Liste von Nutzpflanzen


(Weitergeleitet von Liste der Nutzpflanzen)

Die Liste der Nutzpflanzen enthält Pflanzenarten, die wildwachsend oder kultiviert als Nahrungspflanzen, Futterpflanzen, Pflanzen für technische Zwecke usw. genutzt werden.

In der folgenden Liste sind die Nutzpflanzen gegliedert nach den für die Ernährung wichtigen Inhaltsstoffen, nach ihrer Verwendung sowie nach ihrer technischen Nutzung. Ihre Einteilung orientiert sich an dem Buch Nutzpflanzenkunde: Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen.[1]

Die Arzneipflanzen sind in Anlehnung an Gessner/Orzechowski (1974) nach den Hauptwirkstoffen zusammengestellt.[2]

Zuckerrohr
Maisfeld
Weizenähren
Reife Reisrispen
Ölpalmfrüchte

Nahrungspflanzen

Nahrungspflanzen sind als Nahrungsmittel verwendbare Pflanzen. Da viele Pflanzeninhaltsstoffe (z. B. Zucker, Stärke, Pflanzenöle) sowohl als Nahrungsmittel als auch als Futtermittel, Bioenergieträger und Nachwachsender Rohstoff zur stofflichen Nutzung verwendet werden, werden viele der hier genannten Pflanzen als Nahrungspflanzen[3] auch technisch als Nachwachsende Rohstoffe sowohl im stofflichen wie auch im energetischen Bereich genutzt. Dies betrifft vor allem Pflanzen, die für die Gewinnung von Kohlenhydraten (Zucker und Stärke), Pflanzenölen und -wachsen sowie Proteinen angebaut werden.

Die wichtigsten Nahrungspflanzen nach Erntemenge

Laut Statistik der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wurden 2020 etwa 9,23 Milliarden Tonnen Nutzpflanzen weltweit geerntet. Die Liste enthält 166 verschiedene Nutzpflanzen. Von den 20 wichtigsten Nahrungspflanzen wurden dabei insgesamt etwa 7,42 Milliarden Tonnen erzeugt.[4]

Die Welternten der fünf meistangebauten Nahrungspflanzen 2020 in Prozent im Vergleich zur Gesamtmenge der 20 wichtigsten Nahrungspflanzen (siehe Tabelle)
Die größten Erntemengen von Nahrungspflanzen weltweit (2020)[4]
Rang Frucht Menge
(in t)
Rang Frucht Menge
(in t)
1 Zuckerrohr 1.869.715.086 11 Gerste 157.030.764
2 Mais 1.162.352.997 12 Bananen1 119.833.677
3 Weizen 760.925.831 13 Zwiebeln 104.554.458
4 Reis 756.743.722 14 Wassermelonen 101.620.420
5 Ölpalmfrucht 418.439.313 15 Gurken2 91.258.272
6 Kartoffeln 359.071.403 16 Süßkartoffeln 89.487.835
7 Sojabohnen 353.463.735 17 Hirsen3 89.169.557
8 Maniok/Cassava 302.662.494 18 Äpfel 86.442.716
9 Zuckerrübe 252.968.843 19 Trauben 78.034.332
10 Tomaten 186.821.216 20 Orangen 75.458.588
Summe 204 7.416.055.259
1 Dessertbananen und Kochbananen
2 Salatgurken und Gewürzgurken
3 Sorghum + Millet
4 Hinzu kommen noch 296.169.431 t Frischgemüse, die nicht an anderer Stelle zugeordnet sind

Kohlenhydrate liefernde Pflanzen

Stärke liefernde Pflanzen

Rüben, Knollen, Wurzeln, Rhizome
Oberirdische Sprossachsen
Samen
Weltproduktion Mais, Reis, Weizen 1990–2019
Samen im Fruchtfleisch

Jackfruchtbaum, Okwabaum, Brotnussbaum

Zucker liefernde Pflanzen

(siehe Artikel Zuckerpflanze)

Inulin liefernde Pflanzen

Protein liefernde Pflanzen

Proteinreiche Samen

Öl liefernde Pflanzen

Sprossknollen

Fruchtfleisch

Samen

Gemüse und Salat liefernde Pflanzen

Algengemüse und Pilze

Wurzelgemüse

Sprossgemüse

  • Bambussprosse, Palmsprossen, Spargel

Knollengemüse

Zwiebelgemüse

Blattstielgemüse

Blattgemüse und Blattsalate

Blütenstände als Gemüse

Samengemüse

Fruchtgemüse

Als Fruchtgemüse werden essbare Pflanzenteile bezeichnet, die gemäß unterschiedlicher Definitionen einerseits Gemüse und andererseits Obst zugeordnet sind.

Obst

Obst ist ein Sammelbegriff der für den Menschen genießbaren Früchte und Samen von meistens mehrjährigen Bäumen und Sträuchern, die zum größten Teil roh gegessen werden können.

Süßstoff liefernde Pflanzen

Gewürzpflanzen

Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürzpflanzen nach botanischer Gliederung

Gewürzpflanzen, die vorwiegend ätherische Öle enthalten

Gewürzpflanzen, die vorwiegend scharf schmeckende Alkaloide enthalten

Gewürzpflanzen, die vorwiegend Senfölglykoside enthalten

Schwefelhaltige Gewürzstoffe in Allium-Arten

Gewürzpflanzen, mit säuerlich schmeckenden Stoffen

Gewürzpflanzen, die vorwiegend Bitterstoffe enthalten

Cumarinhaltige Gewürzpflanzen

Gewürzpflanzen mit anderen Inhaltsstoffen

Genussmittelpflanzen

Coffein- und theobrominhaltige Pflanzen

Nikotinhaltige Pflanzen

  • Tabak

Drogenpflanzen

Futterpflanzen

Futtergräser

Futterleguminosen

Sonstige Futterpflanzen

Gründüngungspflanzen

Technisch genutzte Pflanzen

Die Nutzung „technischer Pflanzen“ reichte bereits im Mittelalter von der Herstellung von Kosmetika, Farben, Klebstoff und Insektiziden im privaten Haushalt bis zur Gewinnung von Fasern, Farbstoffen, Gerbstoffen und Baustoffen aus feldmäßigem Anbau.[5]

Fasern liefernde Pflanzen (Faserpflanzen)

Fasern aus Haaren

Fasern aus Sprossachsen

Fasern aus Blättern

Fasern aus Früchten

  • Kokos

Holz liefernde Pflanzen

Außereuropäische Nadelhölzer

Außereuropäische, besondere tropische Laubhölzer

Holz von Monocotylen

Kork liefernde Pflanzen

Gerbstoff liefernde Pflanzen

Kautschuk, Naturharze, Balsame und Lack liefernde Pflanzen

Wachs liefernde Pflanzen

Farbstoffe liefernde Pflanzen (Färberpflanzen, Färbepflanzen)

Insektizide liefernde Pflanzen

Energie und Kraftstoffe liefernde Pflanzen

Biogas, Ethanol, Biodiesel, Öl und weitere Bioenergieträger aus Energiepflanzen;

Arzneipflanzen

Arzneipflanzen im Brockhaus aus dem Jahr 1937


Alkaloide als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Alkaloide acyclisch oder carbocyclisch

Alkaloide heterocyclisch

Glycoside als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Pflanzen mit Senföl-Glycosiden

Pflanzen mit Blausäure-Glycosiden

Pflanzen mit Anthra-Glycosiden

  • Aloe (Aloe ferox, Liliaceae); Faulbaum (Rhamnus frangulae, Rhamnaceae); Cascararinde (Rhamnus purshianus, Rhamnaceae); Rhabarber (Rheum palmatum, Polygonaceae)
Pflanzen mit Emodin-Glycosiden
Pflanzen mit Di- und Trioxyanthrachinon-Glycosiden

Pflanzen mit Herzglykosiden

Pflanzen mit Saponinen

Pflanzen mit Phenolglycosiden

Pflanzen mit Cumaringlycosiden

Pflanzen mit Flavonglycosiden (Flavonpflanzen)

Pflanzen mit Indoxylglycosiden

Weitere Glycoside enthaltende Arzneipflanzen

Gerbstoffe als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Ätherische Öle als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Stickstofffreie Bitterstoffe oder andere N-freie organische Substanzen Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Stickstoffhaltige, nichtalkaloidische, nichtglycosidische Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Schleimstoffe als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Organische Säuren als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Anorganica als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Vitamine als Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Chemisch wenig oder nicht erforschte Hauptwirkstoffe enthaltende Pflanzen

Pilze mit Arznei- oder Giftstoffen

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Reinhard Lieberei, Christoph Reisdorff, Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen. 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Georg Thieme, Stuttgart/New York 2007, ISBN 978-3-13-530407-6, S. 367–370.
  2. Otto Geßner, Gerhard Orzechowski: Giftpflanzen und Arzneipflanzen von Mitteleuropa. 3. Auflage. Universitätsverlag Winter, 1974, ISBN 978-3-13-530407-6.
  3. Ben-Erik van Wyk: Handbuch der Nahrungspflanzen. Ein illustrierter Leitfaden., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-8047-2246-0.
  4. 4,0 4,1 Produktionsstatistik der FAO 2020 (Crops Primary), fao.org, aufgerufen am 5. März 2022.
  5. Christina Becela-Deller: Ruta graveolens L. Eine Heilpflanze in kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. (Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation Würzburg 1994) Königshausen & Neumann, Würzburg 1998 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 65). ISBN 3-8260-1667-X, S. 103.
  6. Susanne Ehlers: Chinesische Heilpilze, Lübbe Verlag, 2003, ISBN 978-3-431-04066-1

Die News der letzten Tage