Gelbohr-Büschelaffe
Der Gelbohr-Büschelaffe oder Weißohr-Seidenaffe (Callithrix aurita) ist ein kleiner, südamerikanischer Primat aus der Gruppe der Neuweltaffen (Platyrrhini).
Er lebt in Waldrestbeständen der brasilianischen Bundesstaaten Rio de Janeiro, São Paulo und Minas Gerais. Sie sind die am südlichsten verbreitete Art der Gattung Callithrix [1][4].
Lebensraum
Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita) trifft man in subtropischen Wäldern in Höhenlagen zwischen 400 und 500 m an. Zwar nutzen sie alle Teile des Waldes, scheinen aber eher unterhalb von 5 m auf Nahrungssuche zu gehen. Sie kommen nicht auf den Boden, außer wenn sie fressen [2].
Aussehen
Der Körper des Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita) ist meist schwarz, wobei der Rücken dunkelbraun oder schwarz gestreift ist. Der Schwanz ist schwarz-grau geringelt und an der Unterseite schwarz bis ocker. Die Stirn hat weiße Flecken, ist sonst ocker bis weißlich, die Krone vorn ist goldgelb oder hellbraun. Das augenfälligste Merkmal sind die extrem langen weißen Haare, die aus den Ohren wachsen. Die unteren Schneidezähne sind im Vergleich zu anderen Mitgliedern der Gattung Callithrix klein, weil Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita) ihre Schneidezähne nicht dazu benutzen, um durch Perforieren der Baumrinde an Pflanzenexsudate zu kommen [1][2][3]. Die kleinen Primaten erreichen ein Gewicht zwischen 400 und 450 g [5].
Ernährung
Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita) sind in erster Linie Insektenfresser. Ihre Nahrung besteht aus Ameisen, Termiten, Larven, Raupen, Gallwespen und anderen, großen geflügelten Insekten. Anders als andere Marmosetten ernähren sie sich nicht von pflanzlichen Exsudaten [2].
Fortpflanzung und Verhalten
Nach einer Tragzeit von etwa 170 Tagen bringen die Weibchen der Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita) einmal pro Jahr meist Zwillinge zur Welt. Die Geburten finden im Frühjahr statt [1].
Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita) leben in sozialen Gruppen. Einzelne Affen können zu diesen jederzeit hinzustoßen, oder sie verlassen. Wegen ihrer Fellfärbung sind die kleinen, agilen Primaten schwer zu entdecken und zu beobachten [2].
Bedrohungen
Die großflächige Zerstörung der Wälder im Verbreitungsgebiet des Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita), vor allem im Tal entlang des Rio Paraiba, stellt eine große Bedrohung für diese Art dar. Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita) könnten noch in einigen Tieflandwäldern im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro vorkommen, sind aber in den Wäldern des Bundesstaates São Paulo bereits ausgestorben [6] .
Gelbohr-Büschelaffen (Callithrix aurita) werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) aufgrund der geringen Populationsgröße und dem anhaltenden Abwärtstrend der Bestände als gefährdet (Vulnerable) eingestuft. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass es insgesamt weniger als 10.000 geschlechtsreife Affen gibt, und keine der fragmentierten Populationen aus mehr als 1.000 Tieren besteht [6].