Formosa-Makak
Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) oder Rundgesichtsmakaken sind endemisch auf Taiwan. Das Hauptverbreitungsgebiet umfasst die zentralen Bergketten Taiwans, einige lokale Subpopulationen leben verstreut in Resten der angrenzenden Tieflandwälder.
Ausgehend von der gesamten Waldfläche Taiwans schätzt man die Gesamtfläche ihres Lebensraums auf 19.501 km². Obwohl Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) früher auch in den Küstengebieten lebten, sind sie nun aufgrund menschlicher Einflüsse dort weitgehend auf die Berglandschaften landeinwärts beschränkt.
In Japan gibt es an vier Orten eingeführte, wilde Populationen: Oshima südlich von Tokio, Nojima südlich von Nagoya, in der Präfektur Wakayama südlich von Osaka, wo sie mit Rotgesichtsmakaken (Macaca fuscata) hybridisieren, und auf der Shimokita Halbinsel im Norden Honshus [3].
Lebensraum
Der primäre Lebensraum der Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) ist immergrüner Laubwald. Ferner bewohnen sie Mischwälder, Nadelwälder und Bambuswälder [3]. Die Art ist sehr anpassungsfähig und so kann man sie auch in Sekundärwäldern und in übriggebliebenen Waldinseln antreffen, aber auch auf landwirtschaftlichen Flächen, wo sie zu einem Ärgernis werden können. Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) können in Höhenlagen bis zu 3.600 m leben, der Großteil der Populationen lebt jedoch in den Laubwäldern zwischen 1.000 und 1.500 m Höhe [6].
Aussehen
Das Fell der Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) ist dunkelgrau bis braun gefärbt. Sie erreichen eine Körperlänge von 36 bis 45 cm, hinzu kommt der Schwanz mit 26 bis 46 cm. Erwachsenen Affen wiegen in der Regel 5 bis 12 kg, obwohl einige Männchen über 18 kg schwer werden können. Die Haare sind weich, im Winter von dunkelgrauer, im Sommer eher von olivgrüner Farbe. Die Bauchhaut ist leicht blau [2][4].
Ernährung
Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) sind tagaktive Primaten aus der Gruppe der Altweltaffen (Catarrhini), sie bewegen sich sowohl auf dem Boden als auch in den Bäumen vierbeinig fort [2]. Bei der Nahrungssuche nutzen sie ihre Backentaschen, um die aufgelesene Nahrung zu einem späteren Zeitpunkt zu verzehren. Formosa-Makaken ernähren sich von Früchten, Blättern, Beeren, Samen, Knospen, jungen Trieben, sowie von Insekten und kleinen Wirbeltieren. Sie fallen gelegentlich über Kulturpflanzen des Menschen her [8].
Fortpflanzung
Angesichts des Sexualdimorphismus bei Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) gehen Wissenschaftler davon aus, dass das Paarungssystem polygyn geprägt ist [4]. Paarungszeit ist von November bis Januar, wenn das Angebot an Früchten am höchtsten ist. Geburten finden von April bis Juni statt. Während des Sexualzyklus schwillt das Perineum der Weibchen an, damit signalisieren sie den Männchen, dass sie paarungsbereit sind. Nach einer Tragzeit von etwa 165 Tagen bringen die Weibchen ein einzelnes Junges zur Welt, das bei der Geburt rund 400 g wiegt. Weibchen gebären erstmals im Alter von 4 - 5 Jahren, bis zum Alter von 9 Jahren bringen sie in der Regel alle zwei Jahre, danach jährlich Nachwuchs zur Welt [8].
Wie bei den meisten Makaken (Macaca) werden die Säuglinge für etwa ein Jahr gestillt und sind in der Regel nach etwa 2 Jahren selbstständig. Junge Weibchen pflegen aber oft lebenslange Beziehungen zu ihren Müttern [2][4][7][8]. Die Weibchen bleiben in ihrer Geburtsgruppe, während Männchen kurz vor der Geschlechtsreife abwandern und für eine gewisse Zeit zu Einzelgängern werden oder sich einer Junggesellengruppe anschließen. Das Hierarchiesystem unter den Gruppenmitgliedern basiert auf Matrilinearität [7].
Gruppenleben
Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) leben in sozialen Gruppen mit entweder nur einem Männchen oder mehreren Männchen (2 - 8). In Mehr-Männchen-Gruppen kommen etwa 1,5 Weibchen auf jedes Männchen. Bei kleinen Trupps mit nur einem Männchen beobachtet man während der Paarungszeit einen Zustrom von Junggesellen. Die Reviere der Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) sind zwischen 140 und 1.400 ha groß und überlappen sich teilweise.
Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) werden gelegentlich von Menschen wegen ihres Fleisches gejagt, darüber hinaus fallen sie Raubvögeln zum Opfer. Allerdings sind die primären Fressfeinde die Nebelparder [1][8]. Einige Tiere werden Opfer von Fallenstellern, die es aber primär nicht auf sie abgesehen haben. Die meisten Arten der Gattung Macaca haben in Gefangenschaft eine Lebenserwartung von ungefähr 30 Jahren, jedoch dürften auch Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) dieses Alter in freier Wildbahn kaum erreichen [7].
Gefahren
Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) sehen sich kaum mit größeren Gefahren konfrontiert. Jedoch können lokale Populationen durch den Verlust von Lebensraum, vor allem in niedrigeren Höhenlagen, beeinflusst werden. Außerdem kommt illegale Jagd vor, jedoch erreicht sie nicht ein Niveau, um eine Bedrohung für die Art als ganzes darzustellen [5].
Die Populationen der Formosa-Makaken (Macaca cyclopis) sind stabil und scheinen in einigen Gebieten sogar zuzunehmen. Die Affen leben auf einer Gesamtfläche von mehr als 20.000 km² und Maßnahmen zur Erhaltung scheinen zu funktionieren. Die Weltnaturschutzunion stuft die Art daher als nicht gefährdet (Least Concern) ein [5].