Tibet-Makak



Der Tibetmakak (Macaca thibetana), auch Langbartmakak oder Pater-Davids-Makak ist ein tagaktiver Primat aus der Gruppe der Altweltaffen (Catarrhini). Die Affen sind im östlichen bis zentralen China verbreitet.

Ihr Lebensraum erstreckt sich südwärts bis in die Provinz Guanxi und westwärts bis zur Jangtse-Schlucht im in der westlichen und nordwestlichen Provinz Sichuan [2].

Verbreitung

Lebensraum

Tibet-Makaken (Macaca thibetana) leben vor allem in immergrünen primären und sekundären Laubwäldern, sowie in subtropischen Laubwäldern, wo man sie in Höhenlagen zwischen 1.000 bis 2.500 m antreffen kann [1].

Steckbrief

Aussehen

Das lange, dichte Fell der Tibet-Makaken (Macaca thibetana) ist auf dem Rücken braun, die Unterseite ist gelbbraun. Das haarlose Gesicht ist von einem vorstehenden, etwas helleren gelbbraunen Bart und Koteletten eingerahmt [4]. Das Gesicht ist bei Männchen blassrosa, bei Weibchen rötlich-rosa, vor allem um die Augen. Das lange und dichte Fell hilft den Tibet-Makaken (Macaca thibetana) mit dem kalten Klima in extremen Höhenlagen zurecht zu kommen [3]. Neugeborene haben ein silbrig-schwarzes Fell, das im Alter von 2 Jahren gelblich wird [4].

Tibet-Makaken (Macaca thibetana) sind große, sexuell dimorphe Primaten mit einem kurzen Stummelschwanz - ein besonderes Merkmal der Art. Sie erreichen eine Körperlänge einschließlich Kopf von 50,7 bis 71,0 cm, wobei Männchen mit 14,2 bis 17,5 kg deutlich schwerer sind als Weibchen, die durchschnittlich 13 kg wiegen [4].

Ernährung

Tibet-Makaken (Macaca thibetana) halten sich überwiegend am Boden auf und ziehen es vor, in Höhlen zu schlafen. (Corbet und Hill 1992). Sie ernähren sich hauptsächlich von Blättern, Früchten und Gras, fressen aber auch Blüten, Samen, Wurzeln und Insekten und wirbellose Tiere [3][4]. Wenn verfügbar, sind ihre Lieblingsspeisen Bambussprossen, Früchte und Blätter [3][7]. Wie andere Makaken sammeln sie bei der Futtersuche unterschiedlichste Nahrungsteile in Backentaschen, um sie erst später zu verzehren [6].

Tibet-Makak (Macaca thibetana) in einem japanischen Zoo
Tibet-Makak (Macaca thibetana) in einem japanischen Zoo

Gruppenleben

Tibet-Makaken (Macaca thibetana) leben in Gruppen mit mehreren Männchen und Weibchen. Letztere verbleiben in ihrer Geburtsgruppe, die Männchen wandern kurz vor dem Erwachsenwerden im Alter von etwa 8 Jahren ab [3][6]. Die Gruppen sind wie bei allen Makaken (Macaca) hierarchisch strukturiert, wo höherrangige Männchen einen besseren Zugang zu Nahrungsressourcen und geschlechtsreifen Weibchen haben. Das ranghöchste Männchen einer Gruppe ist mit einem Alter von 8 bis 9 Jahren in der Regel noch ziemlich jung und der körperlich stärkste Affe der Gruppe. Mit zunehmendem Alter nimmt der Rang eines Männchens ab und es sieht sich immer häufiger mit Herausforderungen jüngerer Männchen konfrontiert, die eine beherrschende Stellung einnehmen wollen. Freilandstudien über Tibet-Makaken (Macaca thibetana) bei Emei Shan und Huang Shan in China, fanden heraus, dass der Alpha-Status eines Männchens durchschnittlich nur etwa ein Jahr dauert [6].

Wenn die Größe einer Gruppe von Tibet-Makaken (Macaca thibetana) im Laufe der Zeit eine Anzahl von 40 - 50 Individuen erreicht und der Wettbewerb um knappe Nahrungsressources zunimmt, verlassen einige Männchen, Weibchen und Jungtiere die Hauptgruppe und bilden neue, kleinere Gruppen mit neuen Revieren. Normalerweise sind es niedrigrangige Affen, die sich von der Hauptgruppe abspalten [3].

Forpflanzung

Die Weibchen der Tibet-Makaken (Macaca thibetana) signalisieren ihre Paarungsbereitschaft mit einer leichten Schwellung zwischen Anus und Schwanz. Nach einer Tragzeit von etwa 6 Monaten kommt ein einzelnes Junges zur Welt. Geburten finden im Januar und Februar statt, wobei die Weibchen erstmals im Alter von 5 Jahren gebären. Die Jungen werden etwa ein Jahr gestillt, manchmal auch länger, wenn die Mutter im folgenden Jahr nicht wieder schwanger wird [3].

Gefahren

In der Vergangenheit hat der Lebensraum der Tibet-Makaken (Macaca thibetana) ernsthaft unter der Entwaldung gelitten, aber jüngste Maßnahmen scheinen zu greifen und die Lage sich zu stabilisieren - so gehen Wissenschaftler davon aus, dass sich der Abwärtstrend der Populationen nicht so gravierend wie in der Vergangenheit fortsetzen wird. Jagd und Fallenstellerei scheinen für die Art keine Bedrohung zu sein, da sie nicht zielgerichtet sind [5].

Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Art daher als gering gefährdet (Near Threatened) ein, obwohl ihr Lebensraum in den letzten 25 - 30 Jahren - das sind etwa 3 Affengenerationen - erheblich geschrumpft ist [5].

Systematik


Literatur

[1] Corbet und Hill, 1992; [2] Groves, 2001; [3] Li, 1999; [4] Rowe, 1996; [5] Yongcheng, L. & Richardson, M. 2008. Macaca thibetana. In: IUCN 2010. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2010.1. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 10 May 2010; [6] Zhao, 1996; [7] Zhao et al., 1991

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