Die Haubenlanguren (Gattung Trachypithecus) sind eine Gruppe von Altweltaffen (Catarrhini). Ihre Verbreitung ist in zwei Teile geteilt, ein Teil der Gattung lebt im größten Teil von Südostasien (Nordostindien, Südchina, Borneo, Thailand, Bali und Java), der andere Teil lebt im äußersten Süden Indiens und auf der Insel Sri Lanka.

Haubenlanguren (Gattung Trachypithecus) haben eine eher schlanke Statur mit einem langen Schwanz. Die Fellfärbung variiert je nach Art von schwarz und grau bis orange-gelb. Bei vielen Arten ist die Unterseite heller. Die Haare auf dem Kopf werden oft mit einer Haube verglichen. Ihre Arme sind im Vergleich zu den Beinen sehr kurz. Haubenlanguren (Gattung Trachypithecus) erreichen eine Körperlänge von 40 - 80 cm und ein Gewicht von 5 - 15 kg, wobei Männchen meist größer sind als die Weibchen. Eine Wölbung über den Augen und andere Details, vor allem im Kopf, unterscheiden sie von den Mützenlanguren (Presbytis).

Haubenlanguren (Gattung Trachypithecus) bevorzugen als Lebensraum Regenwälder, gelegentlich trifft man sie aber auch in abgelegenen Bergwäldern an. Sie verbringen den größten Teil des Tages in den Bäumen, wo sie sich auf allen Vieren auf den Ästen fortbewegen - einige Arten sind gute Springer, die auch größere Distanzen von Baum zu Baum überwinden können. Haubenlanguren (Gattung Trachypithecus) sind tagaktive Primaten, die in den frühen Morgenstunden und am Nachmittag am aktivsten sind.

Haubenlanguren (Trachypithecus) - biologie-seite.de.

Haubenlanguren (Gattung Trachypithecus) leben in Gruppen von 5 bis 20 Affen, meist in Harems, d.h. ein einziges Männchen lebt mit mehreren Weibchen zusammen. Junge Männchen verlassen ihrer Geburtsgruppe sobald sie geschlechtsreif sind, oft bilden sie Junggesellengruppen. Wenn ein neues Männchen einen Harem übernimmt wird der bisherige Haremsführer verjagt und oft kommt es bei solchen Gruppenübernahmen zum Infantizid (Kindstötung), wo das neue Männchen alle Säuglinge tötet.

Haubenlanguren (Gattung Trachypithecus) sind territorial, mit lautem Geschrei verteidigen sie ihr Hoheitsgebiet gegen fremde Artgenossen. Können die Eindringlinge nicht abgeschreckt werden, kommt es oft zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Haubenlanguren (Trachypithecus) haben ein gemeinsames Repertoire an Lauten, mit denen sie Mitglieder der Gruppe vor Gefahr warnen. Die gegenseitige Fellpflege spielt eine wichtige Rolle.

Haubenlanguren (Gattung Trachypithecus) sind Pflanzenfresser, die sich in erster Linie von Blättern, Früchten und Knospen ernähren. Um die harten Blätter zu verdauen, entwickelten sie im Laufe ihrer Evolution einen Magen mit mehreren Kammern.

Nach einer Tragzeit von etwa 7 Monaten kommt ein einzelnes Junges zur Welt, Zwillinge sind selten. Neugeborene haben in der Regel ein goldgelbes Fell. Die Mutter bekommt bei der Aufzucht der Jungen Hilfe von anderen Weibchen ("Tanten") des Harems. Sie reichen die Jungen herum, spielen mit ihnen, tragen sie und schmusen mit ihnen, während die Mutter nach Nahrung sucht. Wenn die Mutter stirbt, nimmt sich ein anderes Weibchen des Jungtiers an. Haubenlanguren (Trachypithecus) werden in der zweiten Hälfte ihres ersten Lebensjahrs entwöhnt und erreichen die Geschlechtsreife mit 4 - 5 Jahren. Die Lebenserwartung wird auf 20 Jahre geschätzt.


Systematik

Die News der letzten 7 Tage

31.05.2023
Klimawandel | Meeresbiologie
Meeresspiegel, Monsun und die Entwicklung von Koralleninseln
Koralleninseln drohen angesichts des steigenden Meeresspiegels langsam zu versinken.
31.05.2023
Anthropologie | Bioinformatik | Neurobiologie
Intelligente Gehirne nehmen sich mehr Zeit für schwierige Aufgaben
Haben intelligente Menschen ein "schnelleres" Gehirn?
31.05.2023
Biodiversität | Klimawandel | Ökologie
Entwicklung der Artenvielfalt auf brachliegenden Flächen
In den vergangenen 50 Jahren sind immer mehr Menschen vom Land in die Stadt gezogen - Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in oder nahe einer Stadt.
31.05.2023
Bionik, Biotechnologie und Biophysik | Mikrobiologie
Mikroben unter Strom
Bei der mikrobiellen Elektrosynthese nutzen Mikroorganismen CO2 und Elektrizität, um zum Beispiel Alkohol zu produzieren.
30.05.2023
Mikrobiologie | Neobiota
Frosch mit Fracht: Invasive Arten kommen nicht allein
Senckenberg-Forschende haben neues invasionsbiologisches Konzept, die „nested invasions“ (verschachtelte Invasionen) vorgestellt.
27.05.2023
Klimawandel | Ökologie
Küsten als Klimaschützer
Die Küstenökosysteme in acht von zehn Weltregionen sind eine Netto-Treibhausgas-Senke.
26.05.2023
Biochemie | Klimawandel | Mikrobiologie
Mikroorganismen sind entscheidend für die Speicherung von Kohlenstoff in Böden
Laut einer neuen Studie spielen Mikroorganismen eine entscheidende Rolle bei der Kohlenstoffspeicherung in Böden.
26.05.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft | Mikrobiologie | Mykologie
Raps und der Feind im Boden
Nutzpflanzen haben einen hohen Nährwert, das macht sie für uns Menschen essenziell – und auch attraktiv für schädliche Mikroorganismen.
25.05.2023
Meeresbiologie | Mikrobiologie | Ökologie
Unterwasserschall stört Meeresorganismen bei der Nahrungsaufnahme
Viele Meeresbewohner wie etwa Fische, Meeressäuger oder auch Krebstiere produzieren und nutzen Schall für ihre Navigation, Fortpflanzung oder Beutejagd.
18.05.2023
Biodiversität | Taxonomie
Neue Erkenntnis: Die Vielfalt des Lebens wurd durch Dark Taxa bestimmt
20 Insektenfamilien weltweit sind für 50 Prozent der Artenvielfalt der Fluginsekten verantwortlich – egal ob auf heimischen Wiesen oder in tropischen Wäldern.