Südbahia-Springaffe
Der Südbahia-Springaffe (Callicebus melanochir) lebt in den atlantischen Küstenwäldern Brasiliens zwischen dem rechten Ufer des Rio Paraguaçu (Bundesstaat Bahia) und dem linken Ufer des Rio Mucur im Norden des Bundesstaates Espírito Santo (Hershkovitz, 1990).
Lebensraum
Die Savannen Zentral-Brasiliens, die Cerrados, stellen eine natürliche Barriere für die Ausbreitung der Springaffen dar und so ist es wahrscheinlich, dass sich das Gebiet der Südbahia-Springaffen (Callicebus melanochir) westlich nicht weiter als Montes Claros im Bundesstaat Minas Gerais erstreckt. Nach Norden erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis zum Rio Paraguaçu, wo es an die Gebiete des Coimbra-Springaffen (C. coimbrai) und des Nordbahia-Springaffen (C. barbarabrownae) stößt. Nach Süden könnte sich das Gebiet über 300 Kilometer bis zum Rio Doce erstrecken, doch die Wälder dieser Regionen wurden durch Viehweiden ersetzt und neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass es dort keine Springaffen mehr gibt.
Taxonomie
Innerhalb der Gattung Callicebus zählt man den Südbahia-Springaffen (Callicebus melanochir) zur personatus-Gruppe, zu der noch C. nigrifrons, C. personatus, C. coimbrai und C. barbarabrownae gehören.
Ökologie
Der Südbahia-Springaffe ist ein Bewohner der atlantischen Wälder Brasiliens. Über die Ökologie und das Verhalten der personatus-Gruppe gibt es nur sehr wenige Studien, doch über C. melanochir einige wenige Untersuchungen im Bundesstaat Bahia. Danach leben die Südbahia-Springaffen in kleinen Familiengruppen, die ein Revier von 22-24 Hektar beanspruchen und bei der Nahrungsuche täglich etwa 1 Kilometer zurücklegen. Dier Nahrung umfasst hauptsächlich fleischige Fruchtstücke, Samen und junge Blätter (Müller 1996),(Heiduck 1997). Eine Gruppe im Serra do Teimoso Reserve in Jussari ernährte sich zu 90% von Früchten, ergänzt durch Blätter, Blüten und andere Pflanzenteile (Cardoso and Santos 2005).
Südbahia-Springaffen bewohnen die am weitesten entwickelten und bevölkerungsreichsten Regionen Brasiliens, so wundert es nicht, dass sie erheblich unter dem Verlust von Lebensraum leiden. Die Wälder sind heute sehr fragmentiert und die gesamte, verbliebene Waldfläche dieser Region schätzt man auf 5 - 10%. Die Reduzierung der zur Verfügung stehenden Lebensräume für die ost-brasilianischen Springaffen ist im Gange, vor allem wegen Viehhaltung und Landwirtschaft. Angesichts ihrer kleinen Körpergröße ist der Druck, der von der Jagd ausgeht, wahrscheinlich vernachlässigbar.