Gabelstreifiger Katzenmaki
Das Verbreitungsgebiet der Gabelstreifigen Katzenmakis (Phaner furcifer) ist zersplittert und umfasst die Wälder der Küstenregionen im Westen, Nordwesten und Nordosten Madagaskars.
Die Mehrheit dieser Primaten lebt in den Küstenwäldern des nördlichen und westlichen Madagaskar.
Lebensraum
Dort bevorzugen sie in der Regel die feuchten Wälder des Ostens und die trockenen Wälder des gemäßigten Westens. Sie sind auf die Bereiche begrenzt, in denen harzproduzierende Bäume dicht an dicht wachsen. In der Regel halten sie sich in diesen Bäumen 3 bis 4 Meter über dem Boden auf, klettern aber auch schon mal auf 10 Meter hinauf oder kommen auf den Boden herab.
Aussehen
Gabelstreifige Katzenmakis (Phaner furcifer) erreichen eine Kopf- Rumpflänge von 22,7 bis 28,5 cm und der Schwanz misst noch einmal 28,5 bis 37,0 cm. Das Körpergewicht liegt in der Regel zwischen 300 und 500 g. Ihr Fell ist rötlich grau bis bräunlich grau, am Hals und auf dem Kopf ist es etwas heller. Gabelstreifige Katzenmakis haben ihren Namen von einer charakteristischen, gabelartigen Fellzeichnung, die sich oben auf dem Kopf spaltet und sich auf jeder Seite bis zu den Augen fortsetzt [1].
Fortpflanzung
Gabelstreifige Katzenmakis sind monogam. Sobald Männchen und Weibchen eine Verbindung eingegangen sind, leben sie in einem Baumloch zusammen. einen Baum Loch und werden zusammen zu einem bestimmten Zeitpunkt nach diesem gefunden. Junggesellen und männliche Bigamisten gibt es zwar auch, sind aber extrem selten.
Über Einzelheiten der Fortpflanzung bei den Gabelstreifigen Katzenmakis (Phaner furcifer) weiß man wenig. Der weibliche Sexualzyklus erstreckt sich lediglich auf 3 bis 4 Tage im Jahr und findet in der Regel im Juni statt. Das Weibchen bringt im November oder Dezember ein einzelnes Junges zur Welt. Der Nachwuchs lebt zunächst im Baumloch der Eltern, danach wird er von der Mutter herumgetragen. Die Jungen klammern sich erst am Bauch der Mutter fest, wechseln dann aber mit fortgeschrittenem Alter auf den Rücken.
Wie bei den meisten Primaten liegt die Grundversorgung für die Jungen in der Verantwortung der Weibchen. Da Gabelstreifige Katzenmakis zur Monogamie neigen, können auch Männchen beim Schutz und der Pflege des Nachwuchses eine gewisse Rolle spielen.
Die typische Lebenserwartung in Gefangenschaft beträgt etwa 12 Jahre. Die Lebensdauer in der freien Wildbahn wurde noch nicht untersucht, ist aber wahrscheinlich wegen der zahlreichen Raubtiere und wegen Krankheitsrisiken geringer [1].
Verhalten
Gabelstreifige Katzenmakis leben paarweise oder einzeln in kleinen Territorien, die sie aggressiv verteidigen. Sie sind in der Natur recht lautstark, besonders wenn sie sich bedroht fühlen. Sie geben durchschnittlich 30 Laute pro Stunde von sich. Der große Erfolg der Gabelstreifigen Katzenmakis hängt möglicherweise mit ihrer effiziente Methode der Sammlung von Baumharzen zusammen. Diese Lemuren sind völlig nachtaktiv und haben große, etwas vorstehende Augen entwickelt, um alles verfügbare Restlicht in ihrer nächtlichen Umgebung zu nutzen. Sie bewegen sich sowohl beim Gehen als auch beim Klettern vierbeinig fort.
Im Gegensatz zu vielen anderen kleinen Feuchtnasenaffen, bauen diese Primaten keine Fettreserven auf, da sie keinen Sommerschlaf während der Trockenzeit praktizieren.
Die durchschnittliche Größe eines Territorium beträgt ca. 4 Hektar [1].
Kommunikation
Wie alle Primaten verfügen Gabelstreifige Katzenmakis über eine komplexe und vielfältige Kommunikation. Duftmarkierungen und andere Kommunikation mittels chemischer Stoffe sind bei der Abgrenzung der Territorien wichtig. Sie spielen wahrscheinlich auch eine Rolle im Fortpflanzungsverhalten, wie dies bei anderen Feuchtnasenaffen der Fall ist. Gabelstreifige Katzenmakis (Phaner furcifer) verwenden viele verschiedene Rufe bei der Kommunikation mit Artgenossen. Taktile Kommunikation (Berührungen) zwischen Müttern und ihrem Nachwuchs ist genauso wichtig, wie zwischen den Geschlechtspartnern, dazu gehört z.B. die gegenseitige Fellpflege. Visuelle Signale wie etwa bestimmte Körperhaltungen, wurden bei diesen Primaten noch nicht beobachtet worden, werden aber wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad eingesetzt [1].
Gabelstreifige Katzenmakis (Phaner furcifer) ernähren sich hauptsächlich aus dem Harz der Bäume, die in den gemäßigten Laubwäldern wachsen. Sie haben ein "Zahnkamm" entwickelt, den sie dazu verwenden, um das Baumharz abzukratzen, das aus Insektenlöchern austritt. Dieser Zahnkamm wird aus einer Reihe von längeren, unteren Zähnen gebildet die nach vorne gerichtet sind. Gabelstreifige Katzenmakis fressen gelegentlich auch einige Insekten.
Gefahren und Ökologie
Zu den Feinden der Gabelstreifigen Katzenmakis gehören fleischfressende Säugetiere, wie die einheimische Fossa und Hyänen. Wahrscheinlich fallen diese Lemuren auch Schlangen und Greifvögeln zum Opfer.
Diese Primaten spielen wegen ihres Konsums von Pflanzensäften und Harzen eine einzigartige Rolle für das Ökosystem, in dem sie leben. Auch könnten sie eine gewisse Rolle bei der Kontrolle von Insektenpopulationen spielen. Als Beutetiere haben sie wichtige Auswirkungen au verschiedene Raubtierpopulationen.
Die größte Bedrohung für Gabelstreifige Katzenmakis (Phaner furcifer), und Lemuren im Allgemeinen, ist die Zerstörung von Lebensräumen. Die Umwandlung von Waldflächen in Weide- und Agrarland ist das größte Problem, mit dem Lemuren zu kämpfen haben. Es gibt bereits Maßnahmen, um auf der madagassischen Masoala-Halbinsel einen Nationalpark zu schaffen, der das Überleben Gabelstreifigen Katzenmakis sichern soll.