Hafnia
Hafnia alvei | ||||||||||||
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Kulturen von Hafnia alvei | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Hafnia | ||||||||||||
Møller, 1954 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Hafnia alvei | ||||||||||||
Møller, 1954 |
Die Bakterien der Gattung Hafnia sind gramnegative Stäbchenbakterien aus der Familie der Enterobakterien (Enterobacteriaceae).
Die einzige Hafnia-Art Hafnia alvei ist ein harmloser Bewohner des Darmes und gehört zur natürlichen Darmflora des Menschen. Nur selten ist das Bakterium an Entzündungen bei geschwächten Personen, wie z. B. organtransplantierten oder aus anderen Gründen immunsupprimierten Patienten beteiligt und in Blut, Eiter, Sputum oder Urin zu finden. Die Therapie sollte sich bei nicht akut lebensbedrohlichen Infektionen am Antibiogramm des isolierten Keims orientieren. Solange dieses nicht vorliegt, ist die Therapie mit einem Dritt-Generations-Cephalosporin, einem Fluorchinolon der Gruppe II oder mit einem Pseudomonas-wirksamen Beta-Lactam-Antibiotikum, ggf. in Kombination mit einem Aminoglycosid-Antibiotikum, zu beginnen. Der Erreger ist gegen eine Vielzahl von Antibiotika, u. a. gegen Aminopenicilline resistent.
Hafnia alvei kann man außerdem häufig aus Hackfleisch isolieren. Es gerät beim Schlachten der Tiere vom Darm in das Fleisch.
Literatur
- Stichwort „Hafnia“. In: Willibald Pschyrembel (Begr.), Helmut Hildebrandt (Red.): Pschyrembel Medizinisches Wörterbuch. 257. Aufl. Walter de Gruyter, Berlin 1993, Seite 588, ISBN 3-933203-04-X.