Schopfmangabe
Die Schopfmangabe (Lophocebus aterrimus) ist ein mittelgroßer Primat aus der Gruppe der Altweltaffen (Catarrhini), wo man sie zu den Meerkatzenartigen (Cercopithecidae) zählt.
Die Affen sind Baumbewohner, ihr Verbreitungsgebiet ist auf die Demokratische Republik Kongo beschränkt. Dort bewohnen sie primäre und sekundäre Regenwälder, Sumpf- und Galeriewälder [1][2].
Aussehen
Schopfmangaben (Lophocebus aterrimus) sind fast vollständig schwarz, mit langen, grauen Haaren an den Wangen und einem spitzen Schopf auf dem Kopf. Weibchen wiegen zwischen 13 und 18 kg, Männchen sind mit 21 kg etwas schwerer. Schopfmangaben (Lophocebus aterrimus) erreichen eine Körperlänge einschließlich Kopf zwischen 40,0 und 62,0 cm, hinzu kommt der Schwanz mit 55,0 bis 85,0 cm.
Nahrung
Schopfmangaben (Lophocebus aterrimus) nutzen 32 Baumarten als Nahrungsquelle. Sie bewegen sich vierbeinig und mit bis zu 5 m weiten Sprüngen fort. Während der Nahrungssuche hängen sie oft mit einem Arm oder mit zwei Füßen im Geäst. Ihre Nahrung besteht aus Früchten, Samen, jungen Blättern, Rinde, Blüten und Kleingetier. Zwar nutzen sie alle Etagen des Waldes, doch den Großteil ihrer Zeit (73%) verbringen sie in Höhen zwischen 12 und 30 m [1].
Gruppenleben
Schopfmangaben (Lophocebus aterrimus) sind kaum territorial. Die 48 - 70 ha großen Reviere überlappen sich zum Teil erheblich (60 - 70%) und werden kaum verteidigt. Die Gruppen bestehen aus 9 - 10, manchmal bis zu 16 Individuen. In ihnen leben mehrere Männchen und mehrere Weibchen plus deren Nachwuchs. Bei der Nahrungssuche können sich die Gruppen in kleinere Untergruppen aufteilen. Für die Nacht kommt die gesamte Gruppe wieder zusammen und schläft im gleichen Baum [1].
Fortpflanzung
Über das Fortpflanzungsverhalten von Schopfmangaben (Lophocebus aterrimus) ist kaum etwas bekannt. Männchen verlassen zuweilen die Gruppe, um nach empfängnisbereiten Weibchen in anderen Gruppen zu suchen, kehren jedoch bei Einbruch der Nacht wieder zurück [1].
Kommunikation
In einer 2-jährigen Studie wurden Forscher 31 mal Zeugen von Attacken durch den Kronenadler (Stephanoaetus coronatus). Wenn dieser Vogel gesichtet wurde, gaben die Schopfmangaben (Lophocebus aterrimus) Alarmrufe von sich und versteckten sich im Unterholz. Dort blieben sie mucksmäuschenstill für mehrere Stunden. Schopfmangaben (Lophocebus aterrimus) verfügen über eine Reihe von Vokalisationen, so geben sie in den Morgenstunden von 5 - 11 Uhr laute Rufe von sich, vermutlich um fremde Gruppen auf Abstand zu halten. Berichten zufolge sind sie während ihrer aktivsten Zeit auch am lautesten [1].
Schopfmangaben (Lophocebus aterrimus) sieht man oft zusammen mit Wolfs Meerkatzen (Cercopithecus wolfi), mit Rotschwanzmeerkatzen (Cercopithecus ascanius) oder mit beiden Arten gleichzeitig. Manchmal tun sie sich mit Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) und, in der Demokratischen Republik Kongo, auch mit Angolastummelaffen (Colobus angolensis) zusammen [4]. Mit Pennant-Stummelaffen (Piliocolobus pennantii) treten sie manchmal sogar in Form von Fellpflege in körperlichen Kontakt [3].
Gefahren
Die Weltnaturschutzunion führt die Schopfmangabe (Lophocebus aterrimus) auf der Vorwarnliste (Near Threatened), nicht zuletzt wegen des steigenden Jagddrucks für den Bushmeat-Handel und der Zerstörung der Wälder (was in den letzten 27 Jahren den Rückgang der Populationen um 20 - 25 % zur Folge hatte) [5].