Rotbärtiger Mönchsaffe



Der Rotbärtige Mönchsaffe oder nur Mönchsaffe (Pithecia monachus), auch als Pithecia hirsuta bekannt, ist im Nordwesten Brasiliens, in Kolumbien, Ecuador und Peru beheimatet [1]. Dort bewohnen sie als baumlebende Primaten die oberen Regionen der gut entwickelten Regenwälder.

Lebensraum

Da sie sehr nervös auf menschliche Störungen reagieren, gibt es über das Leben von Pithecia monachus nur sehr wenige wissenschaftliche Daten. Man weiß jedoch, dass sie die höchsten Bäume (10-35 Meter hoch) als Lebensraum bevorzugen und in den meisten Fällen die einzigen Primaten sind, die diese Nische besetzen [2].

Verbreitung

Pithecia monachus wurde bisher nur sehr wenig erforscht - möglicherweise aus zwei Gründen: Sie lassen sich nicht gut in Gefangenschaft halten und sterben dort früh; und sie lassen sich in der Wildnis wegen ihrer Scheu und der Höhe ihres Lebensraumes sehr schlecht beobachten.

Steckbrief

Aussehen

Sakisaffen sind im Allgemeinen durch ihre geringe Größe von 30-50 cm und durch sehr schwere, dicke und nicht zum Greifen geeignete Schwänze gekennzeichnet, die etwa 25-55 cm lang sind [1]. Das Gesicht des Mönchsaffen ist zum Teil nackt, jedoch mit einem Bart und einer Haube aus schwarzem Kraushaar versehen, das die Stirn bedeckt. Die Nasenlöcher sind seitlich auf dem Gesicht positioniert [3]. Sakis sind in der Regel schwarz, ihre Hände und Füße sind etwas heller.

Die Schädelmorphologie von Pithecia monachus ist unverwechselbar: die Augenhöhlen sind von der Gehirnschale durch eine frontale Vertiefung getrennt. Die Schneidezähne sind nach vorn gerichtet, die langen Eckzähne dienen dazu, die harten Schalen von Früchten aufzubrechen. Sie haben vierhöckrige Molare mit tiefen Becken [4].

Die Hände der Mönchsaffen ähneln denen von Brüllaffen (Aloutta) , indem sie eine Trennung zwischen dem zweiten und dritten Finger aufweisen [2]. Jedes Finger- und Zehenglied hat einen Nagel und die vorderen Gliedmaßen sind besonders gut dafür geeignet, am Ende eines Sprungs kraftvoll nach einem Ast zu greifen. Ihre Hinterbeine haben sich an schnelle und weite Sprünge angepasst. Als baumbewohnende Primaten verfügen Mönchsaffen über stereoskopisches Sehen [3][2][1][4].

Fortplanzung

Mönchsaffen ziehen pro Fortpflanzungssaison nur ein einzelnes Junges auf, und so besteht eine Familiengruppe durchschittlich aus 4,5 Affen. Der Sexualzyklus der Weibchen dauert etwa 18 Tage. Die Tragzeit beläuft sich auf ungefähr 170 Tage [1].

Gruppenleben und Kommunikation

Mönchsaffen sind tagaktive, sehr scheue Primaten, die sich vierbeinig und springend durch das Geäst fortbewegen. Die Kerngruppen bestehen aus einem monogamen Paar und dessen Nachwuchs, den sie, ähnlich wie Gibbons (Hylobates) in aggressiv verteidigten Revieren großziehen.

Die erwachsenen Tiere erkennen ihren Partner an hochspezialisierten Lauten. Akustische Signale, die aus Quietschen, Pfeifen und Trillern bestehen, zeigen leichte Aggression an. Bellen und Gruzen stellt ein höheres Maß an Aggression dar, und schließlich ist Brüllen ein Zeichen extremer Aggression. Mönchsaffen praktizieren umfangreiches Allogrooming als ein allgemeines Sozialverhalten, das nicht sexuell orientiert oder motiviert ist [5][2].

Nahrung

Mönchsaffen sind frugivor (Fruchtfresser), ernähren sich aber auch von Samen, Nüssen und einigen Insekten. Sie wurden auch dabei beobachtet, wie sie Jagd auf Fledermäuse machten [2][6]. Mönchsaffen benutzen ihre großen Eckzähne, um die Nahrung vor der Einnahme aufzubrechen. Die hohen Ansprüche an die Qualität der Nahrung beschränken ihre Ausbreitung, da die Futtergegend genügend proteinreiche Nahrung für die Familiengruppe liefern muß [7][2][6].

Schutz

Diese Art wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als nicht gefährdet (Least concern) eingestuft, da man davon ausgeht, dass es immer noch große Populuationen im oberen Amazonasbecken gibt. Mönchsaffen sind in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) gelistet, der den internationalen Handel mit diesen Primaten oder deren Körperteilen beschränkt.


Systematik


Literatur

[ 1 ] Nowak, 1999; [ 2 ] Moynihan, 1976; [ 3 ] Flannery, 2004; [ 4 ] Seth und Seth, 1986; [ 5 ] Hernandez-Camacho und Cooper, 1976; [ 6 ] Terborgh, 1983; [ 7 ] Hershkovitz, 1981; [ 8 ] Rowe, N. 1996