Die Meeresbiologie ist die wissenschaftliche Untersuchung des Lebens und der Organismen im Meer. Angesichts der Tatsache, dass in der Biologie zu Phyla, Familien und Gattungen viele Arten gehören, die im Meer leben, und andere, die an Land leben, klassifiziert die Meeresbiologie die Arten eher nach der Umwelt als nach der Taxonomie.

Ein großer Teil der Organismen auf der Erde lebt im Ozean. Die genaue Zahl dieses großen Anteils ist nicht bekannt, da viele Arten in den Ozeanen noch zu entdecken sind. Ein Ozean ist eine komplexe dreidimensionale Welt, die ungefähr 71% der Erdoberfläche bedeckt. Die in der Meeresbiologie untersuchten Lebensräume umfassen alles, angefangen von den winzigen Organismen und abiotischen Gegenstände (Müll) in den lichtdurchfluteten Bereichen, bis in die Tiefen der ozeanischen Gräben, die manchmal 10.000 Meter oder mehr unter der Meeresoberfläche liegen. Spezifische Lebensräume sind z.B. Korallenriffe, Seetangwälder, Seegraswiesen, die Umgebung von Unterwasserbergen und Thermalquellen, Gezeitenpools, schlammige, sandige und felsige Böden sowie die Zone des offenen Ozeans (pelagisch), in der feste Objekte selten sind. Die untersuchten Organismen reichen von mikroskopisch kleinem Phytoplankton und Zooplankton bis zu riesigen Walen mit einer Länge von 25 bis 32 Metern. Meeresökologie ist die Untersuchung, wie Meeresorganismen miteinander und mit der Umwelt interagieren.

Das Leben im Meer ist eine enorme Ressource, die Nahrungsmittel, Medikamente und Rohstoffe bereitstellt und zum Tourismus auf der ganzen Welt beiträgt. Auf einer fundamentalen Ebene hilft das Leben im Meer dabei, die Natur unseres Planeten zu bestimmen. Meeresorganismen tragen erheblich zum Sauerstoffkreislauf bei und sind an der Regulierung des Erdklimas beteiligt. Küstenlinien wurden teilweise durch Meeresbewohner geformt, und einige Meeresorganismen tragen sogar dazu bei, neues Land zu schaffen.

Viele Arten im Meer sind für den Menschen wirtschaftlich wichtig, darunter sowohl Fische als auch Krustentiere. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Meeresorganismen und andere Organismen auf eine grundlegende Weise miteinander verbunden sind. Das menschliche Wissen über die Beziehung zwischen dem Leben im Meer und vielen Zyklen auf der Erde wächst rasant, und fast täglich werden neue Entdeckungen gemeldet. Große Gebiete unter der Meeresoberfläche sind praktisch noch unerforscht.