Marmorgesichtstamarin
Der Marmorgesichtstamarin (Saguinus inustus) ist ein kleiner südamerikanischer Primat aus der Gruppe der Neuweltaffen (Platyrrhini).
Die tagaktiven, baumlebenden Primaten sind von Brasilien bis in den Westen Kolumbiens zwischen den Flußläufen des Rio Negro und Rio Japurá verbreitet. Dort bewohnen sie Regenwälder, in deren Bäumen sie sich vierbeinig springend und kletternd auf den Ästen fortbewegen [1][4].
Aussehen
Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) erreichen eine Körperlänge von etwa 23 cm, hinzu kommt der Schwanz mit ungefähr 36,5 cm. Wie schwer die kleinen Primaten werden können, ist nicht bekannt [3].
Das Fell des Marmorgesichtstamarins (Saguinus inustus) ist einheitlich schwarz, das Gesicht ohne Pigmentierung wirkt fleckig. Die schwarzen Ohren sind nicht behaart. Die Schnauze weist auf jeder Seite einen weißen Fleck auf. Auch der Bereich der Genitalien ist weiß [3].
Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) können ihre Daumen nicht den anderen Fingern gegenüberstellen und die Nägel der Finger und Zehen sind zu Krallen umgewandelt. Eine Ausnahme davon sind die Großzehen, die Nägel besitzen. Im Gegensatz zu den Marmosetten haben Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) wie alle Tamarine Eckzähne, die größer als die Schneidezähne sind. Daher sind sie nicht in der Lage, die Rinde der Bäume abzunagen, um an deren Exsudate zu gelangen, wie die Krallenaffen [1].
Nahrung
Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsarten, darunter Insekten, reife Früchte, Baumsäfte und Nektar [2]. Wenn sie Exsudate aufnehmen, klammern sie sich vertikal an die Bäume, indem sie ihre Krallen in die Rinde schlagen [2]. Sie können nur Exsudate aufnehmen, die bereits von selbst aus dem Baum heraustreten [2].
Gruppenleben
Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) leben in Gruppen von nicht mehr als 10 Individuen, die nicht untereinander verwandt sind. Die Gruppen bestehen aus mehreren Männchen und mehreren Weibchen (engl. multimale-multifemale) und sind hauptsächlich polyandrisch geprägt, obwohl auch Polygynie und Monogamie vorkommen [2].
Der Nachwuchs der Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) wird von allen Erwachsenen betreut, dazu gehören wie bei vielen Krallenaffen üblich, auch die Männchen [2].
Gefahren
Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) beobachtet man oft in der Nähe von Dörfern einheimischer Indianer. Allerdings sind die Landflächen von Indianern kultiviert oder durch Brandrodung in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt worden, so dass ihr natürlicher Lebensraum fast nicht mehr vorhanden ist. Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) werden wahrscheinlich nicht bejagt, jedoch werden sie oft als Haustiere gehalten [5].
Die Populationen scheinen stabil zu sein, daher stuft die Weltnaturschutzunion (IUCN) Marmorgesichtstamarine (Saguinus inustus) derzeit als nicht gefährdet ein [5].