Grauer Mausmaki
Graue Mausmakis (Microcebus murinus) sind nachtaktive Primaten, die an den Waldrändern des nordwestlichen, westlichen und südlichen Madagaskar leben.
Lebensraum
Graue Mausmakis (Microcebus murinus) leben ausschließlich auf Bäumen und bewegen sich springend in den Ästen und Zweigen fort. Ihre Nahrung suchen sie vorwiegend in Bodennähe. Sie bewohnen auf Madagaskar eine Vielzahl von Waldtypen, sind aber meistens in den trockenen Laubwäldern in den Regionen zwischen Fort-Dulphin und dem Sambirano River anzutreffen.
Aussehen
Graue Mausmakis (Microcebus murinus) gehören zu den kleinsten lebenden Primaten. Sie zeichnen sich durch kurze Gliedmaßen und große Augen aus, auch ihre Ohrmuscheln sind relativ zur Körpergröße recht groß. Die Körperlänge beträgt 12 bis 14 cm, hinzu kommt der Schwanz mit 13 bis 14,5 cm. Mit dieser Körpergröße erreichen sie ein Gewicht von kaum mehr als 100 g. Graue Mausmakis (Microcebus murinus) haben lange, dünne unteren Schneidezähne und Eckzähne, die wie bei anderen Lemuren zu einem Zahnkamm geformt sind. Diese Gebissmorphologie wird wie ein Kamm für die Pflege verwendet. Das Fell der Grauen Mausmakis (Microcebus murinus) ist auf dem Rücken grau bis graubraun, die Unterseite ist weiß bis cremeweiß.
Verhalten und Ernährung
Graue Mausmakis (Microcebus murinus) begeben sich in der Nacht allein auf Nahrungssuche. Während des Tages schließen sie sich zu Gruppen zusammen, um in Baumhöhlen oder eigenen Nestern zu schlafen [7]. Männchen schlafen allein oder zu zweit, aber getrennt von den Weibchen. Die Weibchen und deren Nachwuchs schlafen in Gruppen von bis zu fünfzehn Tieren. Bei Grauen Mausmakis (Microcebus murinus) sind die Weibchen der dominante Teil.
Graue Mausmakis (Microcebus murinus) ernähren sich hauptsächlich von Insekten, machen gelegentlich aber auch Jagd auf kleine Reptilien, Chamäleons und Frösche. Manchmal erweitern sie ihren Speisezettel um Pflanzenkost, wie Blätter, Früchte, Blüten, Nektar und Pflanzenexsudate [1].
Fortpflanzung
Das Paarungssystm der Grauen Mausmakis (Microcebus murinus) ist polygyn . Paarungen treten zwischen September und März auf und nach einer Tragzeit von 54 - 69 Tagen kommen normalerweise Zwillinge zur Welt, es gibt aber auch Drillings- und Vierlingsgeburten [1]. Eine Geburt kann zwischen 45 und 60 Minuten dauern und der Nachwuchs beginnt bereits nach 12 Minuten zu saugen. Die Kleinen wiegen bei der Geburt 5,5 bis 7,0 g und werden von der Mutter im Mund herumgetragen.
Kommunikation
Graue Mausmakis kommunizieren mit sehr hohen Tönen, die vom menschlichen Gehör teilweise nicht mehr wahrgenommen werden können. Männchen geben während der Paarungszeit Trillerlaute von sich, Weibchen sind möglicherweise in der Lage, die "Qualität" eines Männchen anhand seiner Rufe zu beurteilen [2].
Graue Mausmakis (Microcebus murinus) haben Sekret absondernde Drüsen in den Backen und Genitalien. Damit markieren sie ihr Territorium, indem sie ihre Gesichter am Ende von Zweigen entlangreiben. Zusätzlich urinieren sie auf Hände und Füße, um beim Umherstreifen eine Duftspur zu hinterlassen. Manchmal urinieren sie zum Zweck der Territoriumsabgrenzung aber auch direkt auf Zweige und Äste. Die Sekrete aus den Duftdrüsen enthalten möglicherweise Informationen über den reproduktiven Status, da Weibchen während des Sexualzyklus öfter markieren. Auch könnten diese Duftmarkierungen den sozialen Status eines Grauen Mausmakis (Microcebus murinus) verraten, weil dominante Tiere öfter als andere ihre Umgebung markieren [3].
Schutz
Graue Mausmakis (Microcebus murinus) sind eine der am wenigsten bedrohten Primaten Madagaskars. Der Grund dürfte höchstwahrscheinlich ihre geringe Körpergröße und die variable Ernährungsweise sein. Aktuelle Schätzungen über die Populationsdichten reichen von 167 Individuen pro km² in der Nähe des Ankarafantsika National Parks bis zu 712 Individuen pro km² im Kirindy Forest, was darauf hindeutet, dass Graue Mausmakis (Microcebus murinus) eine der am häufigsten kleinen madagassischen Säugetiere sind [4][5].
Alle Lemuren auf Madagaskar sind durch Gesetze strengstens geschützt, was die illegale Jagd oder das Einfangen für den ebenfalls illegalen Haustierhandel verhindern soll. Obwohl sich die Populationen offensichtlich auf einem Abwärtstrend befinden, stuft die Weltnaturschutzunion (IUCN) Graue Mausmakis (Microcebus murinus) wegen ihres großen Verbreitungsgebiet und nur weniger Bedrohungen als nicht gefährdet (Least concern) ein [6].