Rotbauchtamarin



Der Rotbauchtamarin (Saguinus labiatus) ist ein südamerikanischer Primat der Unterordung Platyrrhini, der vor allem in Brasilien und Peru verbreitet ist.

Sein bevorzugter Lebensraum sind Sümpfe sowie primäre und sekundäre Wälder [1].

Verbreitung

Aussehen

Das Fell dieser Primaten ist auf dem Rücken schwarz-silbrig marmoriert, wobei die Kehle und der obere Bereich des Brustkorbs schwarz sind. An der Krone befindet sich ein goldener, rötlicher oder kupferfarbener Streifen sowie ein grauer, schwarzer oder silberner Fleck. An Wangen und Mund verläuft ein feiner weißer Streifen [2].

Steckbrief

Rotbauchtamarine (Saguinus labiatus) haben eine Kopf- Rumpflänge von 23 - 30 cm und eine Schwanzlänge von 34 - 41 cm.

Ihre auffälligsten Merkmale sind die weißen Haare um Lippen und Nase [2] und die hellen, rötlich oder orangefarbenen Haare auf dem Bauch, die bis zur Brust hinaufreichen können[1]. Der Schwanz ist nicht zum Greifen fähig [2]. Die Rotbauchtamarine (Saguinus labiatus) sind recht kleine Affen [4]. Die Vorderbeine sind kürzer als die Hinterbeine. Alle Finger und Zehen, mit Ausnahme der Großzehe, haben Krallen anstatt Nägel [1].

Fortpflanzung

Über das Paarungsverhalten von Rotbauchtamarinen (Saguinus labiatus) liegen keine Informationen vor. Die Fortpflanzungsaktivitäten der Rotbauchtamarine (Saguinus labiatus) sind aber von Oktober bis Dezember am höchsten. In der Regel pflanzen sich nur die dominanten Weibchen einer Gruppe fort, da sie Pheromone produzieren, die den Sexualzyklus der anderen Weibchen unterdrücken. Die Tragzeit dauert zwischen 140 - 150 Tage [2], der Nachwuchs wird gemeinsam von der ganzen Gruppe aufgezogen [3].


Systematik

Verhalten

Rotbauchtamarine (Saguinus labiatus) verfolgen mehrere Strategien, um Raubtieren zu entgehen. Dazu gehört, dass sie sich schon vor der Dämmerung zurückziehen, erhöhte Wachsamkeit und sorgfältige Auswahl der Schlafplätze. Es gibt großen Zusammenhalt in den sozialen Gruppen, so stellen sie Wachposten auf, die nach Räubern Ausschau halten. Zwitscherlaute dienen dazu, den eigenen Standort zu verkünden, sowie Artgenossen über mögliche Gefahren zu informieren. Die Schlafplätze in den Bäumen liegen in der Regel 12 - 18 m über dem Boden [2].

Nahrung

Rotbauchtamarine (Saguinus labiatus) ernähren sich von reifen Früchten, Insekten und Nektar. Sie fangen die Insekten von den Blättern in unteren und mittleren Ebenen der Baumschichten, dabei schleichen sie sich versteckt hinter dichtem Laub an ihre Beute an und stürzen sich dann auf sie, sobald sie nahe genug herangekommen sind [3].

Bedrohungen

Es gibt keine Hinweise auf größere Bedrohungen der Rotbauchtamarine (Saguinus labiatus), obwohl sie anfällig auf die Zerstörung und Fragmentierung der Wälder in der westlichen Region Pando Boliviens und in Peru reagieren. Die Art wird kaum bejagt, jedoch werden die kleinen Affen oft als Haustiere gehalten. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft Rotbauchtamarine daher als „nicht gefährdet“ (least concern) ein [5].

Vom Rotbauchtamarin (Saguinus labiatus) sind drei Unterarten bekannt.

  • S. l. labiatus ist in Brasilien, Bolivien sowie im gesamten Südosten Perus südlich des Rio Ipixuna zwischen den Flußläufen des Rio Purus und des Mio Madeira verbreitet.
  • S. l. rufiventer ist südlich des Rio Solimões zwischen den Flußläufen des Rio Madeira und des Rio Purus und im Süden bis zum Rio Ipixuna verbreitet.
  • S. l. thomasi ist in Brasilien zwischen Rio Japurá und Rio Solimões verbreitet.

Literatur

[1] MacDonald, 1987; [2] Rowe und Goodall, 1996; [3] Rylands, 1993; [4] Jenkins, 1974; [5] Mittermeier, R.A. & Wallace, R.B. 2008. Saguinus labiatus. In: IUCN 2009. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2009.2. <www.iucnredlist.org>. Downgeloaded am 23. Februar 2010.

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