosen
Kletterrosen stammen von verschiedenen Rosenarten ab. Die beiden heimischen Arten, Rosa pendulina und die Ackerrose, Rosa arvensis können daran beteiligt sein. Wichtiger sind jedoch die Halbimmergrüne Kletterrose Rosa wichuraiana, und vor allem die Vielblütige Rose Rosa multiflora, die auch die Stammmutter der Polyantharosen ist. Aus ihr ging die weltbekannte Rose 'Paul´s Scarlet Climber' hervor. Noisette-Rosen und viele andere Kletterrosen haben Ihren Duft wahrscheinlich von der Moschus-Rose Rosa moschata geerbt.
Viele Kletterrosen sind Sports von nicht kletternden Rosensträuchern. Bei strauchigen Rosen (z.B Teehybriden) können manchmal einzelne Triebe ein stärkeres, kletterndes Wachstum zeigen. So entstehen Sorten, die bis auf das stärkere Wachstum mit der Ursprungssorte identisch sind. Diese neuen Sorten werden dann in der Regel nach der Ausgangssorte benannt, wobei dem Namen ein "Climbing" vorangestellt wird. So ist aus der Strauchrose Souvenir de la Malmaison, die Kletterrose Climbing Souvenir de la Malmaison entstanden. Kletterrosen werden zwei bis zehn Meter hoch. Je nach Sorte und Art sind sie einmal oder mehrmals blühend.
Rambler-Rosen bilden weiche lange Triebe aus. Sie eignen sich besonders zur Begrünung von lichten Bäumen. Zu den bekanntesten Sorten gehört die starkwüchsige 'Bobbie James', die einmal im Jahr üppig weiß blüht. Zu den neueren Züchtungen unter den Ramblerrosen gehört 'Guirlande d’Amour', die ebenfalls weiß blüht, die aber über den gesamten Sommer Blüten bildet und nicht so stark wächst wie die ältere Sorte 'Bobbie James'.
Übersicht über einige bedeutende Kletter- und Ramblerrosen und ihre Einführung
Sorte | Jahr | Farbe | Stammform | Bemerkung | Foto |
---|---|---|---|---|---|
'Gloire de Dijon' | 1853 | gelblichrosa | Teerose | ||
'American Pillar' | 1902 | rot-weiß | Rosa wichuraiana | (1891 aus Japan eingeführt) | |
'Dorothy Perkins' | 1902 | kirschrosa | Rosa wichuraiana | ||
'Excelsa' | 1910 | blutrot | Rosa wichuraiana | weltbekannte Sorte | |
'Paul's Scarlet Climber' | 1917 | scharlachrot | Rosa multiflora | im Handel auch unter dem Namen „Blaze“, ab 1954 auch „New Blaze“ in der dauerblühenden Sorte | |
'Easlea's Golden Rambler' | 1933 | zitronengelb | Rosa multiflora | ||
'New Dawn' | 1930 | rosa, später weißlich-rosa | Rosa wichuraiana |
Strauchrosen
Der Begriff „Strauchrose“ ist ein etwas irreführender Begriff, bilden letztendlich doch alle Rosen im botanischen Sinne Sträucher. Zu den Strauchrosen werden aber vornehmlich Rosen gezählt, die (im Gegensatz zu den oft sparrig wachsenden Teehybriden) einen ansprechenden, strauchförmigen Habitus erreichen. Bei einer Größe zwischen 1 und 3 Metern eignen sich Strauchrosen daher auch für die Einzelstellung in Gärten und Parks.
Strauchrosen versucht man heute, wenn möglich, einer Wildrosenart zuzuordnen (z.B. Rosa canina 'Kiese'), auch wenn sich dieses Prinzip nicht immer konsequent verfolgen lässt, da es sich auch bei den Strauchrosen oftmals um komplexere Hybriden handelt, die aus mehreren Arten entstanden sind. Meist werden Rosensorten des 20. Jahrhunderts zu den Strauchrosen gezählt, mitunter findet man dort aber auch Sorten aus der Klasse der Alten Rosen, die vor 1867 entstanden sind.
Man unterscheidet zwischen einmalblühenden und öfterblühenden Strauchrosen. Letztere blühen in der Regel nach der Hauptblüte im Frühsommer nach einer Blüh-Pause noch ein zweites Mal im Spätsommer bis Herbst.
Zu den berühmtesten Strauchrosen der Welt gehörte über Jahrzehnte die geschützte Sorte 'Schneewittchen', die lange Zeit das Prädikat einer ADR-Rose trug. Da es mittlerweile Sorten gibt, die weniger anfällig für Krankheiten wie Rosenmehltau und Sternrußtau sind, wurde ihr das Prädikat wieder aberkannt. Als Nachfolgerin der altbewährten Sorte gilt dagegen die weißblühende Neuzüchtung 'Petticoat'. Die starkwüchsige Strauchrose zeichnet sich außerdem durch einen kräftigen Duft aus.
Kleinstrauchrosen
Kleinstrauchrosen werden auch als Bodendecker-Rosen bezeichnet. Es sind flach niederliegende, aber auch breit buschige bis bogig überhängende, sich flächig ausbreitende Rosensorten verschiedener Rosenklassen. Sie werden als Alternative zu anderen als Bodendecker verwendeten Gehölzen oder Stauden gesehen und suggerieren durch ihren Namen eine pflegeleichte, unkrautfreie Fläche, was aber nicht stimmt, denn Rosen können nicht wirklich als Bodendecker fungieren und Wildkraut unterdrücken. Außerdem sind sie für echte Bodendecker meist zu hoch; deshalb spricht man inzwischen lieber und richtigerweise von Kleinstrauchrosen oder auch von Flächenrosen. Es sind aber meist robuste, krankheitsresistente Dauerblüher und werden vor allem oft im öffentlichen Grün verwendet.
Zu den Kleinstrauchrosen zählen beispielsweise
- Die lachsfarbige 'Bonica 82', eine ADR-Rose, seit 2003 Weltrose, die 40-60 cm hoch wird.
- Die dunkelrot blühende 'Colossal Meidiland', die bis zu 80 cm hoch wird.
- 'Cubana' ist eine nur 50 Zentimeter hohe Kleinstrauchrose. Ungewöhnlich ist ihre Blütenfarbe in Apricot, das nur bei wenigen Sorten dieser Rosengruppe vorkommt.
- 'Purple Meidiland' gehört zu den Rosensorten mit dem ADR-Prädikat. Sie wird 40 bis 60 Zentimeter hoch und kommt auch mit rauherem Klima zurecht.
- Ebenfalls zu den ADR-Rosen zählt die 80 Zentimeter hohe rosafarbene Sorte 'Windrose'.
- Die gelbblühende und nur gering gefüllte 'Celina' kommt auch mit halbschattigen Standorten zurecht.
Wildrosen
Einige Wildrosen-Arten werden gleichfalls häufig in Gärten kultiviert. Dazu zählt beispielsweise die Apfelrose, die Kartoffel-Rose, die Hundsrose, die Essigrose und die Chinesische Goldrose, (R. hugonis).
Rosenunterlagen
Diese dienen als Wurzel für die darauf wachsende Rosensorte. Meist werden Rosen durch Okulieren in den Wurzelhals veredelt.
- Rosa canina 'Inermis'
- Rosa canina 'Pfänders' (vor allem für Hochstammrosen)
- Rosa canina 'Schmidts Ideal'
- Rosa corymbifera 'Laxa'
- Rosa multiflora
- Rosa rubiginosa (für Parkrosen und alte Rosen)
- Rosa canina 'Heinsohn's Rekord'
- Rosa canina 'Pollmer'
- Rosa canina 'Schreiber'
- Rosa canina 'Superbe'
- Rosa canina 'Bögs Stachellose'
- Rosa canina 'Heinsohns Rekord'
- Rosa coriifolia
Rosen als Gartenpflanze
Die ADR-Prüfung
Die „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“ (ADR) überprüft neugezüchtete Rosensorten in speziellen Gärten auf ihre Qualität. Bei der Bewertung werden sowohl ästhetische als auch gärtnerische Aspekte beurteilt. Rosen, die mehr als 80 Punkte erhalten, dürfen die spezielle Bezeichnung „ADR-Rose“ tragen.
Krankheiten
Rosen werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Krankheiten befallen. Ihre Krankheitsanfälligkeit geht jedoch zurück, wenn sie optimale Wachstumsbedingungen haben; einen sonnigen Standort, eine den Bedürfnissen der Pflanze angepassten Düngung sowie einen der jeweiligen Sorte pflanzengerechten Schnitt. Zu den Krankheiten, die bei Rosen auftreten, zählt der Rosenrost, der Sternrußtau sowie Grauschimmelfäule, die auf den Rosenblättern braune Flecken hervorruft und Blütenknospen vertrocknen und faulen lässt. Beim Gießen sollte darum darauf geachtet werden, dass nur an der Wurzel gegossen wird, um den Pilzen kein feuchtes Klima auf den Blättern zu bieten. Der Mehltau ist die wahrscheinlich häufigste Rosenkrankheit. Die ersten Anzeichen einer Ansteckung durch Mehltau sind kleine graue, puderig aussehende Flecken an den Blättern, Blütenstängeln und Knospen. Zu den Insekten, die die Rosen befallen zählen Rosenzikaden, die Rosenblattrollwespe, Rosenblattlaus sowie Spinnmilben.
Weblinks
Belege
- ↑ American Rose Society: Modern Roses XI, Editor: Tommy Cairns, London und San Diego, 2000, S. xii: In 1966, the American Rose Society defined an „old garden rose“ as any rose belinging to a classwhich was in existence prior to 1867 (the year of introduction of the first Hybrid Tea).