Großohr-Riesengalago
Der Großohr-Riesengalago (Otolemur crassicaudatus) oder nur Riesengalago, bewohnt dichte Trocken- und Galeriewälder im südlichen Afrika von Angola bis Tansania.
Sie bevorzugen die oberen Etagen der Wälder als Lebensraum.
Aussehen
Bei einer Körperlänge von 31 cm, einer Schwanzlänge von 42 cm und einem Gewicht von über 1.000 g ist der Riesengalago der größte in dieser Familie und folglich auch kein so guter Springer. Die Fellfarbe variiert zwischen Grau und schwarz. Wie ihr Name schon sagt, haben sie große Ohren, auch die Schnauze ist groß.
Nahrung
Neben Früchten, Nektar und in Trockenzeiten Baumharz ernährt sich der Riesengalago auch von größeren Tieren wie Reptilien, kleineren Säugern, Vögeln und Eiern. Die Männchen gehen alleine auf Nahrungssuche, während mehrere Weibchen und ihr Nachwuchs eine zusammenhaltende Gruppe bilden.
Gruppenleben
Großohr-Riesengalagos (Otolemur crassicaudatus) leben in Gruppen von bis zu 6 Tieren. Das Revier eines Männchens überlappt die Reviere mehrerer Weibchen. Das Revier eines Männchens umfasst etwa 10 Hektar, das eines Weibchens etwa 7 Hektar. Es herrscht Matriarchat vor, d.h. die Weibchen haben das Sagen und möglicherweise gibt es unter ihnen ein komplexes soziales Netzwerk. Sie haben eine große Duftdrüse auf der Brust, mit der sie Zweige markieren und so ihre Identität kommunizieren.
Großohr-Riesengalagos (Otolemur crassicaudatus) schlafen in Baumlöchern oder in flachen Blattnestern. Die Männchen schlafen alleine, die Weibchen gemeinsam mit ihrem Nachwuchs.
Fortpflanzung
Die Paarung kann bei Großohr-Riesengalagos (Otolemur crassicaudatus) 1 bis 2 Stunden dauern. Die Jungen kommen nach einer Tragzeit zwischen 126 und 135 Tagen zur Welt, die Entwöhnung der Säuglinge erfolgt 70 bis 134 Tage nach der Geburt. Die Weibchen bekommen jährlich etwa 2 bis 3 Nachkommen. Geburtssaison ist von Oktober bis November. Anfangs tragen die Mütter die Kleinen im Mund herum, später klettern sie auf den Rücken und bleiben dort bis zur Entwöhnung.
Bedrohungen
Die Populationen der Großohr-Riesengalagos (Otolemur crassicaudatus) scheinen sich in einigen Regionen (zB in Südafrika) zu vergrößern und es scheint aktuell keine größeren Bedrohungen zu geben. Allerdings verlieren sie in Teilen ihres Verbreitungsgebietes immer mehr geeigneten Lebensraum. Zum Beispiel war eine Unterart (Otolemur c. monteiri) einst rund um den Viktoriasee recht häufig und ist jetzt fast völlig verschwunden - zusammen mit den Wäldern, die in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt wurden [2].
Literatur
[1] Rowe, N. 1996. The pictorial Guide to the living Primates. Pogonia Press, Charlestown, Rhode Island.[2] Bearder, S. 2008. Otolemur crassicaudatus. In: IUCN 2011. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.1. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 25 September 2011.