Wollaffen



Wollaffen (Lagothrix) sind eine Primatengattung der Neuweltaffen Mittel- und Südamerikas, zu der man vier Arten zählt. Wie Brüllaffen sind auch Wollaffen in Bezug auf ihre Körpergröße sexuell dimorph.

Die Arten bewohnen die Regenwälder des westlichen Amazonasgebiets und des Orinoco-Beckens sowie die Wälder an den nordöstlichen Hängen der Anden.

Verbreitung

Wollaffen (Lagothrix) erreichen ein Gewicht von 4 bis 10 kg bei einer Kopf- Rumpflänge von 40 bis 60 cm. Hinzu kommt ein äußerst flexibler Greifschwanz von etwa 60 bis 80 cm Länge. Der Körper ist von einem weichen, wolligen Fell bedeckt. Die Gliedmaßen sind relativ lang, der Kopf ist rund mit einer haarlosen Schnauze.

Lagothrix lagotricha
Reserva Particular do Património Natural Feliciano Miguel Abdala

Als tagaktive Baumbewohner leben Wollaffen (Lagothrix) in Kernruppen von 2 bis 9 Tieren und ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Blättern und Knospen, fressen aber auch einige Wirbellose. Manchmal kommen mehrere Gruppen zusammen, um gemeinsam auf Nahrungssuche zu gehen. Diese Verbände können aus bis zu 60 Affen bestehen. Selten kommen sie auf den Boden herab, aber wenn doch, dann nehmen sie eine aufrechte Haltung ein. Oft hängen sie an ihrem Greifschwanz im Geäst, um Hände und Füße für die Nahrungsaufnahme frei zu haben. Die Tragzeit dauert bei Wollaffen 5 Monate und in der Regel wird ein einzelnes Junges geboren.

Primatologen unterschieden heute vier Arten :

  • Der Graue Wollaffe (Lagothrix cana) ist durch ein graues Fell charakterisiert.
  • Der Braune Wollaffe (Lagothrix lagotricha) weist ein eher bräunliches Fell auf.
  • Der Kolumbianische Wollaffe (Lagothrix lugens) weist ein dunkles Fell auf und bewohnt nur ein kleines Gebiet in Kolumbien.
  • Der Silberne Wollaffe (Lagothrix poeppigii) hat ein rötlichbraunes oder graues Fell, manchmal mit einem silbergrauen Schimmer.

Der seltene und vom Aussterben bedrohte Gelbschwanz-Wollaffe gehört trotz seines Namens nicht zur Gattung Lagothrix, sondern wird in einer eigenen Gattung, Oreonax, geführt.

Systematik


Literatur

Macdonald, D. (2001) The New Encyclopedia of Mammals: 1;. Oxford University Press, London.

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