Tithonium


System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
höher höher höher jünger
Jura Oberjura Tithonium 150,8–145,5
Kimmeridgium 155,6–150,8
Oxfordium 161,2–155,6
Mitteljura Callovium 164,7–161,2
Bathonium 167,7–164,7
Bajocium 171,6–167,7
Aalenium 175,6–171,6
Unterjura Toarcium 183–175,6
Pliensbachium 189,6–183
Sinemurium 196,5–189,6
Hettangium 199,6–196,5
tiefer tiefer tiefer älter

Das Tithonium (im Deutschen meist verkürzt zu Tithon, seltener auch Tithonien, bis 1990 auch z.T. als Portlandium bezeichnet) ist die höchste chronostratigraphische Stufe des Jura und dauerte geochronologisch von etwa 150,8 bis etwa 145,5 Millionen Jahren. Das Tithonium folgt auf das Kimmeridgium und wird vom Berriasium, der untersten Stufe der Unteren Kreide, abgelöst.

Namensgebung und Geschichte

Das „Tithon“ wurde 1865 von Albert Oppel eingeführt. Der Name des Tithoniums geht auf Tithonos zurück, einer Figur aus der griechischen Mythologie. Tithonos war der Gatte der Eos, der Göttin der Morgenröte, vergleichbar dem Tithonium, das eng mit dem Beginn der Kreidezeit verbunden ist.

Definition und GSSP

Die Stufe beginnt mit der Ammoniten-Zone des Hybonoticeras hybonotum und endet mit dem Einsetzen des Ammoniten Berriasella jacobi. Ein GSSP (globale Typlokalität und Typprofil) wurde bisher noch nicht festgelegt.

Untergliederung

Im tethyalen Bereich wird das Tithonium in sieben Ammoniten-Biozonen untergliedert:

  • Durangites
  • Micracanthoceras micranthum
  • Micracanthoceras ponti/Burckardticeras peroni
  • Semiformiceras fallauxi
  • Semiformiceras semiforme
  • Semiformiceras darwini
  • Hybonoticeras hybonotum

Es findet eine weitere Unterteilung der Stufe in ein Unteres, Mittleres und Oberes Tithonium statt, letzteres entspricht dem Portlandian in England.

Faziesausbildung

Im Bereich der marinen Ablagerungen der Tethys ist das Tithon als kalkige Fazies mit einer typischen Kopffüßerfauna ausgebildet. Aus dem Tithonium Deutschlands (Solnhofener Plattenkalk) stammen die Fossilien des „Urvogels“ Archaeopteryx und damit die erdgeschichtlich ältesten Belege für die Evolution der Vögel.

Literatur

  • Felix Gradstein, Jim Ogg, Jim & Alan Smith: A Geologic timescale. Cambridge University Press 2005 ISBN 9780521786737
  • Hans Murawski & Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-432-84100-0.
  • Albert Oppel: Die Tithonische Etage. Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 1865: 535-558, Berlin 1865.

Weblinks

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