Nordbahia-Springaffe
Der Nordbahia-Springaffe (Callicebus barbarabrownae) kommt nur in Brasilien vor. Er lebt in Höhen von 240 - 900 Metern ü.M. in den Bundesstaaten Bahia und Sergipe vom Einzugsgebiet des Rio Paraguaçu bis zur Grenze der beiden Staaten entlang den Ufern des Rio Real.
Lebensraum
Bevor Printes (2005, 2007) neue Studien durchführte, wußte man von Nordbahia-Springaffen nur an vier Orten: Lamarão (Typlokalität), Formosa, Bandeira de Melo und Mirorós in Gemeinde Ibipeba (alle im Bundesstaat Bahia). Heute kennt man über 55 Orte in Bahia und Sergipe, an denen Nordbahia-Springaffen vorkommen.
Bei den letzten Untersuchungen in Lamarão registrierte man vier Caatinga-Fragmente - eine semiaride Landschaftsform des Sertão (halbwüstenartige Landschaften im nordöstlichen Teil von Brasilien), die viel kleiner waren, als man ursprünglich annahm.
In der Vergangenheit lebten in der Agreste (eine Übergangszone zwischen den Küstenwäldern und der semiariden Sertão) große Populationen, doch diese Art der Vegetation ist heute selten. Das Gesamtgebiet, in dem Nordbahia-Springaffen vorkommen, umfaßt zwar 291.438 km², doch doch der tatsächliche Lebenraum belauft sich auf lediglich 2636 km².
Bedrohungen
Nordbahia-Springaffen leben in einer Region von Brasilien, wo durch weitflächige Abholzungen die Lebensräume für Wildtiere regelrecht zerschnitten sind. Viehzucht, Landwirtschaft und fortschreitende Urbanisierung sind die wichtigsten Bedrohungen. Das Gebiet ist durch eine rasante Entwicklung charakterisiert, die ein umfangreiches Netz von Autobahnen zur Folge hat. Dadurch geht eine nicht unherhebliche Gefahr vom Straßenverkehr und von Stomleitungen aus. Eine andere Gefahr stellen wildernde Haushunde dar. Die Populationen der Nordbahia-Springaffen sind klein und fragmentiert, was genetischen und demographischen Risiken Vorschub leistet. Angesichts der kleinen Körpergröße dieser Primaten ist der Jagddruck, der vom Menschen ausgeht, wahrscheinlich vernachlässigbar. Allerdings stieß man bei Untersuchungen auf Nordbahia-Springaffen, die als Haustiere gehalten wurden.