Ume
Ume | ||||||||||||
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Ume (Prunus mume) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Prunus mume | ||||||||||||
Siebold & Zucc. |
Ume (Prunus mume; von jap. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), auch Japanische Aprikose oder Japanische Pflaume genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus. Dieser asiatische Baum stammt aus China (dort méi genannt), er wuchs jedoch schon in alten Zeiten in Japan und den heutigen Nord- und Südkorea (dort maesil genannt). Diese Art wird wegen ihrer Früchte und Blüten kultiviert. Obwohl diese Art oft als Pflaume bezeichnet wird, ist sie eigentlich eher mit der Aprikose verwandt. Eine andere oft als „Japanische Pflaume“ bezeichnete Art ist die Sumomo (Prunus salicina).
In Japan gibt es mehr als 300 Kultursorten der Ume. Sie werden in drei Typen eingeteilt:
- Wildpflaumen-Typ ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), yabai-kei), als Pfropfunterlage genutzt
- Purpur-blütiger Typ ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), kōbai-kei), eher als Zierbaum angebaut
- Bungo-Typ ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Bungo-kei), liefert die besten Früchte
Merkmale
Die Ume ist ein Baum mit einer runden Krone, der Wuchshöhen von 1 bis zu 15 Meter erreicht, oder ein hoher Strauch. Die Rinde ist graugrün. Die Laubblätter sind 4 bis 10 Zentimeter lang, eiförmig bis elliptisch, fein und scharf gesägt, bleibend behaart und haben oft eine lange, schiefe Spitze. Die Blüten sind einzeln oder zu zweit. Sie sind weiß bis dunkelrosa gefärbt, fast sitzend, erscheinen vor den Blättern und duften insbesondere abends stark. Der Blütenbecher ist breit becherförmig. Die Frucht hat einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern und ist gelb oder grün, etwas behaart, kugelig und sauer bis bitter. Der Steinkern ist grubig und haftet am Fruchtfleisch.[1] Die Laubblätter erscheinen erst kurz nachdem die Blüten abgefallen sind. Sie sind oval mit einer Spitze.
Die Ume blüht in Japan im Spätwinter, meist im späten Januar oder Februar. Die Blüten erscheinen vor den Blättern und sind fünfzählig und besitzen einen Durchmesser von 1–3 cm. Die fünf Kronblätter sind gewöhnlich weiß, manche Cultivare haben rosafarbene oder tiefrote.
Die Früchte reifen im Frühsommer, in Japan meist im Juni. Dieser Zeitpunkt fällt in der Heimat der Ume, Jiangnan in China, mit der Regenzeit (chinesisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Pinyin {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value))) zusammen. Die Frucht ist rund und besitzt eine längs verlaufende Rille. Die Haut unreifer Früchte ist grün und wird mit der Reife gelb, manchmal mit rötlichem Anflug. Das Fleisch reifer Früchte ist gelb.
Nutzung
Küche
Ume-Saft wird durch Einlegen der Früchte in Zucker gewonnen. Er schmeckt süß-sauer und wird im Sommer als erfrischendes Getränk geschätzt. In Nord- und Südkorea wird maesil-Saft als gesundes Tonikum mit zunehmendem Erfolg vermarktet.
In der japanischen Küche findet die Ume folgende Verwendung:
- Umeshu, auch Pflaumenwein, ist ein japanisches alkoholisches Getränk, das durch Einlegen von grünen Früchten in Shōchū (einem klaren Branntwein) hergestellt wird. Er ist süß und mild. Der Geschmack von Ume-shu kann auch Menschen ansprechen, die normalerweise keinen Alkohol mögen. Ähnliche Produkte werden als maesilju, mae hwa su oder mae chui soon in Nord- und Südkorea hergestellt.
- Umeboshi sind eingelegte Pflaumen. Sie werden gesalzen und mit Shiso-Blättern gewürzt. Sie sind rot und ziemlich salzig und sauer und werden deshalb nur in kleinen Portionen gegessen. Umeboshi werden oft als Beilage zu Reis in einem Bentō verwendet.
Medizinische Verwendung
Die Frucht wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin unter dem Namen wu mei verwendet. Sie wird gegen Parasiten, Geschwüre und zur Unterstützung des Verdauungssystem und Herzens eingesetzt.
Kulturelle Bedeutung
In der chinesischen Kultur wird Ume (besonders ihre Blüte) sehr hochgeschätzt. Ume blüht in der kältesten Jahreszeit eines Jahres und wird deswegen als Symbol für Lebenskraft und Widersetzen gegen widrige Bedingungen angesehen. Ume, Kiefern und Bambus werden als die „Drei Winterfreunde“ ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) genannt. Ferner wird Ume mit Orchideen, Bambus und Chrysanthemen als „Vier Edelmänner“ ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) bezeichnet.
Am 21. Juli 1964 bestimmte das Parlament der Republik China Ume als Staatsblüte. China Airlines zeigt deswegen auf der Heckflosse seiner Maschinen eine Ume-Blüte. Wegen des aufwendigen Designs wird jedes Bild von Hand gemalt, weswegen sie alle unterschiedlich sind, wenn man sie genau betrachtet.
Die Volksrepublik China hat keine Staatsblüte, die Ume wird jedoch neben der Pfingstrose als die aussichtsreichste Kandidatin gehandelt.
1928 bestimmte die damalige Hauptstadt der Republik China Nanjing die Ume als Stadtblüte. 1982 wurde dieser Beschluss abermals von der (nun volksrepublikanischen) Stadtregierung bestätigt.
Viele Dichter haben der Ume Gedichte gewidmet, unter anderem Wang Anshi und Mao Zedong.
In China ist das Schriftzeichen für Ume ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) sehr beliebt als Frauenname.
Ume-Blüten werden in der japanischen Poesie oft als Symbol des beginnenden Frühlings verwendet. Vor allem in traditionellen japanischen Gedichten (Haiku, Tanka und Renga) sind sie ein Sinnbild (Kigo) für den Frühlingsanfang.
Die Blüten werden mit dem Singvogel Uguisu (Japanische Nachtigall), einem der Symbole der Stadt Nara, in Verbindung gebracht. Zusammen bilden beide eine der zwölf Farben der japanischen Spielkarten (hanafuda).
In der Nara-Zeit war die Ume-Blüte beliebter als die später bevorzugte Kirschblüte (Sakura), die erst nach der Heian-Zeit populär wurde.
Der Ume-Baum wird im Shintō mit dem Kami Tenjin in Verbindung gebracht und deshalb an dessen Schreinen gepflanzt. In China wird er geliebt und gefeiert und dort oft als Dekoration für das chinesische Neujahrsfest verwendet.
Etymologie
Der wissenschaftliche Name (Prunus mume) bewahrt eine andere alte japanische Aussprache, möglicherweise die ursprüngliche mme ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), was als „mume“ ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) geschrieben wurde, da es damals noch kein spezielles Kana für den verwendeten einzelnen Nasallaut gab. Alle drei Namen (chin. méi, jap. ume und kor. maesil) stammen von der unterschiedlichen sprachenspezifischen Aussprache des Schriftzeichens {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) ab.
Einzelnachweise
- ↑ Hildemar Scholz, Ilse Scholz: Prunus. In: Hans. J. Conert u.a. (Hrsg.): Gustav Hegi. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band 4 Teil 2B: Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3). Rosaceae 2. Blackwell 1995, ISBN 3-8263-2533-8.