Hörnchen
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Hörnchen | ||||||||||||
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Ein Goldmantel-Ziesel (Spermophilus lateralis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sciuridae | ||||||||||||
Hemprich 1820 |
Die Hörnchen (Sciuridae) sind eine Familie aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Unter anderem gehören das Eichhörnchen, das Streifenhörnchen und das europäische Ziesel zu dieser Familie.
Insgesamt werden die Hörnchen heute in 51 Gattungen mit etwa 270 bis 280 Arten eingeteilt, wobei die Klassifikation noch im Fluss ist. Hörnchen sind auf der ganzen Welt außer in Australien, Neuguinea, Madagaskar und der Antarktis verbreitet.
Hörnchen sind gekennzeichnet durch einen voll behaarten, oft buschigen Schwanz, die Anzahl von fünf Zehen an den Hinter- und vier Zehen an den Vorderfüßen und große Augen. Die meisten, aber nicht alle Arten sind tagaktiv. Nahrung sind meistens Nüsse und Samen, obwohl sich einige Arten von Insekten ernähren. In den Bäumen lebende Hörnchen sind sehr agile Tiere, die weite Sprünge machen können und sich auch bei Stürzen selten verletzen. Sie bauen ihre Nester in Baumhöhlen oder Astgabeln. Dagegen leben die Erdhörnchen in Gängen, die sie unterirdisch anlegen. Sie bleiben stets in der Nähe dieser Höhlen und fliehen beim Nahen eines Feindes ins Innere.
Systematik
Eine Unterteilung der Hörnchen in Erdhörnchen und Baumhörnchen entspricht nicht den wirklichen Verwandtschaftsverhältnissen, ebenso wenig die traditionelle Systematik, die die Hörnchen in Gleithörnchen (mit Gleitmembran) und Erd- und Baumhörnchen (ohne Gleitmembran) teilte. Die folgende Systematik bis zur Gattungsebene stammt von Michael Carleton und G. Musser (2005), die anhand morphologischer und molekulargenetischer Untersuchungen die Einteilung neu definiert haben:
- Unterfamilie Riesenhörnchen (Ratufinae)
- Riesenhörnchen (Ratufa)
- Unterfamilie Sciurillinae
- Neuweltliches Kleinsthörnchen (Sciurillus)
- Unterfamilie Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
- Tribus Baumhörnchen (Sciurini)
- Neuweltliche Zwerghörnchen (Microsciurus)
- Borneo-Hörnchen (Rheithrosciurus)
- Eichhörnchen (Sciurus)
- Mittelamerikanisches Berghörnchen (Syntheosciurus)
- Rothörnchen (Tamiasciurus)
- Tribus Gleithörnchen (Pteromyini)
- Furchenzahn-Gleithörnchen (Aeretes)
- Schwarze Gleithörnchen (Aeromys)
- Haarfuß-Gleithörnchen (Belomys)
- Namdapha-Gleithörnchen (Biswamoyopterus)
- Kaschmir-Gleithörnchen (Eoglaucomys)
- Felsgleithörnchen (Eupetaurus)
- Neuweltliche Gleithörnchen (Glaucomys)
- Pfeilschwanz-Gleithörnchen (Hylopetes)
- Horsfield-Gleithörnchen (Iomys)
- Kleinstgleithörnchen (Petaurillus)
- Riesengleithörnchen (Petaurista)
- Zwerggleithörnchen (Petinomys)
- Echte Gleithörnchen (Pteromys)
- Rauchgraues Gleithörnchen (Pteromyscus)
- Komplexzahn-Gleithörnchen (Trogopterus)
- Tribus Baumhörnchen (Sciurini)
- Unterfamilie Schönhörnchen (Callosciurinae)
- Echte Schönhörnchen (Callosciurus)
- Sunda-Baumhörnchen (Sundasciurus)
- Rotwangenhörnchen (Dremomys)
- Asiatische Zwerghörnchen (Exilisciurus)
- Gestreifte Palmenhörnchen (Funambulus)
- Borneo-Zwerghörnchen (Glyphotes)
- Ferkelhörnchen (Hyosciurus)
- Schwarzstreifenhörnchen (Lariscus)
- Berdmore-Palmenhörnchen (Menetes)
- Braune Zwerghörnchen (Nannosciurus)
- Sulawesi-Zwerghörnchen (Prosciurillus)
- Langnasenhörnchen (Rhinosciurus)
- Sulawesi-Riesenhörnchen (Rubrisciurus)
- Baumstreifenhörnchen (Tamiops)
- Unterfamilie Erdhörnchen (Xerinae)
- Tribus Borstenhörnchen (Xerini)
- Atlashörnchen (Atlantoxerus)
- Afrikanische Borstenhörnchen (Xerus)
- Zieselmäuse (Spermophilopsis)
- Tribus Protoxerini
- Afrikanische Palmenhörnchen (Epixerus)
- Rotschenkelhörnchen (Funisciurus)
- Sonnenhörnchen (Heliosciurus)
- Afrikanische Zwerghörnchen (Myosciurus)
- Afrikanische Buschhörnchen (Paraxerus)
- Ölpalmenhörnchen (Protoxerus)
- Tribus Echte Erdhörnchen (Marmotini)
- Chinesische Rothörnchen (Sciurotamias)
- Ziesel (Spermophilus)
- Antilopenziesel (Ammospermophilus)
- Präriehunde (Cynomys)
- Murmeltiere (Marmota)
- Streifenhörnchen (Tamias)
- Tribus Borstenhörnchen (Xerini)
Etymologie
Die deutsche Bezeichnung Hörnchen leitet sich vom Eichhörnchen ab. Dem liegt die indogermanische Wurzel aig („sich heftig bewegen“) zugrunde. Im Laufe der Zeit ging die alte Bedeutung verloren und man lehnte den ersten Bestandteil an das bekannte Wort Eiche an, den zweiten an Horn, mit dem es aber ursprünglich nichts zu tun hatte. Im 19. Jahrhundert wurde dann die nun für selbständig gehaltene Bezeichnung Hörnchen auf die gesamte Nagetierfamilie angewandt.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
- Malcolm C. McKenna, Susan K. Bell: Classification of Mammals: Above the Species Level. Columbia University Press, 2000 ISBN 0-231-11013-8
- Michael D. Carleton, Guy G. Musser: Order Rodentia. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, S. 745–1600, ISBN 0-8018-8221-4.