Riesenschirmlinge
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- Champignonverwandte
Riesenschirmlinge | ||||||||||||
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Parasolpilze auf einer Mähwiese | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Macrolepiota | ||||||||||||
Singer |
Die Riesenschirmlinge (Macrolepiota) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Champignonverwandten.
Merkmale
Die Riesenschirmlinge sind große bis sehr große zentral gestielte Pilzarten mit schirmartigem (in jungem Zustand kugeligem) Äußeren. Der Hut ist ursprünglich kugelig. Die Stiele dieser Arten sind lang und besitzen eine basale Knolle. Während der Fruchtkörperentwicklung kommt ein aus der Huthaut gebildetes Velum partiale vor, dessen Aufreißen bei der Streckung der Hüte und Stiele zum Zurückbleiben des typischen verschiebbaren Ringes führt. Auf der Hutoberseite reißt die Huthaut zu charakteristischen, häufig konzentrisch angeordneten Schuppen auf, dabei bleibt die Hutmitte glatt. Die Lamellen sind frei, das Sporenpulver ist weiß bis rosafarben, die Sporen sind bis zu 25 µm lang.
Ökologie
Alle Angehörigen der Gattung sind bodenbewohnende Saprobionten, die häufig auf gedüngten, nährstoffreichen Böden vorkommen. Lebensräume der Riesenschirmlinge sind Wald- und Wiesengesellschaften.
Arten
Die Abgrenzung der Arten ist umstritten, damit schwanken die Artenzahlen in der Literatur. Dörfelt nennt eine Zahl von 20 Arten, Gminder zitiert Bon (mit 30 europäischen Arten) und Moser (10 europäische Arten), dazu kommen etwa 20 außereuropäische Arten.
Die europäischen Arten nach Horak (deutsche Namen z.T. nach Breitenbach und Kränzlin):
- Macrolepiota nympharum
- Safranschirmling (Macrolepiota rhacodes)
- Grünfleckender Riesenschirmling (Macrolepiota olivascens)
- Macrolepiota permixta
- Parasol (Macrolepiota procera)
- Macrolepiota fuliginosa
- Macrolepiota venenata
- Heims Riesenschirmling (Macrolepiota heimii)
- Acker-Riesenschirmling (Macrolepiota excoriata)
- Macrolepiota subsquarrosa
- Macrolepiota phaeodisca
- Macrolepiota fuligineosquarrosa
- Sternschuppiger Riesenschirmling (Macrolepiota konradii)
- Warzenschirmling (Macrolepiota mastoida)
- Macrolepiota affinis
- Macrolepiota rickenii
- Macrolepiota prominens
Gminder ordnet die (in Baden-Württemberg vorkommenden) Formen in folgender Weise:
- Acker-Riesenschirmling (Macrolepiota excoriata)
- Zitzen-Riesenschirmling (Macrolepiota mastoidea), Formenkomplex mit den Varietäten/Arten:
- Gedrungener Riesen-Zitzenschirmling (Macrolepiota mastoidea var. mastoidea)
- Schlanker Riesen-Zitzenschirmling (Macrolepiota mastoidea var. mastoidea)
- Schillernder Riesen-Zitzenschirmling (Macrolepiota affinis)
- Ockerrötlicher Riesen-Zitzenschirmling (Macrolepiota prominens)
- Weißstieliger Riesen-Zitzenschirmling (Macrolepiota nordica)
- Jungfern- Riesenschirmling (Macrolepiota nympharum)
- Gemeiner Riesenschirmling (Macrolepiota procera); Formenkomplex mit den Varietäten/Arten:
- Gemeiner Riesenschirmling, Parasol (Macrolepiota procera var. procera)
- Dunkler Riesenschirmling (Macrolepiota procera var. fuliginosa)
- Sternschuppiger Riesenschirmling (Macrolepiota procera var. konradii)
- Rötender Riesenschirmling (Macrolepiota procera var. permixta)
- Safran-Riesenschirmling (Macrolepiota rhacodes) mit den Formen
- Gemeiner Safran-Riesenschirmling (Macrolepiota rhacodes var. rhacodes)
- Garten-Riesenschirmling (Macrolepiota rhacodes var. bohemica)
- Gift-Riesenschirmling (Macrolepiota rhacodes var. venenata)
Einige Arten werden nach Vellinga[1] basierend auf DNA-Analysen als eigene Gattung Grünsporschirmlinge (Chlorophyllum) abgetrennt. Der bekannteste Vertreter dieser Gattung wäre demnach der Safranschirmling (Chlorophyllum rhacodes). Er besitzt allerdings cremeweiße bis cremegelbe Sporen. Namensgebend für diese Gattung ist die giftige Art Chlorophyllum molybdites, die tatsächlich grünliches Sporenpulver aufweist.
Bedeutung
Einige Arten der Gattung, insbesondere der Gruppe um den Parasol, sind beliebte Speisepilze. In der Gruppe um den Safranschirmling gibt es offenbar giftige Formen.
Quellen
Literatur
- Andreas Gminder, Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner: Ständerpilze: Blätterpilze II (Hell- und Dunkelblättler). In: G. J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-8001-3281-2.
- E. Horak: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. 6. völlig neu bearbeitete Auflage, Elsevier - Spektrum Akademischer Verlag, München 2005, ISBN 3-8274-1478-4
Einzelnachweise
- ↑ Else C. Vellinga: Key to the species of Chlorophyllum species in North America. In: Homepage of E. Vellinga. University of California, Mai 2009, abgerufen am 27. August 2012 (PDF; 2,9 MB).