Schlankgibbon
Den Schlankgibbon (Hylobates agilis) oder Ungka, auch Schwarzhandgibbon, findet man auf der Malaiischen Halbinsel, auf Sumatra sowie im Südwesten Borneos.
Schlankgibbons (Hylobates agilis) bewohnen in ihrem Verbreitungsgebiet die oberen Bereiche der Baumkronen, aus denen sie nur sehr selten auf den Boden herabsteigen.
Aussehen
Schlankgibbons (Hylobates agilis) erreichen eine Körperlänge von 45 - 64 cm und ein Gewicht von 5,9 kg. Das Fell kann sehr unterschiedlich sein, ist jedoch innerhalb einer Population bei beiden Geschlechtern immer gleich. Die Färbungen sind von hellem Ockergelb mit Gold, Rot oder Braun oder Rot und Braun oder Braun und Schwarz. Die Augenbrauen dieser Primaten sind weiß, bei den Männchen sind auch die Wangen weiß, bei den Weibchen nicht. Sie ernähren sich von Früchten, Blättern und Insekten.
Fortpflanzung
Schlankgibbons (Hylobates agilis) erreichen mit etwa 8 Jahren die Geschlechtsreife. Nach einer Tragzeit von etwa 7 Monaten kommt ein einzelnes Junges zur Welt. Wie alle Gibbons leben Schlankgibbons hauptsächlich monogam. Zwischen den Geburten liegen rund dreieinhalb Jahre, was bedeutet, dass ein Schlankgibbonpaar während seines Lebens fünf bis sechs Nachkommen produzieren kann.

Die durchschnittliche Gruppengröße bei den Schopfgibbons beträgt vier Individuen. Die Gruppe besteht normalerweise aus den Elterntieren, einem Kleinkind und einem Heranwachsenden.
Wie alle Gibbons verständigen sich die Schlankgibbons (Hylobates agilis) mittels Rufen. Die Männchen geben ein zweiphasiges Heulen von sich, Weibchen produzieren Tonfolgen von unterschiedlicher Länge und wechselnden Strophen mit ständig ändernder Höhe bis zu einem stabilen Höhepunkt. Schopfgibbons singen im Duett, meistens in den Morgenstunden, um ihr Territorium zu behaupten. Wenn sich ein fremder Artgenosse trotzdem näher als erlaubt heranwagt, wird er vom Männchen und Weibchen gemeinsam verjagt.
Systematik
- Primates Linnaeus 1758 (Herrentiere)
- Infraor. Trockennasenaffen (Haplorrhini) Pocock 1918
- Subor. Höhere Primaten (Anthropoidea) Mivart 1864
- Infraor. Altweltaffen (Catarrhini) Geoffroy Saint-Hilaire 1812
- SuperFm. Geschwänzte Altweltaffen (Cercopithecoidea) Gray 1821
- SuperFm. Menschenaffen (Hominoidea) Gray 1825
- Fm. Große Menschenaffen (Hominidae) Gray 1825
- Fm. Kleine Menschenaffen, Gibbons (Hylobatidae) Gray 1870
- G. Siamang (Symphalangus) Gloger 1841
- Siamang (S. syndactylus) Raffles 1821
- G. Schopfgibbons (Nomascus) Miller 1933
- Westlicher Schwarzer Schopfgibbon (N. concolor) Harlan 1826
- Östlicher Schwarzer Schopfgibbon (N. nasutus) Kunkel d'Herculais 1884
- Nördlicher Weißwangen-Schopfgibbon (N. leucogenys) Ogilby 1840
- Südlicher Weißwangen-Schopfgibbon (N. siki) Delacour 1951
- Nördlicher Gelbwangen-Schopfgibbon (N. annamensis) Thinh, V.N. et al. 2010
- Südlicher Gelbwangen-Schopfgibbon (N. gabriellae) Thomas 1909
- G. Hoolock (Hoolock) Mootnick and Groves 2005
- Weißbrauengibbon (H. hoolock) Harlan 1834
- Kleine Gibbons (Hylobates) Illiger 1811
- Kloss-Gibbon (H. klossii) Miller 1903
- Kappengibbon (H. pileatus) Gray 1861
- Grauer Gibbon (H. muelleri) Martin 1841
- Silbergibbon (H. moloch) Audebert 1798
- Schwarzhandgibbon (H. agilis) F. Cuvier 1821
- Weißhandgibbon (H. lar) Linnaeus 1771
- Weißbartgibbon (H. albibarbis) Lyon 1911
- G. Siamang (Symphalangus) Gloger 1841
- Infraor. Neuweltaffen (Platyrrhini) Geoffroy 1812
- Infraor. Altweltaffen (Catarrhini) Geoffroy Saint-Hilaire 1812
- Tarsiiformes (Koboldmakis) Gregory 1915
- Subor. Höhere Primaten (Anthropoidea) Mivart 1864
- Infraor. Feuchtnasenaffen (Strepsirrhini) Geoffroy Saint-Hilaire 1812
- SuperFm. † Plesiadapoidea
- Infraor. Trockennasenaffen (Haplorrhini) Pocock 1918