Mausmakis
Mausmakis (Microcebus) sind nachtaktive Primaten auf Madagaskar, die vorwiegend auf Bäumen leben und den Tag in Nestern aus Blättern oder in Baumhöhlen verbringen.
Weibliche Mausmakis leben in Gruppen von 2 bis 9 Individuen, die zwar gemeinsam schlafen, sich aber getrennt auf Nahrungssuche begeben. Die eher einzelgängerischen Männchen sind territorial und markieren ihr Revier mit Urin oder Kot. Manchmal finden sich männliche Tiere auch längere Zeit in Gesellschaft von Weibchengruppen.
Bei Mausmakis lässt sich bei Trockenheit, geringer Nahrungs- und Wasserverfügbarkeit oder Kälte ein kurzzeitiger Starrezustand (Torpor) beobachten, der bis zu zwei Wochen dauern kann und ganzjährig auftritt. Wenn die Witterungsbedingungen wieder besser werden, lassen sich sich von der aufsteigenden Hitze erwärmen und aufwecken. Um den Starrezustand unbeschadet zu überstehen legen Mausmakis während der Regenzeit einen Fettvorrat an, der sich in ihrem Schwanz ansammelt.

Mausmakis sind Allesfresser, allerdings machen Früchte einen beträchtlichen Teil ihrer Nahrung aus. Daneben verzehren sie auch Insekten, Spinnen, Blüten, Nektar und Blätter.
Das Fell der Mausmakis ist weich, kurz und rötlich-braun oder grau gefärbt. Die Unterseite ist weißlich, darüber hinaus sind ein weißer Nasenstreifen und ein meist unauffälliger Rückenstreifen vorhanden. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, der Kopf ist durch die kurze Schnauze, den runden Schädel, die großen Augen und die vergrößerten Ohren gekennzeichnet. Die Kopfrumpflänge der Mausmakis beträgt 9 bis 15 Zentimeter, der Schwanz wird ebenso lang wie der Körper. Ihr Gewicht variiert zwischen 30 und 100 Gramm, ist jedoch starken saisonalen Schwankungen unterzogen.
Systematik
- Primates Linnaeus 1758 (Herrentiere)
- Infraor. Trockennasenaffen (Haplorrhini) Pocock 1918
- Infraor. Feuchtnasenaffen (Strepsirrhini) Geoffroy Saint-Hilaire 1812
- Infraor. Fingertiere (Chiromyiformes) Gray 1863
- Infraor. Lemuren (Lemuroidea) Gregory 1915
- Fm. Maus- und Katzenmakis (Cheirogaleidae) Gray 1873
- G. Katzen- oder Fettschwanzmakis (Cheirogaleus) Geoffroy 1812
- G. Büschelohrige Katzenmakis (Allocebus) Günther, 1875
- G. Mausmakis (Microcebus) Geoffroy 1827
- G. Riesenmausmakis (Mirza) Gray 1870
- G. Gabelstreifenmakis (Phaner) Gray 1870
- Fm. Indriartige (Indriidae) Burnett 1828
- Fm. Eigentliche Lemuren (Lemuridae) Gray 1821
- Fm. Wieselmakis (Lepilemuridae) Gray 1870
- Fm. Maus- und Katzenmakis (Cheirogaleidae) Gray 1873
- Infraor. Loriartige (Lorisiformes) Gregory 1915
- Infraor. † Adapiformes Hoffstetter 1977
- SuperFm. † Adapoidea Trouessart 1879
- SuperFm. † Plesiadapoidea