Palpimanidae
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Palpimanidae | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Palpimanidae | ||||||||||||
Thorell, 1870 |
Der Spinnenfamilie Palpimanidae gehören 127 Arten in 15 Gattungen an. Sie sind in den tropischen und subtropischen Regionen verbreitet, fehlen aber in Australien. Sie leben auf dem Erdboden und ernähren sich hauptsächlich von anderen Spinnen.
Merkmale
Vertreter der Palpimanidae sind mit drei bis elf Millimetern Körperlänge kleine bis mittelgroße Spinnen. Sie sind meist achtäugig seltener aber auch sechsäugig. Die Augen der achtäugigen Arten sind in zwei Reihen angeordnet. Die genaue Anordnung variiert aber unabhängig von der Augenzahl von Gattung zu Gattung stark. Besonders variabel ist zudem die Gestalt der seitlichen Augenpaare und der hinteren beiden mittleren Augen. Erstere liegen mal nahe zusammen, mal weit auseinander, letztere kommen in unterschiedlichsten Formen und Größen vor.
Die Ränder des hinteren Randes der schwach ausgeprägten Einkerbung der Cheliceren sind selten bezahnt. Wenn aber Zähne vorhanden sind so, sind dies nur wenige. Auf dem dorsalen Rand der Chelicereneinkerbung befinden sich gegenüber dem kurzen und gedrückten distalen Teil der Cheliceren einige Hakenzähne. Wie das distale Ende erscheint auch die komplette Chelicere kurz und gedrückt. Das Labium ist dreieckig. Die basalen Segmente der Pedipalpen, die sogenannten Maxillen, liegen eng nebeneinander beziehungsweise berühren sich fast. Die sich darauf befindliche Reihe kleinerer Zähne, die Serrula genannt, ist stark ausgeprägt.
Die haplogynen (ohne Epigyne) Palpimanidae haben sich aus entelegynen (mit Epigyne) Spinnen entwickelt, sind also sekundär haplogyn. Der Bau ihrer inneren Genitalien ist einfach. Die Spermathecae der Weibchen sind klein und seitlich über einen Samenleiter mit einer Kammer in der Nähe der Genitalien, dem sogenannten Atrium, verbunden. Bei einigen Arten kommen zwei größere mit dem Atrium verbundene Säcke hinzu. Am Ansatz der Säcke befinden sich gut ausgeprägte Sekretdrüsen. Die Geschlechtsorgane der Männchen sind insbesondere auf Grund ihrer vielen aus Skleriten gebildeten Anhänge bemerkenswert.
Der Carapax ist im untern Bereich oval, wobei die Vorderseite meist abgeflacht ist. Der Cephalothorax ist rundlich. Die gut auszumachende Fovea ist mit einer ledrigen Haut überzogen. Das stark strukturierte Sternum ist ungefähr so lang wie breit. An den in der Größe, wie die Metatarsi, zurückgebildeten Tarsi befinden sich zwei bis drei Klauen. Die Größe der einzelnen Klauen ist sehr verschieden und wächst von den vorderen Beinpaaren in Richtung der hinteren an. Die Kniescheiben (Patella) sind in die Länge gezogen. Auf den Schienen (Tibiae), den Metatarsi und Tarsi gibt es kleine Borstenbüschel, die den Halt der Spinne auf etlichen Untergründen verbessern. Auffallend ist zudem, dass das vorderste Beinpaar, und hier wiederum insbesondere der Oberschenkel (Femur), deutlich stärker ausgeprägt ist als die anderen Beinpaare.
Die Haut des eiförmigen leicht mit Borsten besetzten Hinterleibes (Abdomen) ist oft sehr ledrig und im Bereich der Falte des Epigastriums oft stark sclerotisiert. Während die Männchen nur zwei piriforme Spinndrüsen haben, besitzen Weibchen noch zwei weitere, die aber zurückgebildet sind. Die Spinnwarzen sind von einem sclerotisierten Ring umgeben. In der Nähe der Spinndrüsen befindet sich auch der Eingang des Tracheensystems, das neben den zwei Buchlungen für die Atmung zuständig ist.
Systematik und Phylogenie
Die Familie wird der Überfamilie Palpimanoidea zugerechnet. Der Familie werden derzeit 127 Arten in folgenden, zu drei Unterfamilien zusammengefassten, 15 Gattungen zugeordnet:
- Anisaedus Simon, 1893
- Badia Roewer, 1961
- Boagrius Simon, 1893
- Chedima Simon, 1873
- Diaphorocellus Simon, 1893
- Fernandezina Birabén, 1951
- Hybosida Simon, 1898
- Ikuma Lawrence, 1938
- Notiothops Platnick, Grismado & Ramírez, 1999
- Otiothops MacLeay, 1839
- Palpimanus Dufour, 1820
- Sarascelis Simon, 1887
- Scelidocteus Simon, 1907
- Scelidomachus Pocock, 1899
- Steriphopus Simon, 1887
Phylogenetisch werden die Palpimanidae den Stenochilidae als Schwestertaxon gegenübergestellt. Bis 2004 wurde noch die Gegenüberstellung mit den Huttonidae angenommen. Klarheit über die korrekte Anordnung gibt es bis heute nicht auch wenn man davon ausgeht, dass die Gegenüberstellung mit den Stenochilidae korrekt ist. Das vollständige Kladogramm bis auf die Ebene der echten Webspinnen ist im folgenden dargestellt:
Echte Webspinnen (Araneomorphae) |
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Quellen
Literatur
- Rudy Jocqué, Ansie Dippenaar-Schoeman: Spider Families of the World. Royal Museum for Central Africa, Tervuren 2007, ISBN 90-75894-85-6, S. 336.