Kuchenbäume
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Kuchenbäume | ||||||||||||
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Japanischer Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Cercidiphyllaceae | ||||||||||||
Engl. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Cercidiphyllum | ||||||||||||
Siebold & Zucc. |
Die Kuchenbäume (Cercidiphyllum), auch Katsurabäume genannt, sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Cercidiphyllaceae innerhalb der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales). Den botanischen Gattungsnamen erhielten sie, weil die Blätter denen der Judasbäume (Cercis) sehr ähnlich sehen. Der deutsche Trivialname rührt daher, dass abgefallene, welke Blätter einen ausgeprägten Duft nach (Leb-)Kuchen entwickeln. Sie werden als Zierpflanze und Holzlieferant genutzt.
Beschreibung
Habitus und Laubblätter
Cercidiphyllum-Arten sind laubwerfende, schnell wachsende Bäume, die Wuchshöhen von bis zu 30 Meter, manchmal auch bis zu 45 Meter erreichen. In gärtnerischer Kultur wurden Sorten mit unterschiedlichen Wuchsformen (beispielsweise mit hängenden Ästen) ausgelesen. Es werden vegetative Langtriebe und generative Kurztriebe gebildet. Die Siebröhrenplastide sind vom S-Type.
Die gegenständig oder selten wechselständig an den Langtrieben angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Kurztriebe besitzen nur ein Blatt. Die einfache Blattspreite ist elliptisch bis kreisförmig, an der Basis mehr oder weniger herzförmig, und besitzt eine handförmige Nervatur. Der Blattrand ist gekerbt bis gezähnt. Die Stomata sind anomocytisch. Im Herbst verfärbt sich das Laub intensiv. Die Nebenblätter sind früh hinfällig.
Blütenstände und Blüten
Vor dem Laubaustrieb werden die bündeligen Blütenstände an Kurztrieben gebildet. Die Kuchenbäume sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es gibt also weibliche und männliche Bäume. Die männlichen Blütenstände sind nur sehr kurz und enthalten vier oder mehr Blüten. Die weiblichen Blütenstände sind kurz gestielt und enthalten meist zwei bis sechs, selten bis zu acht Blüten. Die ungestielten Blüten stehen jeweils über einem Hochblatt.
Die Blüten besitzen keine Blütenhüllblätter. Die männlichen Blüten enthalten nur, selten ein bis, meist sieben bis dreizehn Staubblättern. Die weiblichen Blüten enthalten nur ein oberständiges Fruchtblatt mit 15 bis 30 Samenanlagen in zwei Reihen. Die zweizelligen Pollenkörner besitzen drei Aperturen und sind schwach colpat. Der schlanke, lange, zurückgebogene Griffel endet in einer zweizähnigen Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Wind (Anemophilie).
Früchte und Samen
Die Balgfrüchte stehen bündelig zusammen. Die geflügelten, flachen Samen besitzen ölhaltiges Endosperm und einen großen, gut ausgebildeten, chlorophylllosen Embryo.
Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen
Es werden Calciumoxalat-Kristalle akkumuliert, manchmal in Drusen. Sie enthalten Cyanidin, Ellagsäure und an Flavonolen Kaempferol und Quercetin.
Die Chromosomenzahl beträgt n = 19.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Cercidiphyllum ist wie die Gattungen Metasequoia und Ginkgo ein Lebendes Fossil. Es ist eine sehr alte Gattung, die nur noch mit zwei Arten mit disjunkten Arealen in Asien bis heute überlebt hat. Sie besitzen kleine Areale in China, Taiwan, Korea und Japan. Die Gattung war Bestandteil einer „Tertiären China-Japan-Flora“. Verwandte Arten gab es im Tertiär auch in Europa und Nordamerika (Holarktis). Fossilien der Familie sind bekannt aus dem Paläozän und Eozän. Die natürlichen Vorkommen beider Arten liegen in Gemäßigten Gebieten.
Der Familienname wurde 1907 von Adolf Engler in Syllabus der Vorlesungen über Specielle und Medicinisch-pharceutische Botanik, S. 126 veröffentlicht. Die Typusgattung Cercidiphyllum wurde 1846 von Philipp Franz von Siebold & Joseph Gerhard Zuccarini in Abhandlungen der Mathematisch-Physikalischen Classe der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 4(3), S. 238 erstveröffentlicht. Die Familie wurde früher den Ordnungen Hamamelidales Wettstein und Fagales Engler zugeordnet. Molekulargenetische Untersuchungen zeigen dass sie zur Ordnung der Saxifragales gehört. Die verholzenden Taxa Cercidiphyllaceae, Paeoniaceae, Altingiaceae, Hamamelidaceae und Daphniphyllaceae bilden eine gesicherte Klade.
Es gibt nur zwei Arten in der Gattung Cercidiphyllum und damit in der Familie der Cercidiphyllaceae [1]:
- Japanischer Kuchenbaum, Japanischer Katsurabaum, Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum Siebold & Zucc., Syn.: C. japonicum var. sinense Rehder & E.H.Wilson): Die Heimat ist China, Taiwan, Korea und Japan.
- Großartiger Kuchenbaum (Cercidiphyllum magnificum (Nakai) Nakai, Syn.: C. japonicum var. magnificum): Die Heimat ist nur Japan.
Cercidiphyllum crenatum Unger und Cercidiphyllum obtritum (Dawson) Wolfe & Wehr sind zum Beispiel eine ausgestorbene Art, deren Blätter als Fossilien gefunden werden und deren Pollen man bei Pollenanalysen aus dem Tertiär finden kann.
Nutzung
Sie bilden sehr hartes, helles Holz, das ein sehr wertvolles Material für Furniere darstellt.
Besonders einige Sorten von Cercidiphyllum japonicum werden in den Gemäßigten Zonen der Welt in Gärten und Parks als dekoratives Ziergehölz angepflanzt.
Um eine Befruchtung zu erzielen, braucht man einen männlichen Baum pro fünf weiblichen. Die Bäume sind in Mitteleuropa gut winterhart. Sie mögen keine trockenen Böden. Die Herbstfärbung ist besonders schön auf sauren Böden.
Quellen
- Die Familie der Cercidiphyllaceae bei der APWebsite. (engl.)
- Die Familie der Cercidiphyllaceae bei DELTA. (engl.)
- Dezhi Fu & Peter K. Endress: Cercidiphyllaceae in der Flora of China, Volume 6, S. 126: Online.
- M. S. Dosmann: Katsura: A review of Cercidiphyllum in cultivation and in the wild., in The New Plantsman, 6, 1999, S. 52-62.