Etosha-Nationalpark
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Etosha-Nationalpark
IUCN-Kategorie II – National Park | |
Steppenzebras im Etosha-Nationalpark | |
Lage | Nordzentral-Namibia |
Fläche | 22.275 km² |
WDPA-ID | 884 |
Natura-2000-ID | {{#property:p3425}} |
Geographische Lage | 18° 51′ S, 15° 54′ O |
Einrichtungsdatum | 22. März 1907 |
Verwaltung | Ministerium für Umwelt und Tourismus |
Der Etosha-Nationalpark ist ein 22.275 Quadratkilometer (km²) großer Nationalpark im Norden von Namibia und bedeutendstes Schutzgebiet des Landes. Der Park liegt am Nordwestrand des Kalahari-Beckens und umfasst fast die gesamte 4760 km² große Etosha-Pfanne. Von der Südgrenze des Parks sind es 400 Kilometer bis zur Hauptstadt Windhoek und von der Nordgrenze 125 Kilometer bis zur Grenze nach Angola. Der Atlantik ist von der Westgrenze fast 200 Kilometer entfernt.
Der Name „Etosha“ stammt aus dem Oshivambo und bedeutet so viel wie „großer weißer Platz“.
Geschichte
Am 22. März 1907 erklärte der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Friedrich von Lindequist, 99.526 km² des heutigen Namibia zum Naturschutzgebiet (Game Reserve 2), nachdem der ehemals reiche Wildbestand durch Wilderei und bedenkenlose Großwildjagd bis an den Rand der Ausrottung reduziert und damit die Fleischversorgung der Bevölkerung ernsthaft gefährdet worden war. Das Schutzgebiet erstreckte sich über drei Gebiete. Das erste lag ungefähr im Norden von Grootfontein, das zweite Gebiet schloss den heutigen Park mit der Etosha-Pfanne, den größten Teil des Kaokolandes, und das Damaralandes im Norden ein und erstreckte sich damit bis zur Skelettküste und zum Kunene. Das dritte Gebiet erstreckte sich über weite Teile der Namib im Süden.
Elefanten gab es bereits seit 1880 nicht mehr in dieser Gegend und die früher zehntausend Tiere zählenden Antilopenherden waren weitgehend verschwunden. Die Schutzmaßnahmen hatten Erfolg und führten zu einer allmählichen Regeneration der Wildbestände. Zugleich wuchs aber der Landbedarf der hier lebenden Volksstämme und der zugewanderten weißen Siedler.
Schon 1928 wurde das Schutzgebiet verkleinert. Zwischen 1958 und 1967 wurden weitere Verkleinerungen durchgeführt, die in einer Rücknahme der Wildschutzgebiete Eins und Zwei mündeten. 1964 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt. Im Zuge des Odendaal-Plans zur Gründung von Homelands Anfang der 1970er Jahre erhielt es seine heutigen Grenzen und hatte nur noch eine Ausdehnung von rund 22.275 km² (295 km in der maximalen Ost-West-Ausdehnung, 110 km in der maximalen Nord-Süd-Ausdehnung). Es ist damit dennoch in etwa so groß wie das Bundesland Hessen und das zweitgrößte Naturschutzgebiet Afrikas. Seit der Jahrhundertwende sind Bestrebungen im Gange, die Naturschutzgebiete im südlichen Afrika wieder auszuweiten oder sogar länderübergreifend miteinander zu verbinden. Auch der Etosha-Nationalpark ist Gegenstand derartiger Überlegungen.
1973 wurde der Park komplett eingezäunt. Durch künstliche Bohrlöcher stieg der Wildbestand im Park stark an. National Geographic schrieb im März 1983: „Selbst als Etosha zusammenschrumpfte, stieg der Wildbestand innerhalb des verbleibenden Gebietes erheblich. Wie? Nichts leichter als das. Man braucht nur Wasser hinzuzufügen“.
Der Park heute
Der Park ist heute für Touristen zweigeteilt. Der östliche, von der über 6.000 km² großen Etosha-Pfanne geprägte Teil ist für Touristen mit Pkw frei zugänglich. Der westliche Teil dagegen durfte bis Mitte 2011 nur in Begleitung registrierter Reiseführer besucht werden, seitdem jedoch von allen Übernachtungsgästen des Camp 'Dolomite.
Beide Teile sind durch Pads (afrikaans für Schotterstraße), die an den zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasserstellen vorbeiführen, erschlossen. Eine Pad verbindet beide Teile, diese ist durch ein Tor nahe dem Charl-Marais-Damm gesperrt. Im östlichen Teil verlaufen die Pads südlich und östlich der Etosha-Pfanne. Der westliche Teil ist durch die lange Ost-West-Verbindung geprägt, die erst weit im Westen nach Süden Richtung Galton-Tor abbiegt.
Einlass ist ab Sonnenaufgang. Alle Besucher werden registriert und müssen bis Sonnenuntergang den Park verlassen oder eine der Unterkünfte im Park angesteuert haben. Das Verlassen der Fahrzeuge ist nicht gestattet.
Vor der Einzäunung war es den Tieren möglich, bei Trockenheit weiter nördlich Richtung Kunene zu ziehen. Da es diese Möglichkeit heute nicht mehr gibt, wurden künstliche Wasserstellen angelegt. Dies und der allmähliche Ausbau der touristischen Infrastruktur machten den Etosha-Nationalpark im Laufe der Jahre zu einer wichtigen Attraktion für Namibiabesucher.
Im Jahr 2003 zählte der Park über 200.000 Besucher aus aller Welt.[1]
Der Park in Zukunft
Langfristig ist geplant, den Etosha-Nationalpark noch über seine ursprüngliche Größe von knapp 100.000 km² hinaus zu entwickeln. Dazu ist in einem ersten Schritt die Proklamation des Kaokoveld als Kunene Volkspark (Kunene People’s Park)[2] vorgesehen. Dieser soll dann längerfristig mit dem Etosha-Nationalpark und dem Skelettküste-Nationalpark zusammengeschlossen werden.
Wasserstellen
In besonders guten Regenjahren läuft die Etosha-Pfanne etwa 10 cm hoch voll und lockt dann tausende Wasservögel an, die hier auch brüten. Das Wasser speist in guten Regenjahren auch einige Nebenflüsse des Kunene, darunter den Ekuma und den Oshigambo in Nordosten und den Omuramba Ovambo im Osten. Der durchschnittliche Niederschlag beträgt von November bis Februar ca. 410–440 mm. Das Wasser hat dann einen doppelt so hohen Salzgehalt wie Meerwasser. Es gibt im Park keine fließenden Gewässer und die Tiere sind die meiste Zeit des Jahres auf die natürlichen und künstlichen Wasserstellen angewiesen. Gegen Ende der Trockenheit sind viele der natürlichen Wasserstellen versiegt und es sammelt sich mehr Wild an den künstlichen Wasserstellen.
In westlichen Teil des Parks gibt es nur fünf natürliche Wasserstellen, verglichen mit 29 im östlichen Teil. Deshalb sind im östlichen Teil auch nur zwölf künstliche Wasserstellen hinzugekommen, während es im westlichen Teil 27 sind.
Bei den Wasserstellen kann man vier Arten unterscheiden:
- artesische Quellen: hier wird Wasser mit Druck an die Oberfläche gefördert. Die meisten dieser Quellen liegen in der Nähe von Namutoni, beispielsweise Klein-Namutoni, Koinachas, Goas und Chudop
- Grundwasserquellen in Kalkmulden, beispielsweise Okaukuejo, Aus (wird zusätzlich noch künstlich gespeist), Ombika, Groß Okevi, Klein Okevi, Numeros und Ngobib (eine eingebrochene Höhle)
- Kontakt- bzw. Sickerquellen: hier treffen zwei Formationen unterschiedlicher Durchlässigkeit aufeinander, im Falle von Etosha eine Kalkschicht auf eine wasserundurchlässige Lehmschicht. Derartige Quellen sind beispielsweise Salvadora, Springbok- und Okerfontein und Okondeka am Rande der Etosha-Pfanne
- künstliche Bohrlöcher wie beispielsweise Olifantsbad, Gemsbokvlakte
Tourismus
Der Etosha-Nationalpark zählt neben dem Sossusvlei zu den meistbesuchten Reisezielen in Namibia. Jährlich besuchen etwa 200.000 Personen das Schutzgebiet.
Zugänge
Der Park hat vier Zugänge:
- im Osten das von Lindequist-Tor, wo sich drei Lodges befinden. Von hier führt die asphaltierte Hauptstraße C38 bis nach Namutoni.
- im Norden das Nehale lyaMpingana-Tor, das in den östlichen Teil führt.
- im Süden das Anderssons-Tor, das in den östlichen Teil über die hier asphaltierte C38 nach Okaukuejo führt.
- im Westen das Otjovasandu-Tor, der einzige direkte Zugang zum westlichen Teil des Parks (nur mit bestätigter Buchung im Dolomite Camp für den Tourismus geöffnet).
Unterkünfte
Im Park selbst gibt es fünf Unterkünfte und einige gesicherte Toiletten. Drei der Unterkünfte haben nachts beleuchtete Wasserlöcher. Alle werden von Namibia Wildlife Resorts betrieben.
Okaukuejo
Okaukuejo ist der Name einer ehemaligen deutschen Polizei- und Militärstation im Süden des Nationalparks. Der Ort hieß ursprünglich Okakwiya, „die Frau, die jedes Jahr ein Kind gebiert”. Heute haben dort die Parkverwaltung und das ökologische Institut ihren Sitz.
Nach dem Ausbruch der Rinderpestepidemie 1897 wurde hier eine Kontrollstelle zum Abgrenzen des ganzen nördlichen Landes errichtet, um die weitere Verbreitung der Seuche aus den nördlich gelegenen Ovambo-Gebieten zu verhindern. 1901 wurde sie ein befestigter Militärposten und ein paar Jahre später nach dessen Zerstörung wurde eine Polizeistation mit einem runden Kalksteinturm errichtet. Der heutige Turm wurde erst 1963 erbaut. 1953 wurde hier der erste Wildhüter im Etosha-Gebiet stationiert. Zu dieser Zeit lebten noch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)[Khi 1] als einzige Menschen innerhalb des Parkgeländes.
Nachdem das Etosha-Naturschutzgebiet nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr zu einer touristischen Attraktion wurde, entstand zunehmender Unterkunftsbedarf. So wurde Okaukuejo 1950 das erste der Allgemeinheit zugängliche und ganzjährig geöffnete Rastlager im Etosha-Nationalpark. Heute verfügt es über ein Restaurant, eine Post, Souvenirläden, zwei Schwimmbäder und eine Touristeninformation, in der Besucher ihre Tagesbeobachtungen eintragen können. Damit können sich die anderen Besucher über besuchenswerte Wasserlöcher informieren. Direkt neben dem Camp befindet sich eine natürliche Wasserstelle, die nachts von einem großen Scheinwerfer monochromatisch beleuchtet wird. Hier werden mit Glück auch die tagsüber meist versteckt lebenden Nashörner gesichtet. Die Menschen sind durch eine etwa meterhohe Steinmauer und einen von der Mauer schräg zum Boden gespannten Maschendrahtzaun mit etwas Stacheldraht geschützt. Einen hundertprozentigen Schutz vor Löwen bietet er allerdings nicht, deshalb soll hier niemand ganz alleine in der Nacht ausharren.
Namutoni
Namutoni ist ebenfalls eine ehemalige Polizei- und Militärstation im Ostteil des Nationalpark, 123 km von Okaukuejo entfernt. Der Name leitet sich von dem Hererowort Omutjamitinada ab und bedeutet „von oben herab stark fließendes Wasser”. Heute wird sie als Besucherzentrum des Nationalparks verwendet. Das Wasserloch bei Namutoni wurde von John Andersson und Francis Galton 1851 als ersten Europäern entdeckt.
Namutoni wurde wie Okaukuejo 1897 als Kontrollstelle gegen das Vordringen der Rinderpest errichtet. Später wurde eine befestigte Station – Fort Namutoni – daraus.
Nach dem Ersten Weltkrieg verfiel die Anlage. Erst mit Gründung des Etosha-Nationalparks bekam das verfallene Fort wieder Bedeutung; es wurde 1957 wieder aufgebaut und zunächst als Stützpunkt der Parkverwaltung und sehr einfaches, nur in den Wintermonaten geöffnetes Rastlager für Besucher des Nationalparks verwendet. Das Fort selbst wurde teilweise zum Museum umgestaltet und ist heute offizielles Nationaldenkmal Namibias. Die touristische Infrastruktur wurde nach und nach erweitert und verbessert, so dass ein ganzjähriger Beherbergungsbetrieb ermöglicht wurde. Das Camp befindet sich in der Nähe der Fischer-Pfanne und zieht viele Vögel an. Sie bildet die Verbindung zwischen Etosha-Pfanne und den prähistorischen Zuflüssen Omuthiya und Omuramba-Owambo.
Halali
Halali ist der Name des 1967 für den allgemeinen Tourismusverkehr eröffneten Übernachtungscamps. Es liegt jeweils etwa 70 km von den beiden anderen Camps Okaukuejo (süd-westlich) und Namutoni (nord-östlich) entfernt.
Die Namensgebung erfolgte in Anlehnung an den aus der Jägersprache stammenden Begriff „Halali” zur Beendigung der Jagd.
Ganz in der Nähe von Halali sind die einzigen Berge im östlichen Teil des Parks zu sehen. Von einem der Hügel beim Camp (Halalikoppie) können die Tiere am Moringa-Wasserloch beobachtet werden. Auf einem Hügel in der Nähe betrieben die deutschen Truppen einen Heliographen, um den Kameraden in Fort Namutoni zu signalisieren, daher kommt der Name des zweiten Wasserloches in der Nähe des Camps, „Helio”.
Onkoshi
Das Camp Onkoshi ist die zweitneueste Unterkunft im Etosha-Nationalpark. Sie liegt nördlich von Namutoni und ist nur exklusiven Gästen vorbehalten.
Dolomite
Das Dolomite Camp ist ein von 2010 bis Mitte 2011 errichtetes Rastlager am westlichen, bisher nicht für die Allgemeinheit zugänglichen Teil des Nationalparks. Die Zufahrt durch das Tor Otjovasandu und die Nutzung des Westteils ist Übernachtungsgästen des Camps vorbehalten.
Forschung
Ernsthafte Tierforschung begann in Etosha erst, als 1947 mit A.A. Pienaar der erste Berufsbiologe eingestellt wurde. Als Innovation in der Wildbewirtschaftung galt der Vorschlag seines Nachfolgers P. Schoeman, wegen Überlastung der Weidegründe 1000 Zebras und 500 Gnus zu töten. Die Forschung und Wildbewirtschaftung wurden 1954 unmittelbare Ziele der Verwaltung durch die Ernennung von Bernabé de Bat zum ersten Leiter der Naturschutzverwaltung. 1974 wurde das Forschungsinstitut für Umweltfragen gegründet. Es überwacht Veränderungen der Vegetation, das Klima und die Bodenbeschaffenheit. Anfang der 1980er Jahre wurden Versuche unternommen, den Jagddruck, verursacht durch die Löwen, mit Hilfe von Hormonimplantaten zu vermindern, die mindestens drei Jahre lang wirkten.
Eine besonders schwierige Aufgabe für die Biologen ist die Überwachung der Seuchen Tollwut und Milzbrand. Weil die Tiere nicht mehr abwandern können und oft eng an den Wasserlöchern beisammen sind, besteht das ganze Jahr über Ansteckungsgefahr. Zwischen 1979 und 1982 raffte die Tollwut 100.000 Kudus im südlichen Afrika nieder, da diese besonders anfällig für diese Seuche sind.
Im Südwesten des Parks befindet sich das 15.000 ha große Schongebiet Karoo zur Hege von gefährdeten Wildtieren. Die in den 1970er Jahren gegründete Enklave widmet sich unter anderem Pferde- und Elenantilopen, Schwarznasenimpalas, dem Bergzebra und dem Spitzmaulnashorn.
Wildpflege und Schutz
Die Zahl der Elefanten wird durch gezielte Tötung bei etwa 1.500 Tieren gehalten. Sie sind fast 70 Jahre nach ihrer Ausrottung vor Beginn des 19. Jahrhunderts wieder in das Gebiet des Parks eingewandert.
Ein großer Erfolg ist auch der Schutz der Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis bicornis). Ihre Zahl stieg von etwa 48 Tieren 1970 auf 340 im Jahre 1990 an. Das war damals 10 Prozent der weltweiten Population. Teilweise werden sie an gefährdeten Stellen am Rand des Parks gefangen und weiter ins Zentrum des Parks gebracht, um sie vor Wilderern zu schützen. Damit konnte die Zahl der gewilderten Nashörner im Jahr 1990 auf vier gegenüber 23 im Jahr zuvor reduziert werden. Heute wird durch den Erfolg des Schutzes des Spitzmaulnashorns darüber nachgedacht, ob die kontrollierte Jagd in Namibia zur Einnahme von Devisen zugelassen werden soll.
Seit Dezember 1988 gibt es eine Spezialeinheit gegen professionelle Wilderei (Anti-Poaching Unit), die teilweise wochenlang unterwegs ist. Diese zielt nicht auf Gelegenheitswilderer, die über den Zaun klettern, um einen Springbock oder ein Warzenschwein für den Eigenbedarf zu erlegen, sondern auf kriminelle Banden, die mit automatischen Waffen dutzende Tiere töten oder Elefanten und Nashörner wegen ihrer Stoßzähne oder Hörner erlegen.
Fauna
Der Etosha-Nationalpark beherbergt eine sehr große Vielfalt an Großtierarten. Man findet hier bis auf Krokodile, Flusspferde, Wasserböcke und Büffel nahezu alle Großtierarten des südlichen Afrika. Seit der Einzäunung im Jahre 1973 ist es den Tieren nicht mehr möglich, den Park zu verlassen – sie sind auf das Nahrungsangebot im Park angewiesen.
In Etosha wurden bisher folgende Anzahl an unterschiedlichen Tierarten nachgewiesen:[3]
- 114 Säugetierarten
- 340 Vogelarten
- 110 Reptilienarten
- 16 Amphibienarten
- 1 Fischart
Säugetiere
Afrikanischer Elefant Katzen Hyänen
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Hunde Mangusten
Sonstige
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Antilopen
Zebras
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Vögel
Diese Übersicht gibt nur einen Eindruck von der Vielfalt der Vögel im Park und ist keine vollständige Liste.
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Tokos |
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Flora
Eine botanische Besonderheit ist der Sprokieswoud (Zauberwald) zwischen Okaukuejo und dem Charl-Marais-Damm. Auf einer Fläche von etwa einen Quadratkilometer, teilweise eingezäunt zum Schutz vor Elefanten, stehen hier Moringabäume (afrikaans sprokiesboom) in der Ebene, die sonst nur auf felsigem Grund wachsen.
Bäume und Sträucher
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Vegetationszonen
Die Vegetationszonen im Etosha-Nationalpark bilden sich aufgrund unterschiedlicher Boden- und Wasserverhältnisse. Je nach Autor werden bis zu 21 Zonen unterschieden. Diese lassen sich zu acht Zonen vereinfachen, die im Folgenden dargestellt sind. Der Hauptunterschied besteht in der Zusammenfassung von verschiedenen Strauch- und Baumzonen.
- Salzwüste
- Die Salzwüste erstreckt sich über das Gebiet des ehemaligen Sees und ist aufgrund des salzigen (3,25 Gewichts-%) und alkalischen (pH-Wert> 10) Bodens fast unbewachsen. Nur sehr salzliebende Gräser, besonders der Gattung Sporobulus, wachsen hier stellenweise und sind eine wichtige Eiweißquelle für die Antilopen und Zebras während der Trockenheit.
- Nur während der Regenzeit, wenn die Salzpfanne teilweise unter Wasser steht, bietet sie vielen Vögeln, darunter dem Rosaflamingo und dem Zwergflamingo, einen Lebensraum. In dieser Zeit sind sogar Frösche in der Pfanne anzutreffen.
- Grasfelder
- Die Grasfelder sind am ganzen südlichen und östlichen Rand im wenige Kilometer schmalen Streifen entlang der Pfanne anzutreffen, oft durch die Kurzstrauchsavanne vom Pfannenrand getrennt. Vom Südosten der Etosha-Pfanne erstreckt sich die Grootvlakte (große Fläche) Richtung Westen. Eingegrenzt vom Sprokieswoud im Süden und der Adamax-Pfanne im Norden mit ihren nach Südwesten reichenden Ausläufern.
- Zwei besondere Grasfelder sind das Andoni-Grasfeld nahe der Andoni-Wasserstelle unterhalb des nordöstlichen Nehale-Iye-Mpingana-Tors und das Ekuma-Grasfeld nördlich des Inselbergs Ondundozonananandana, der sich südwestlich von Okaukuejo an der Parkgrenze befindet. Ondundozonananandana heißt in der Sprache der Ovambo in etwa Von wo die kleinen Kälber nie zurückkehren.
- Kurzstrauchsavanne
- Die Kurzstrauchsavanne ist ebenfalls fast am ganzen südlichen und östlichen Rand in einem wenige Kilometer schmalen Streifen entlang der Pfanne anzutreffen. Die mit reichlich Abstand voneinander wachsenden Sträucher sind selten über einen Meter groß und kommen noch mit salzigen Böden zurecht.
- Dornbuschsavanne
- Die Dornbuschsavanne besteht meist aus verschiedenen Akazienarten, darunter Hakendorn, Klebdorn und Lüderitz-Akazie. Sie befindet sich rund um die Pfanne in einem dünnen Streifen zwischen den Grasfeldern und der Kurzstrauchsavanne einerseits und der Mopanesavanne oder dem gemischten Trockenwald andererseits. Das größte Dornbuschgebiet befindet sich im Nordwesten mit einem Akazienstrauchfeld, das nach Osten und Südosten in Mopanesavanne oder Mopanebaumfelder übergeht.
- Mopanesavanne und Mopanebaumfelder
- In der Mopanesavanne und dem Mopanebaumfeld ist die Mopane als Busch oder Baum landschaftsprägend und stellt mit ihren eiweißreichen Blättern eine wichtige Nahrungsquelle für die Pflanzenfresser dar, besonders gegen Ende des Winters. Große Baumgebiete erstrecken sich südlich der Pfanne in einigen Kilometern Entfernung vom Pfannenrand bis zur Parkgrenze und in einem Steifen fast entlang der gesamten Südgrenze des Parks. Westlich der Adamax-Pfanne befindet sich eine riesige Mopanestrauchsavanne, die in eine Dornbuschsavanne übergeht. Die Mopanesavanne und Mopanebaumfelder können je nach Untergrund (Sand, Kalk, Granit) oder zusätzlich dominierenden Büschen und Bäumen (Ekumubäume, Narawandubüsche, Flügelnüsse und Marula) weiter untergliedert werden.
- Gemischter Trockenwald
- Im gemischten Trockenwald sind Hirtenbaum, Sandelveldakazie, Rosendornakazie und Gelbholzbaum anzutreffen. Da der gemischte Trockenwald viel Niederschlag benötigt, kommt er nur im Nordosten auf dem Sandveld, nördlich der Fischer-Pfanne, vor.
- Terminalia-Trockenwald
- Der Terminalia-Trockenwald, auch Tambuti- bzw. Tamboti-Trockenwald genannt, wird von den bis zu 8 Meter hohen, äußerst giftigen Tambotibäumen dominiert. Dazwischen wachsen Mopane und Combrentumbüsche. Er erstreckt sich im Osten von Okerfontain über Kalkheuvel zum von-Lindequist-Tor.
- Dolomit-Inselberge
- Die Vegetationszone der Dolomit-Inselberge ist nur an wenigen Stellen an der Südgrenze und im Westen des Parks anzutreffen. Typische Bäume sind hier der Moringa und die bis zu zehn Meter großen Bergdatteln. Seltener sind Akazie, Balsamsträucher und Hirtenbaum anzutreffen.
Weblinks
Literatur
- Rieth van Schalkwyk: Etosha - Celebrating a hundred years of conservation. Venture Publications, Windhoek 2007, ISBN 978-99916-828-3-9.
- Claire und Thomas Küpper: Namibia Naturschutzgebiete Reisehandbuch. Ivanowski's Reisebuchverlag, Dormagen 2000, ISBN 3-923975-60-0.
- Daryl und Sharna Balfour: Etosha – Naturparadies in Afrika. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-06499-9.
Weiterführende Literatur
- M. W. Buch: Känozoischer Klima- und Umweltwandel in Etoscha/Nord-Namibia - Untersuchungen zur Klimasensibilität und Geomorphodynamik eines semi-ariden Landschaftsraumes im südlichen Afrika. Habilitation, 1993, Regensburg.
- M. W. Buch, M. Lindeque, H. Beugler-Bell, W. du Plessis, Ch. Trippner: Environmental Change in the Etosha National Park, Northern Namibia. The Research-Cooperation-Project between the Etosha Ecological Institute, Okaukuejo/ Republic of Namibia and the Department of Geography at the University of Regensburg/F.R. of Germany. Aims, Activities and First Results. Report submitted to the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) and the Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). ,1993/1994, Regensburg/Okaukuejo, Selbstverlag. Vol. I-V.
Filme
- Paul van Schalkwyk, Josef Nyberg: Etosha. Venture Publications, Windhoek 2008, EAN 9789991682860.
Einzelnachweise
- ↑ Namibia's tourism statistics for 2003
- ↑ Etosha und Kunene People's Park
- ↑ Etosha Fact Sheet 2, Ministerium für Umwelt und Tourismus (PDF; 272 kB) abgerufen am 17. Januar 2011
- ↑ Anmerkung: Dieser Artikel enthält Schriftzeichen aus dem Alphabet der im südlichen Afrika gesprochenen Khoisan-Sprachen. Die Darstellung enthält Zeichen wie z. B. ǀ, ǁ, ǂ und ǃ. Nähere Informationen zur Aussprache langer oder nasaler Vokale oder bestimmter Klicklaute finden sich unter Khoekhoegowab.