Halsbandmangabe
Die Halsbandmangabe (Cercocebus torquatus) ist ein westafrikanischer, hauptsächlich bodenbewohnender Primat aus der Gruppe der Altweltaffen (Catarrhini).
Ihr Verbreitungsgebiet reicht von den küstennahen Wäldern West-Nigerias und Süd-Kameruns über Äquatorialguinea (Rio Muni) bis nach Gabun und an die Grenze zwischen dem Kongo und Gabun an der Atlantikküste. Die südliche Grenze bildet der Ogooue River in Gabun [5]. Früher waren Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) wohl bis hinauf in den Senegal verbreitet [1].
Lebensraum
Ihr Lebensraum sind hauptsächlich die unteren Ebenen der Wälder, vor allem Sumpfwälder. Aufgrund ihrer Flexibilität auf dem Boden und zwischen den Bäumen können sie eine ziemlich breite Palette von Lebensräumen besetzen, dazu gehören auch landwirtschaftliche Flächen des Menschen.
Aussehen
Die Halsbandmangabe (Cercocebus torquatus) hat eine rote Krone, einen weißen Kragen und weiße Augenlider. Der Rücken ist dunkelbraun bis schwarz, der dunkle Schwanz hat eine weiße Spitze. Die Unterseite ist weiß [4]. Örtlich weisen Populationen Farbvarianten auf: ein weißes Halsband in Ghana, eine rote Kappe in Kamerun [1]. Die Männchen der Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) sind mit durchschnittlich 10,75 kg deutlich schwerer als die Weibchen, die mit 6,2 kg wenig mehr als die Hälfte der Männchen wiegen [1]. Letzere erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 56,0 bis 62,5 cm, hinzu kommt der Schwanz mit 60,2 - 75,0 cm. Körperabmessungen der Weibchen sind nicht bekannt [4].
Ernährung
Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) suchen ihre Nahrung üblicherweise in den Bäumen, wo sie auch schlafen. Ähnlich wie bei anderen Arten der Gattung Cercocebus ernähren sich Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) von Früchten, Nüssen, Samen, jungen Blättern, Gras, Pilzen und wirbellosen Tieren [3]. Gruppen wurden mehrfach dabei beobachtet, wie sie über Felder und Kakao-Plantagen herfielen.
Fortpflanzung
Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 32 Monaten. Der Sexualzyklus der Weibchen dauert ca. 33 Tage. Nach einer Tragzeit von etwa 170 Tagen kommt ein einzelnes Junges zur Welt. Bei ihrer ersten Geburt sind die Weibchen etwa 4½ Jahre alt, danach gebären sie etwa alle 13 Monate. Es scheint, dass Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) keine feste Paarungszeit haben, jedoch stammen die meisten Informationen von in Gefangenschaft lebenden Tieren und über das Fortpflanzungsverhalten in freier Wildbahn ist wenig bekannt [3][2].
Gruppenleben, Kommunikation
Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) leben in sozialen Gruppen mit 14 - 60 Individuen. Die Gruppen bestehen aus mehreren Männchen und Weibchen und deren Nachwuchs. Die Männchen innerhalb der Gruppe verhalten sich weitgehend friedlich und zeigen kaum Dominanzverhalten. Alle Mitglieder einer Gruppe zeigen jedoch sehr ausdrucksvolle Verhaltensweisen, so biegen sie ihren Schwanz bei Gehen nach vorne, so dass die weiße Schwanzspitze knapp über dem Kopf schwebt. Die Bewegungen des Schwanzes und die Haltung des Kopfes könnten soziale Signale sein und als eine Form der Kommunikation zwischen Mitgliedern der Gruppe dienen. Darüber hinaus zeigen Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) durch kontinuierliches Heben und Senken ihrer auffälligen weißen Augenlider eine ausdrucksvolle Gesichtsmimik [3][2]. Das Lautrepertoire der Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) besteht aus einem lauten, zweisilbigen Bellen [4].
Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) nutzen hauptsächlich den Unterwuchs des Waldes. Sie wurden beobachtet, wie sie im Gänsemarsch auf dem Waldboden nach Nahrung suchten. Oft schließen sich die Gruppen mit Mona-Meerkatzen (Cercopithecus mona), Rotbauchmeerkatzen (Cercopithecus erythrogaster) und Roten Stummelaffen (Piliocolobus badius) zusammen. Nur gelegentlich kommen sie mit Blaumaulmeerkatzen (Cercopithecus cephus) zusammen [3][2].
Bedrohungen
Halsbandmangaben (Cercocebus torquatus) sind durch den Verlust von Lebensraum und durch die Jagd (im gesamten Verbreitungsgebiet) bedroht [5]. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Art als gefährdet (Vulnerable) ein, da die Populationen in den letzen 27 Jahren, das sind 3 Affengenerationen, schätzungsweise um mehr als 30% zurückgegangen sind.