Rotbauchmeerkatze



Rotbauchmeerkatzen (Cercopithecus erythrogaster) sind kleine, tagaktive Primaten aus der Gruppe der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae).

Sie leben in verstreuten Populationen und Waldflecken im südwestlichen Nigeria westlich und östlich des Niger und dessen Delta sowie im südlichen Benin mit einer Westgrenze bis zum Kouffo Fluß. Eine Population lebt möglicherweise im Togodo Forest in Togo [1].

Es gibt zwei Unterarten [2]: C. e. erythrogaster ist im südlichen Benin verbeitet, C. e. pococki in Nigeria

Steckbrief

Lebensraum

Rotbauchmeerkatzen (Cercopithecus erythrogaster) bevorzugen primäre und sekundäre Feuchtwälder des Tieflands mit Fließgewässern. Dort halten sie sich am liebsten in den unteren Ebenen des Waldes im dichten Unterholz unterhalb von 15 m auf [3].

Aussehen

Rotbauchmeerkatzen (Cercopithecus erythrogaster) haben ein schwarzes Gesicht, eine Halskrause aus weißem Haar unter dem Unterkiefer, eine dreieckige, gelbliche Krone und eine weiße Nase. Der Rücken ist braun-aguti. Die Unterseite des Schwanzes ist blass weiß. Der Bauch variiert von rot in Benin bis grau in Nigeria [3].

Verbreitung

Die Männchen der Rotbauchmeerkatzen (Cercopithecus erythrogaster) erreichen ein Gewicht von etwa 2,9 kg, die Weibchen sind mit 2,4 kg etwas leichter. Die Körperlänge beträgt 45,7 cm (einschließlich Kopf). Die Länge des Schwanzes ist nicht bekannt, sie tragen ihn wie ein vertikales Fragezeichen, mit der Spitze weg von Kopf und Körper [3].

Verhalten

Rotbauchmeerkatzen (Cercopithecus erythrogaster) verhalten sich stets äußerst ruhig. Eine durchschnittliche Gruppe besteht aus 5 Tieren, obwohl Gruppen von bis zu 30 beobachtet wurden. Sie bewegen sich vierbeinig auf dünnen Ästen fort [3].

Ernährung

Rotbauchmeerkatzen ernähren sich von Früchten, Blättern und Insekten. Dort wo sie auf kleine Restbestände von Waldgebieten beschränkt sind, kommt es vor, dass sie über Kulturpflanzen des Menschen herfallen. Bei der Nahrungssuche schließen sie sich oft mit Monameerkatzen (Cercopithecus mona) und Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) zusammen [3].

Bedrohung

Der Lebensraum Wald wurde im Verbreitungsgebiet der Rotbauchmeerkatzen (Cercopithecus erythrogaster) bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Die restlichen Waldinseln sind insbesondere durch Holznutzung und die Umwandlung in landwirtschaftliche Flächen bedroht. Im Niger-Delta ist die Waldschädigung vor allem durch das Fällen großer, kommerziell nutzbarer Bäume nicht mehr zu übersehen. Die Umwandlung in Ackerland hält sich hier aber in Grenzen und so gibt es immer noch geeigneten Lebensraum für diese seltenen Primaten, die aber leider immer noch wegen ihres Fleisches gejagt werden (Bushmeat) [2].

Die Weltnaturschutzunion stuft Rotbauchmeerkatzen (Cercopithecus erythrogaster) als gefährdet (Vulnerable) ein, da die Populationen in den vergangenen 27 Jahren (drei Generationen) vermutlich um 30% zurückgegangen sind, hauptsächlich als Folge der Holznutzung, der Expansion der Landwirtschaft und der Jagd [2].

Systematik


Literatur

[1] Campbell et al., 2008; [2] Oates, J.F., Gippoliti, S. & Bearder, S. 2008. Cercopithecus erythrogaster. In: IUCN 2010. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2010.1. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 05 June 2010; [3] Rowe, 1996