John James Rickard Macleod


John Macleod (um 1928)

John James Rickard Macleod (* 6. September 1876 in Cluny bei Dunkeld, Schottland; † 16. März 1935 in Aberdeen, Schottland) war ein schottisch-kanadischer Physiologe und Mitentdecker des Insulins, wofür er 1923 den Nobelpreis erhielt.

Leben

John Macleod studierte Medizin an der Universität Aberdeen und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. Im Anschluss studierte er Biochemie in Leipzig. Er wurde 1903 zum Professor für Physiologie an der Western Reserve University in Cleveland in den USA berufen, wechselte aber 1918 nach Toronto, Kanada.

Macleod lieferte wichtige Arbeiten über die Zuckerkrankheit und den Kohlenhydratstoffwechsel. Für die Forschungsarbeiten, die 1921 zur Isolierung des Insulins führten erhielt er 1923 gemeinsam mit Frederick G. Banting den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.[1] Die Preisvergabe an ihn, und nicht an den wesentlich an der Entdeckung beteiligten Medizinstudenten Charles Best, war nicht unumstritten.[1] Allerdings teilten er und Banting ihr Preisgeld mit Best sowie mit James Collip, dem Biochemiker, der für die Gewinnung des Insulin-Extraktes aus Pankreasgewebe verantwortlich war.[1] Die Kampagne belastete Macleod zunehmend, bis er sich schließlich 1928 entschied, John Alexander MacWilliams (1857–1937) in der Regius Professur für Physiologie an der Universität Aberdeen nachzufolgen.[2] Er hielt die Professur bis zu seinem vorzeitigen Tod.[2]

Im Jahr 1925 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

John Macleod starb am 16. März 1935 mit 58 Jahren.

2012 wurde Macleod postum in die Canadian Medical Hall of Fame aufgenommen. Bereits seit 1960 ist er Namensgeber für den Macleod Point, eine Landspitze in der Antarktis.

Literatur

  • Thomas Schlich: MacLeod, John James Rickard. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 878.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Michael Bliss; The Discovery of Insuline; University of Chicago Press; 1982.
  2. 2,0 2,1 John James Rickard Macleod (1876 – 1935) auf www.med-chi.co.uk/; abgerufen am 29. Dezember 2016.

Weblinks

Commons: John James Rickard Macleod – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien