Campbell-Meerkatze
Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) sind kleine, tagaktive Primaten und gehören zur Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae).
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Gambia und dem Senegal nördlich des Casamance Flusses bis nach Ghana zum Volta Fluss [3].
Taxonomie
Es gibt zwei Unterarten: Die Ausbreitung von Cercopithecus c. campbelli reicht von Gambia im Westen bis zum Cavally Fluss an der Grenze von Liberia zur Elfenbeinküste. Cercopithecus c. lowei reicht vom Cavally Fluss (Elfenbeinküste) im Westen bis zum Volta-Fluss in Ghana im Osten. Letztere Unterart kommt zusätzlich auf der Insel Caravela (Guinea-Bissau) im Bijagos Archipel vor [2].
Aussehen
Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) sind auf Rücken und Krone gelblich-grau gefärbt, das Hinterteil ist dunkelgrau. Das Kinn und die Bauchseite sind weiß. Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) haben rosa Lippen, einen gelben Backenbart und - je nach Unterart - ein weißes oder gelbes Stirnband. Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) sind sexuell höchst dimorph, was sich hauptsächlich in der Körpergröße und dem Gewicht äußert. Männchen wiegen rund 4,3 kg, Weibchen etwa 2,2 kg. Männchen erreichen eine Körperlänge einschließlich Kopf von durchschnittlich 49,8 cm, hinzu kommt der Schwanz mit 72,3 cm. Weibchen sind erheblich kleiner - sie erreichen eine Körperlänge von durchnittlich 40 cm, ihr Schwanz ist rund 63,8 cm lang [4].
Ernährung
Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) ernähren sich in erster Linie von Früchten, die 78% ihrer Gesamternährung ausmachen. Der Anteil an tierischer Beute liegt bei 15,2%, gefolgt von Blättern und Blüten mit 6,5%. Die kleinen Primaten nutzen nicht weniger als 47 Pflanzenarten, darunter auch Kulturpflanzen des Menschen, wie etwa unreife Früchte des Mangobaums. Einige Tiere wurden beobachtet, wie sie Spinnennetze zu sich nahmen [1][4].
Lebensraum
Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) leben in einer Vielzahl tropischer Waldtypen, darunter Tieflandwälder, Galeriewälder, Mangrovenwälder und Baumsavannen. Beide Unterarten sind in sekundären Wäldern und landwirtschaftlich wenig genutzen Flächen heimisch [3].
Verhalten
Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) sind hauptsächlich Baumbewohner, die manchmal auf den Boden kommen - mit 20 % ihrer Zeit, die sie auf dem Boden verbringen, sind sie führend unter den Meerkatzen, keine andere Art kommt so oft auf den Boden. Ihre Nahrung suchen sie in erster Linie im Unterwuchs der Wälder, jedoch halten sie sich mit 54% ihrer Zeit meist in den mittleren Ebenen auf, gefolgt von 32% in den unteren Ebenen und von 14% in den oberen Ebenen [4].
Kommunikation
Das Männchen ist sehr wachsam, oft hält es sich etwas höher als seine Artgenossen auf und gibt bei jedem Anzeichen von Gefahr laut rufend Alarm. Dieser Alarmruf hört sich an wie ein lauter "Nieser", etwa wie crr crr. Andere Laute des Männchens sind ein lautes Quaken und dröhnendes Schreien. Diese Vokalisationen hört man hauptsächlich zwischen 8 und 15 Uhr, oft während oder nach einem Gewitter oder wenn sich Schlangen, wie etwa Kobras, in der Nähe befinden [4].
Das häufigste agonistische Verhalten ist das Wippen mit dem Kopf, wobei das Stoßen mit dem Kinn eine weniger aggressive Drohgebärde ist. Subadulte und Jugendliche sind die aktivsten Gruppenmitglieder, sehr neugierig und meistens die ersten, die unbekannte Objekte in Augenschein nehmen. Das dominante Alpha-Männchen verhält sich gegenüber anderen, geschlechtsreifen Männchen sehr aggressiv, die letztendlich mit gleichaltrigen Geschlechtsgenossen und peripheren Weibchen in die Gruppe einwandern. Bei Gruppenübernahmen ist Infantizid (Kindstötung) beobachtet worden [4].
Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) bilden gemischte Artengruppen mit allen Arten von Affen, die mit ihnen den Lebensraum teilen, vor allem mit Kleinen Weißnasenmeerkatzen (Cercopithecus petaurista) und Dianameerkatzen (Cercopithecus diana) [4].
Bedrohung
Campbell-Meerkatzen (Cercopithecus campbelli) sind durch den Verlust von Lebensraum durch Abholzung und durch kommerzielle Jagd (Buschfleisch) bedroht. Allerdings können diese Primaten auch in gestörten Habitaten überleben, und so ist die Art als Ganzes in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebietes noch relativ häufig. Die Weltnaturschutzunion stuft Campbell-Meerkatzen daher als nicht gefährdet (Least Concern) ein [3].