Geoffroy-Perückenaffe
Der Geoffroy-Perückenaffe (Saguinus geoffroyi) ist im Nordwesten Kolumbiens, in Panama und Costa Rica verbreitet.
Lebensraum
Der Geoffroyperückenaffe (Saguinus geoffroyi) lebt in verschiedenen Arten von Wald, einschließlich Primär-und Sekundärwald und trockenem und feuchtem Regenwald. Wanderer treffen ihn auch manchmal im Metropolitan Park, einem Erholungsgebiet innerhalb der Stadtgrenzen Panama City's an.
Wie alle Krallenaffen sind die Tiere tagaktiv und leben in den Bäumen. Im Gegensatz zu anderen Neuweltaffen steigt der Geoffroyperückenaffe (Saguinus geoffroyi) gelegentlich auf den Boden herunter. In den Gruppen, die ein gewisses Maß an Territorialität an den Tag legen, leben im Allgemeinen 3 bis 5 Affen, machmal können es bis zu neun Affen sein. Die Populationsdichte auf der Insel Barro Colorado in Panama liegt im Bereich zwischen 3,6 und 5,7 Affen pro Quadratkilometer, auf dem Festland kommen etwa 20 bis 30 Affen auf einen Quadratkilometer. Die Territorien, die gegen fremde Artgenossen verteidigt werden, umfassen eine Fläche zwischen 9,4 bis 32 ha. Im Durchschnitt legen sie innerhalb dieser Grenzen, wenn sie sich auf Nahrungssuche befinden, 2 km pro Tag zurück.
Aussehen
Das Fell der Geoffroyperückenaffen ist auf dem Rücken schwarz mit rostgelben Haaren. Die Halsseiten, die Arme und der Bereich des oberen Brustkorbs sind weißlich. Die Bauchseite ist von weißer bis gelblicher Farbe. Der schwarze Schwanz ist zum Ansatz hin mit rötlichen Haaren besetzt. Die Gesichtshaut des Primaten ist am Kopf und an der Kehle schwarz und weist weiße, kurze Haarstreifen auf. Oben auf dem Kopf befindet sich eine keilförmige, weiße Haube, die sich stark vom rötlichen Mantel abhebt.
Nahrung
Der Geoffroyperückenaffe (Saguinus geoffroyi) ernährt sich recht abwechslungsreich von Früchten, Insekten und Baumsäften sowie von grünen Pflanzenteilen. Die Ernährung variiert saisonal. Eine Studie von Paul Garber ergab, dass die Ernährung zu 40 % aus Insekten, zu 38 % aus Früchten, zu 14 % aus Baumsäften (fast ausschließlich von Anacardium excelsum, einem Cashew-Baum) und zu 8 % aus anderen Elementen besteht. Eine weitere Studie zeigte, dass sich auf Barro Colorado Island die Nahrung zu 60 % aus Früchten, zu 30 % aus Insekten und zu 10 % aus anderen grünen Pflanzenteilen, darunter großen Mengen an Säften des Guanacaste Baums (Enterolobium Cyclocarpum) zusammensetzte. Andere Studien zeigten eine ausgewogene Ernährung mit gleichen Anteilen an Insekten (meist Heuschrecken) und Früchten. Im Gegensatz zu den Marmosetten können Tamarine mit ihren Zähnen keine Bäume "anzapfen" um an die Säfte zu gelangen, somit nimmt der Geoffroyperückenaffe (Saguinus geoffroyi) Baumsäfte nur auf, wenn sie ohne weiteres verfügbar sind. In einer Studie beobachtete man Geoffroyperückenaffen wie sie Wasser aus Blüten des Balsabaumes (Ochroma pyramidale) tranken. Allerdings geht man davon aus, dass sie, ähnlich wie andere Tamarine, Wasser in der Regel aus Baumlöchern trinken.
Fortpflanzung
Geoffroyperückenaffe (Saguinus geoffroyi) können während des ganzen Jahres gebären, wobei aber die Geburtenrate von April bis Juni am höchsten ist. Der Nachwuchs kommt nach einer Tragzeit von etwa 145 Tagen zur Welt und wiegt bei der Geburt zwischen 40 und 50 g. Der Körper ist bereits vollständig mit schwarzem Fell bedeckt, wobei das Gesicht weiß ist.
Wie alle Krallenaffen paaren sich Geoffroyperückenaffe (Saguinus geoffroyi) mit wechselnden Partnern, wobei die Männchen stark zur elterlichen Fürsorge beitragen. Sie tragen die Jungen sogar öfter als die Weibchen, auch ein Großteil der Fellpflege fällt in ihren Aufgabenbereich. Auch ältere Geschwister betreuen die Jungen, obwohl die Kleinen es vorziehen, von den Eltern getragen zu werden. Bereits im Alter von 2 bis 5 Wochen beginnen die Kleinen im Geäst herumzuturnen. Sie nehmen im Alter von 4 bis 7 Wochen feste Nahrung zu sich, sind nach 10 bis 18 Wochen weitgehend selbstständig und nach 15 bis 25 Wochen vollständig entwöhnt. Die Geschlechtsreife wird nach etwa 2 Jahren erreicht. Die Lebenserwartung liegt bei bis zu 13 Jahren.
Kommunikation
Eine Reihe verschiedener Vokalisationen wurden bei den Geoffroyperückenaffen (Saguinus geoffroyi) identifiziert - so geben sie Laute von sich, die in etwa wie Pfeifen, Zwitschern oder Trillern klingen. Darunter gibt es auch laute und scharfe Noten sowie andere Laute, die sich wie Nießen anhören, sowie lange Krächzlaute.
Gefahren
Der Geoffroyperückenaffe (Saguinus geoffroyi) wird von der IUCN in seinem Bestand als "gering gefährdet" klassifiziert. Trotzdem ist die Zahl der Affen in einigen Regionen rückläufig, was vor allem auf den Verlust von Lebensraum zurückzuführen ist. Eine andere Bedrohung geht von der Jagd und vom Tierhandel aus.
Literatur
[1] Rowe, N. (1996). The Pictorial Guide to the Living Primates; [2] Defler, T. (2004). Primates of ColombiaMarsh, L.K., Cuarón, A.D. & de Grammont, P.C. 2008. Saguinus geoffroyi. In: IUCN 2011. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.1. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 27 September 2011.