Der Mentawai-Gibbon (Hylobates klossii), auch Biloh oder Zwergsiamang ähnelt einwenig den Siamangs, ist aber wesentlich kleiner und hat keinen Kehlsack, der letztere so unverwechselbar macht. Der Mentawai-Gibbon erreicht eine Größe von 44 bis 63 cm und ein Gewicht von 6 kg. Wie alle Gibbons, haben sie sehr lange Arme und keinen Schwanz.
Der Mentawai-Gibbon (Hylobates klossii) lebt ausschließlich auf den Mentawai-Inseln westlich von Sumatra. Er ist ein tagaktiver Bewohner des Regenwalds, er lebt in den Bäumen steigt nur selten auf den Boden herab. Wie alle Arten der Gibbons lebt der Mentawai-Gibbon paarweise und beansprucht ein ca. 20 bis 30 Hektar großes Territorium, das vehement gegen andere Gibbons verteidigt wird. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Früchten, gelegentlich auch verschiedene Pflanzenteile, Vogeleier, Insekten und kleine Wirbeltiere.
Die Gesänge der Mentawai-Gibbons (Hylobates klossii) gelten als die schönsten aller Gibbons. Die Männchen geben dabei ein bebendes Heulen oder Stöhnen von sich, die Weibchen singen langsam steigende und fallende Tonfolgen mit machmal zwischengeschalteten Trillern, einzelne Strophen dauern 30 - 40 Sekungen, Die Gesänge der Männchen und Weibchen können eine beträchtliche Länge erreichen und werden entweder allein oder im Duett vorgetragen, meistens während der Morgen- und Abenddämmerung. Der Gesang von der Gibbons dient dazu, fremde Individuen aus ihrem Hoheitsgebiet fernzuhalten und möglicherweise um Familienbande zu stärken.
Das Fortpflanzungsverhalten der Mentawai-Gibbons (Hylobates klossii) ähnelt dem anderer Gibbons. Alle zwei bis drei Jahre gebären die Weibchen ein einzelnes Junges, nachdem es sieben Monate ausgetragen wurde. Die Nachkommen werde in der Mitte des zweiten Lebensjahrs entwöhnt und sind mit etwa sieben Jahren vollständig erwachsen. Die Lebenserwartung der Mentawai-Gibbons liegt bei ungefähr 25 Jahren in der Wildnis und bis zu 40 Jahren in Gefangenschaft.