Tonkeana-Makak
Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) sind auf Sulawesi und den Togian Inseln in Indonesien beheimatet.
Ihr Verbreitungsgebiet umfasst den zentralen Teil von Sulawesi und reicht nach Süden bis Latimojong und im Südwesten bis zum Fuß des Toraja Hochlands, wo sie sich mit Mohrenmakaken (Macaca maura kreuzen, im Südosten bis in die Seenregion der südöstlichen Halbinsel, und im Nordwesten bis zur Landenge zwischen Palu und Parigi, wo sie sich mit Macaca hecki kreuzen [1].
Lebensraum
Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) bevorzugen Regenwälder in Höhenlagen bis zu 2.000 m. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, fessen aber auch unreife Blätter, Gliederfüßler, Stiele von neu blühenden Pflanzen. Sie wagen sich auf landwirtschaftliche Flächen, wo sie über Obstbäume, Gemüse und Mais herfallen [3].
Aussehen
Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) sind dunkelbraun bis schwarz. An ihren Backen wachsen hervorstehende, bräunlich-graue bis gelbbraune Büschel. Das gelbbraune Hinterteil hebt sich stark vom dunkleren Körper ab. Tonkeana-Makaken sind sexuell dimorph, was sich u.a. in der Körpergröße bemerkbar macht: Männchen sind mit einer Körperlänge (einschließlich Kopf) zwischen 57,5 und 67,5 cm größer als Weibchen, die etwa 50,0 bis 56,5 cm erreichen. Der Schwanz der Männchen ist zwischen 4,0 und 7,0 cm lang, bei Weibchen zwischen 2,8 und 5,6 cm. Männchen sind auch mit durchschnittlich 10,5 kg deutlich schwerer als Weibchen mit durchschnittlich 8,6 kg [2].
Verhalten
Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) sind tagaktive Primaten, die sowohl in den Bäumen als auch auf dem Boden leben. Ihre Verhaltensweisen sind größtenteils nur von in Gefangenschaft lebenden Gruppen bekannt. Die gegenseitige Fellpflege ist nicht auf verwandte oder dominante Affen beschränkt, Weibchen praktizieren sie häufiger als Männchen. Es gibt Berichte, wonach Konflikte zwischen zwei Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) durch Eingreifen eines dritten Individuums beendet wurden - einer der beiden Streithähne soll dabei einfach umklammert und festgehalten worden sein. Diese nicht-aggressiven Interventionen sind ungewöhnlich, passieren aber auch nur, wenn sich zwei Jugendliche oder zwei Weibchen in den Haaren haben, nie bei zwei erwachsenen Männchen. Das Zeigen der Zähne ist nicht wie bei vielen Makaken (Macaca) eine Unterwerfungsgeste, sondern drückt Freundlichkeit aus und ist während des Spiels häufig zu beobachten [2].
Fortpflanzung
Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) können sich dort, wo ihre Reviere überlappen, mit Grauarmmakaken (Macaca ochreata) kreuzen. Während des Sexualzyklus zeigen die Weibchen Schwellungen im Genitalbereich. In Gefangenschaft gibt es weder eine feste Paarungs- noch Geburtssaison. Das sich paarende Männchen wird häufig von anderen Weibchen belästigt, jedoch reagiert das Männchen als Antwort selten aggressiv. Bei Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) gibt es keine deutliche Hierarchie und in Gefangenschaft ist ihr Sozialsystem offen [2].
Kommunikation
Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) verwenden einige Lautäußerungen zur Kommunikation, so gibt es einen lauten Ruf, den nur Alpha-Männchen von sich geben. Auch gibt es spezifische Laute, die möglicherweise die Zusammengehörigkeit untermauern sollen. Auch Weibchen haben ihre eigenen Laute, die sie zu Beginn des Sexualzyklus und während der Paarung von sich geben. Der Alarmruf ist ähnlich dem des Rhesusaffen (Macaca mulatta). Während feindseligen Interaktionen geben sie rasselnde und kichernde Laute von sich [2].
Gefahren
Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) werden als landwirtschaftliche Schädlinge oft vergiftet und gefangen. Andere Gefahren gehen von der Jagd, dem Haustierhandel und der Umwandlung ihrer Lebensräume, vor allem in Ölpalm- und Kakao-Plantagen, aus [3].
Tonkeana-Makaken (Macaca tonkeana) werden von der Weltnaturschutzsunion als gefährdet (Vulnerable) eingestuft, da Schätzungen zufolge die Populationen in den nächsten drei Generationen (ca. 40 Jahre) um mehr als 30% zurückgehen werden [3].